Das haben die Fahrgäste in der U43 erlebt

Reaktionen auf volle Bahnen

"Eine Vollkatastrophe!" "Einfach nur peinlich!" "Ein schlechter Scherz!" Unsere Reportage über die Zustände auf der Stadtbahn-Linie U43, die noch bis Ostern 2017 im Notfahrplan fährt, hat heftige Reaktionen bei unseren Lesern ausgelöst. Sie reichen von wütend über verzweifelt bis zu verständlich. Wir haben sie gesammelt.

DORTMUND

, 06.09.2016, 17:55 Uhr / Lesedauer: 3 min
Oft ist es in der U43 morgens so voll, dass man nicht mehr einsteigen kann.

Oft ist es in der U43 morgens so voll, dass man nicht mehr einsteigen kann.

Sie sind sauer, die Fahrgäste der Dortmunder Stadtwerke - zumindest diejenigen, die sich auf den Bericht über die morgendliche Fahrt in der Stadtbahnlinie U43 gemeldet haben. Die Stimmen unserer Leser sind vielfältig: verärgert, verzweifelt, besorgt und wütend, aber auch verständnisvoll und mit Lösungsvorschlägen. Wir haben die Reaktionen zusammengefasst:

Die verärgerte Stimme:

„Der aktuelle Zustand mit der U43/44 ist eine absolute Vollkatastrophe“, schreibt eine Leserin Virginia Gorlt in einer Mail. „Es macht echt keinen Spaß mehr mit der Bahn zu fahren!!! Den einen Morgen habe ich 25 Minuten auf die U44 an der Heinrichstraße stadteinwärts gewartet!!! Diese Bahn war dann so überfüllt, dass ich gelaufen bin!! Was ich daran so unverschämt finde: Wir Ticketbesitzer zahlen jeden Monat einen ordentlichen Beitrag und dann wird uns so eine Situation zugemutet!!!“

Die ironische Stimme:

"Ein Hoch auf die DSW21", schreibt Facebooknutzerin Elli Pirelli. Sie muss, schreibt sie, regelmäßig mit dem Kinderwagen in die Bahn. Und das sei oftmals nicht so einfach: 

 

Die verzweifelte Stimme:

Eine andere Dortmunderin fährt jeden Tag um 13.10 Uhr mit der U44 von der Enscheder Straße bis zur Kampstraße, schreibt sie. „An der Haltestelle Geschwister-Scholl-Straße steigen dann die Schüler des Berufskollegs ein. Da wird gedrückt und gestoßen was das Zeug hält. Selbst wenn zu sehen ist, dass die Bahn schon voll ist, wird weiter versucht reinzukommen. Die Tür wird dadurch blockiert, kann nicht geschlossen werden und die Bahn bekommt immer mehr Verspätung. Meinen Anschluss bekomme ich dann so gut wie nie.“

Die verständnislose Stimme:

"Und das ganze soll bis zum Frühjahr, also fast 8 Monate, gehen?!", fragt Facebooknutzer Damian Thorn. "Und zum Dank wird dann im Januar der Fahrpreis satt erhöht. Wie wäre es mit einer Entschädigung für die betroffenen Pendler? Denn schließlich kostet mich das jeden Arbeitstag 60 Minuten meiner Zeit bis eine Bahn kommt, in die man einsteigen kann. Einfach nur peinlich. Service und Komfort ist etwas anderes. Aber egal. Hätte ich ein Auto dann könntet ihr euch das viel zu teure Ticket in die Haare schmieren."

Die verständnisvolle Stimme:

„Wir sind letzte Woche Samstag um 14 Uhr von Wickede zum Hafen gefahren, da war es total voll", schreibt ein Leser. "Mir tun die Fahrer leid. Sie können da gar nichts für, dass die Bahnen defekt sind. Wir müssen alle mal verständlicher sein, es wird ja wieder besser.“

Die lösungsorientierte Stimme:

„Ich sehe es als beste Möglichkeit, die Enden der Linie im Schienenersatzverkehr zu betreiben“, schreibt Karsten Hoch aus Mengede. „Beispielsweise könnte ein Bus von Wickede den Hellweg entlang fahren und an der S-Bahn in Brackel enden.“ Karsten Hoch warnt außerdem vor dem Semesterbeginn: „Viele Studierende nutzen die U 43 mit Umstieg in Dorstfeld in die Linie 447 zur Uni. Das wird mit einem Fahrzeug innerhalb von 10 Minuten ebenfalls zu erheblichen Engpässen führen.“

Die verteidigende Stimme:

 

Die fordernde Stimme:

 

Die wütende Stimme:

„Seit 30 Jahren bin ich Kunde der DSW21, und mittlerweile habe ich die Schnauze voll“, schreibt Leser Christian in seiner Mail an unsere Redaktion. „Die Zustände sind unerträglich und dieses Unternehmen ist für mich einfach nur unterirdisch miserabel, tut mir leid. Notfahrplan bis mindestens Ostern 2017, ein schlechter Scherz!“

Neben der Situation auf der Stadtbahnlinie U43 kritisiert Christian Verspätungen auf der U42: „Die auf der Linie U42 eingesetzten Bahnen sind eine absolute Katastrophe! Diese waren, wenn ich mich nicht irre, gebraucht aus einer anderen Stadt gekauft worden, und vor allem im Sommer bei Hitze fallen sie regelmäßig aus.“

Die besorgte Stimme:

Seine Frau fahre täglich mit drei Kindern, eines davon im Kinderwagen, mit der U43. „Wir meiden schon die Bahnen, wo wir wissen, dass sie meist überfüllt sind“, schreibt ein Familienvater an unsere Redaktion. Zu späterer Stunde, ab circa 9 Uhr, sind die Bahnen zwar immer noch sehr voll, aber es wäre theoretisch noch Platz. Nur leider sehen sich die wenigsten Leute in der Lage, in die Gänge vorzurücken und Platz für eine Frau mit drei kleinen Kindern zu machen.“ Auch er fragt nach einer Entschädigung vonseiten der Dortmunder Stadtwerke.

Vor allem ein Erlebnis sei für die fünfjährige Tochter traumatisch gewesen: „Ein Highlight war, als unsere Tochter schon in der Bahn war, und meine Frau mit den beiden kleinen Kindern noch nicht, der Zugführer jedoch die Türe verschlossen hat. Meine Frau ist beherzt zwischen die Türe gesprungen und hat laut um Hilfe geschrien, sodass die Tür wieder geöffnet wurde und die Leute aufgerückt sind. Aber die Fünfjährige hat seitdem Angst, mit der U-Bahn zu fahren.“

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