Corona-Impfungen: Neuer Impfstoff könnte die Lage schlagartig verbessern

© Stephan Schütze

Corona-Impfungen: Neuer Impfstoff könnte die Lage schlagartig verbessern

rnSchutz vor Covid-19

Die Zahl der Corona-Impfungen ist in Dortmund auf über 5000 gestiegen. Der weitere Ablauf ist klar beschrieben – doch nach wie vor bleiben einige Dinge im Ungefähren.

Dortmund

, 12.01.2021, 15:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die gute Nachricht vorweg: Es gibt 5254 Menschen mehr in Dortmund, die gegen das Coronavirus geschützt sind, als noch zu Weihnachten. Nach ruckeligem Start lief die erste Stufe der Impfkampagne in Seniorenheimen zuletzt flüssiger.

Doch Birgit Zoerner, Leiterin des Corona-Krisenstabs in Dortmund, macht am Dienstag (12.1.) ausdrücklich deutlich, dass in den nächsten Wochen viel Arbeit bevorsteht. „Die Kommunikationsstruktur mit dem Land ist dabei verbesserungsbedürftig“, sagt die Dezernentin für Gesundheit und Soziales.

Am 18.1. beginnen die Impfungen des Krankenhauspersonals

So hat die Stadt Dortmund nach wie vor keine verlässliche Information darüber, in welcher Menge und wann genau zum nächsten Mal Impfstoff geliefert wird. Ab dem 18.1. stehen die Mitarbeiter in Krankenhäusern auf der Prioritätenliste.

Anfang Februar soll dann das Impfzentrum auf Phoenix-West in Betrieb gehen. Dort sollen zuerst die rund 39.000 Dortmunderinnen und Dortmunder über 80 Jahre versorgt werden. 2.400 Impfungen sind theoretisch in der umfunktionierten Warsteiner Music Hall pro Tag möglich.

Land berechnet „Mitte Januar“ den Verteilungsschlüssel

„Aber die Frage, was man schaffen kann, hängt nicht von der Kapazität des Impfzentrums ab, sondern von der Frage, wie viel Impfstoff uns zur Verfügung steht“, sagt Birgit Zoerner.

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Carsten Duif, Sprecher des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales, sagt auf Anfrage dieser Redaktion: „Mit dem Beginn der Impfungen in den Krankenhäusern wird der Verteilschlüssel Mitte Januar auf den Anteil eines Kreises oder einer kreisfreien Stadt an der Allgemeinbevölkerung berechnet.“

Derzeit werte das Ministerium aus, in welcher regionalen Verteilung der Impfstoff bislang ausgeliefert worden sei.

Weitere Impfstoffe stehen vor der Zulassung - das würde die Lage verändern

In naher Zukunft dürften weitere Impfstoff-Präparate in Deutschland verfügbar sein. Ein Mittel der Firma Moderna hat bereits eine EU-weite bedingte Zulassung erhalten. Die Logistik dahinter ist was Auslieferung oder Kühlung angeht laut Zoerner vergleichbar mit dem BionTech/Pfizer-Vakzin.

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„Eine qualitative Veränderung würde eintreten, wenn wir in der Lage wären, über die niedergelassenen Ärzte zu impfen“, sagt die Krisenstabsleiterin. Dies könnte über einen vom britisch-schwedischen Unternehmen Astrazenca entwickelten Impfstoff erreicht werden, über dessen Zulassung in der EU bis Ende Januar entschieden werden soll.

So viele Dortmunder haben bereits die erste Impfdosis erhalten

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) vermeldet in ihrem Impfbericht vom 12.1. (Dienstag), dass in Dortmund seit dem 27.12. (Sonntag) insgesamt 5254 Menschen in den Dortmunder Pflegeeinrichtungen gegen Covid-19 geimpft worden sind. Das sind 368 Personen mehr als am Vortag.

Insgesamt gibt es in Dortmund laut Birgit Zoerner 6166 Wohnheimplätze oder Seniorenwohngemeinschaften.

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Nach Recherchen dieser Redaktion gab es in Dortmund einzelne Fälle, in denen geringe Mengen an Impfstoff nicht wie geplant in Senioreneinrichtungen ausgegeben werden konnten, da Bewohner oder Pflegekräfte der Einrichtungen nicht anwesend oder erkrankt waren.

Krankenhausmitarbeiter und Sanitäter erhielten schon Impfungen aus Resten

Dies führte dazu, dass in Dortmund ein Teil des Krankenhauspersonals bereits die erste Dosis erhalten hat. Dies war etwa am Klinikum Westfalen in Brackel der Fall, wo 125 Mitarbeiter aus Bereichen mit engem Covid-19-Kontakt geimpft worden sind. Aber auch Sanitätskräfte erhielten zum Teil vor Ort in den Pflegeheimen bereits erste Spritzen.

Die ersten Wochen der Impfkampagne beschreibt Birgit Zoerner als „intensiv“. Langfristig fordert sie im Einklang mit Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) von der Landesregierung der Pandemie angepasste Krisenstabsstrukturen statt umständlicher Wege über die Ministerien.

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