"Bye Bye Bottrop" mit mehr Panik und starken Reaktionen

Geierabend 2018

In diesem Jahr heißt es "Bye Bye Bottrop". Keine Sorge, Bottrop wird nicht abgerissen. Vielmehr heißt so das diesjährige Programm des Geierabends. Am Donnerstag war Premiere in der Zeche Zollern in Bövinghausen. Wir waren im Vorfeld bei einer der Proben dabei.

von Kai-Uwe Brinkmann

BÖVINGHAUSEN

, 28.12.2017, 16:20 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das Geierabend-Ensemble ist schon in Stimmung für die neue Show „Bye Bye Bottrop“. Bei den Proben wird noch an den Details gefeilt.

Das Geierabend-Ensemble ist schon in Stimmung für die neue Show „Bye Bye Bottrop“. Bei den Proben wird noch an den Details gefeilt. © Stephan Schütze

Das Bühnenbild ist aufgebaut, links sind die Instrumente der Musiker, in unbestuhlter Halle stehen Requisiten, Pulte für Ton und Licht und andere Technik. Vorn sind Tische gruppiert, darauf Wasser, Kaffee, Kekse. Nervennahrung für das Team des Geierabends, das an diesem Freitag Anfang Dezember auf Zeche Zollern für die neue Show „Bye Bye Bottrop“ probt.

Schwer gestresst wirkt die Truppe aber nicht. Man kennt und vertraut sich, es wird viel gelacht. Hier scheint ein Kollektiv von Freunden am Werk, das mit der Gelassenheit von Humor-Profis an der bestmöglichen Form feilt. Heute geht es um Interaktion und Pointen, ums Timing, um die Laufwege auf der Bühne. Jeder bringt sich ein. „Das ist schon der Abgang? Es fehlt der Knaller“, merkt Franziska Mense-Moritz an, als ein Sketch abgespielt ist. „Da müssen wir noch mal ran“, nimmt Regisseur Günter Rückert den Ball auf.

Eine Woche "in der Knüste"

Merke: Proben sind ein Prozess ständiger Verbesserung. „Im August waren wir eine Woche in der Knüste, da wälzen wir Ideen und klären, wer was schreibt“, erklärt Rückert. „Seit November proben wir vor Ort. Wir gucken, was funktioniert und was nicht. Nächsten Dienstag haben wir den ersten Rumpel-Durchlauf mit der Band.“

„Leute, wir machen die Löschszene!“, wendet sich Rückert an die Darsteller. Murat Kayi, Hans-Peter Krüger, Hans Martin Eickmann gehen in Position um den „Castor“, eine Kabine wie eine Telefonzelle. „Gumma, der Castor ist am ülmen. Da komm‘ komische Geräusche raus!“ „Keine Panik, ich bin Grubenwehr. Ich hab neulich das Galaxy vom Steiger ausgepinkelt!“

"Müsst mehr Panik zeigen"

Rückert will mehr Panik, stärkere Reaktionen. Nächster Versuch. Krüger verplappert sich, aus Castor wird Pastor, spaßeshalber schiebt er noch „Castro“ und „Venceremos“ hinterher. Gelächter vor der Bühne, weiter im Text, dann Manöverkritik. „Die Löschdecke sollte orange sein“, meldet sich Steiger Martin Kaysh. „Das Telefon muss nach links“, verbessert Rückert die Szene. Und: „Ihr müsst mehr Panik zeigen!“

In einer anderen Nummer rechnet der Geierabend mit dem Schmu beim Diesel ab, empfiehlt Harnstoff als Sprit-Additiv. „Piesel hier, Piesel dort“, verulken sie Hannes Wader, „Das ist Harnsinn“ zitieren sie Wolfgang Petry. Bei den Instrumenten sind Noten für Karnevalslieder aufgeschlagen. Der Plan für die Show listet Sketche wie „Insektensterben“ und das „Kim Jong Un vs. Trump-Ballett“ auf. Hört sich gut an, wir sind gespannt auf „Bye Bye Bottrop“.

„Bye Bye Bottrop“ feiert Premiere am 28. Dezember und wird bis zum 13. Februar auf Zeche Zollern in Bövinghausen gespielt. Karten gibt es ab 37 Euro, ermäßigt kosten sie 20,90 Euro. Erhältlich im Theater Fletch Bizzel oder im Internet unter www.geierabend.de.
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