Dank Spitzenforschung: TU Dortmund erhält Neubau für 72 Millionen Euro
Neubau auf dem Uni-Campus
Viele Baulücken gibt es nicht mehr auf dem Uni-Campus. Eine der letzten an der Otto-Hahn-Straße wird bald geschlossen. Der Neubau ist ein Wettbewerbserfolg Dortmunder TU-Spitzenforscher.

So soll der Neubau für das „Caledo“ an der Otto-Hahn-Straße aussehen. © Gerber Architekten
Der Kurzname ist eingängig: Caledo ist der Titel des Neubaus, der an der Otto-Hahn-Straße entstehen soll. Dahinter verbirgt sich ein etwas kompliziertes Gebilde. Denn Caledo ist die Abkürzung für „Center for Advanced Liquid-Phase Engineering Dortmund“ - übersetzbar als „Forschungszentrum zum wissensbasierten Design von Flüssigphasen“.
In Caledo steckt ein Stück Dortmunder Spitzenforschung an der TU. Professorin Gabriele Sadowski von der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen und Prorektorin für Forschung der TU Dortmund und ihr engagiertes Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haben sich mit ihrem Antrag in einem harten bundesweiten Wettbewerb über vier Entscheidungsrunden durchgesetzt.
Am Freitag fiel die finale Entscheidung des Wissenschaftsrates, dass der Bau von Caledo vom Bund und vom Land NRW zu jeweils 50 Prozent gefördert wird.
Förderung von 72 Millionen Euro
Und dabei geht es immerhin um eine Summe von 72 Millionen Euro. Die Fördersumme setzt sich aus rund 57 Millionen Euro Baukosten, 10 Millionen Euro für wissenschaftliche Großgeräte und etwa 4 Millionen Euro für die Ersteinrichtung zusammen, teilt die TU mit.
Das Gebäude, das ab 2021 an der Otto-Hahn-Straße entsteht, wird rund 3600 Quadratmeter Nutzfläche haben und über 103 Arbeitsplätze in hochmodernen Laboren verfügen.
Auch optisch soll der Erfolg im Forschungsbau-Wettbewerb die TU Dortmund schmücken: Das Caledo-Gebäude wurde vom Dortmunder Architekturbüro Gerber entworfen, das bundesweit viel Renommee mit Hochschul- und Institutsbauten gesammelt hat.
Entwicklung von Flüssigphasen
„Mit Caledo wird an der TU Dortmund ein international sichtbares Forschungszentrum zum wissensbasierten Design von Flüssigphasen entstehen“, sagt Prof. Sadowski. Flüssigphasen spielen eine wichtige Rolle für natürliche und industrielle Prozesse. Ohne Wasser wäre beispielsweise biologisches Leben undenkbar.
In Caledo werden nun Flüssigphasen für umweltfreundliche und innovative Verfahren in der Chemie und Biotechnologie oder für pharmazeutische Produkte maßgeschneidert entwickelt, heißt es in der TU-Mitteilung.
Ziel ist die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen den beteiligten Molekülen, um so die Zahl teurer und zeitaufwändiger Versuchsreihen in der Zukunft drastisch zu verringern.
Bereits jetzt arbeiten an der TU Dortmund verschiedene Arbeitsgruppen der Fakultäten Chemie und Chemische Biologie, Physik sowie Bio- und Chemieingenieurwesen sehr erfolgreich an Teilaspekten des Themas.
Mit der Förderzusage kann die TU insgesamt sechs zusätzliche Professuren auf diesem Forschungsgebiet einrichten sowie weitere zwei Professuren mit einer entsprechend fokussierten Ausrichtung wiederbesetzen.