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Dortmund schneller als NRW: In Kliniken gab es schon Corona-Impfungen
Corona-Impfungen
Nach Bewohnern und Beschäftigten in Pflegeheimen soll bald auch das medizinische Personal in Krankenhäusern geimpft werden, kündigt das Land NRW an. In Dortmund ist man da sogar schneller.
Es war eine Überraschungsaktion. Am Samstag (2.1.) erfuhren die Verantwortlichen des Klinikums Westfalen, dass spontan 125 Impfdosen mit Anti-Corona-Impfstoff für Beschäftigte der beiden Knappschaftskrankenhäuser in Dortmund zur Verfügung stehen. Und die wurden prompt genutzt.
Woher die Impfdosen kamen, konnte Klaus-Peter Wolter als Sprecher des Klinikums Westfalen auch am Montag noch nicht sagen. Doch man war für die überraschende Offerte gut gerüstet.

Am Knappschaftskrankenhaus in Brackel wurden 125 Beschäftigte des Klinikums Westfalen aus Dortmund schon geimpft. © RN-Archiv
Man habe sich frühzeitig auf die Impfungen vorbereitet und auch schon Räume ausgeguckt, berichtet Wolter. Die Impfung am Samstag war dann gewissermaßen ein Probelauf für das Konzept. „Und es hat alles funktioniert“, stellte Wolter zufrieden fest.
Impfungen am Samstag waren nur der Anfang
Die Impfungen von 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren natürlich nur der Anfang. Insgesamt dürften wohl mehrere hunderte Beschäftigte des Klinikums Westfalen auf der Prioritätenliste stehen. Vorrang hat das medizinische Personal, das auf den Intensivstationen, in der Notaufnahme und der Covid-Station arbeitet.
Wer wann an der Reihe ist, wird von Klinikleitung, Ethik-Beauftragten und dem Betriebsrat festgelegt, kündigt Wolter an. Eine genaue Zahl der Betroffenen könne man noch nicht nennen, weil Beschäftigte in vielen Bereichen mit Covid-Kranken in Kontakt kämen.
Impfungen auch am Klinikum Dortmund
Auch im Klinikum Dortmund geht man davon aus, dass mehrere hundert Beschäftigte zur ersten Prioritätengruppe gehören. Auch dort konnten bereits rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen Corona geimpft werden, erklärte Klinikum-Sprecher Marc Raschke. Man impfe stets intern, entweder über den betriebsärztlichen Dienst oder entsprechende Ärzte im Haus.

Von einer hohen Impfbereitschaft geht man am Klinikum Dortmund aus. © Schaper
In Dortmund war man mit dem Impfstart damit schneller als vom Land geplant. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann kündigte am Montag (4.1.) an, dass ab dem 18. Januar in den Krankenhäusern mit der Impfung von medizinischem Personal begonnen werden soll, das Kontakt mit Covid-Kranken habe.
Sorgen um die Impfbereitschaft macht man sich in Dortmund nicht. Die sei sehr hoch, berichtet Gudula Stroetzel von der Katholischen St. Johannes-Gesellschaft, die in Dortmund unter anderem das Johannes-Hospital und das Marien-Hospital betreibt. Bereits im Dezember habe man die Mitarbeitenden angeschrieben, um die Impfbereitschaft abzufragen und Vorkehrungen treffen zu können.
Auch im Klinikum Dortmund sei die Impfbereitschaft ersten Umfragen zufolge recht groß, berichtete Marc Raschke. „Wir haben aber auch in den zurückliegenden Jahren bei der Influenza-Grippe-Schutzimpfung enorme Zuwächse gehabt, weil wir hausinterne Aufklärungskampagnen gestartet haben“, erklärt der Klinikum-Sprecher. „Das Thema Impfen ist hier präsent und eher positiv besetzt.“
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
