
© Alexandra Wachelau
Art meets Work: Außergewöhnliche Ausstellung zeigt Bilder des Strukturwandels
Kultur
Die Künstlerin Brigitte Koch war in der Pandemie nicht untätig. In ihrer ersten Ausstellung seit Corona werden viele neue Werke zu sehen sein. Auch der Ort ist eine Premiere.
Der Hof des Garten- und Landschaftsbetriebes Geist ist gut gefüllt: Hier liegen Steine, Bretter, Rosengitter, Metallstangen und noch vieles mehr. Für viele Menschen – augenscheinlich – nur „Gerümpel“, doch Brigitte Koch sieht das anders. Hier liegen die Materialien, die die Künstlerin für ihre Werke braucht – gleich neben ihrem Atelier auf dem Hof.

Der Titel der Ausstellung, „Art meets Work", wird bei diesem Bild ersichtlich. Die Bilder werden unter anderem neben den Arbeitsutensilien des Landschaftsbetriebes Geist präsentiert. © Alexandra Wachelau
Am 15. August (Sonntag) lädt sie nun auch vor ihr Atelier an der Hagener Straße 17a ein. Von 13 bis 16 Uhr zeigt sie bei „Art meets Work“ ihre farbenfrohen Werke vor ungewöhnlichem Hintergrund.
Lange schon habe sie mit dem Gedanken gespielt, eine Ausstellung auf diesem Grundstück ihres Ateliers zu starten, sagt sie. „Die Ausstellung, die ich am Wasserschloss Rodenberg in Aplerbeck geplant habe, wurde bereits zweimal verschoben“, sagt sie – Corona-bedingt. Im September wird diese nachgeholt.
Am 15. August macht sie mit der langjährigen Idee, auf dem Ateliergrundstück auszustellen, ernst. Zwischen Bagger, Lastwagen und Containern wird dann die Kunst von Brigitte Koch zu sehen sein – das Thema „Art meets Work“ wird durch diese Kombination bereits ersichtlich.

Das Diptychon ist aktuell das liebste Werk der Künstlerin. Das weiße Bild nennt sie „Die graue Eminenz" oder, alternativ „Aufbruch" . Auf dem Bild wurden Papierstücke aneinandergefügt und dann wieder aufgerissen. © Alexandra Wachelau
Farbenfrohe Bilder mit industriellen Elementen
Gäste des „Schönes Leben“ und „Dieckmann’s“ kennen die Bilder von Brigitte Koch bereits: In beiden Restaurants hängen bereits Werke der Künstlerin in einer Dauerausstellung. Diese sind farbenfroh und dreidimensional: Leinwände, aber auch Holzunterlagen und -bretter wurden von ihr mit einer Collage aus Papier, Stoff, Eisen und Flaschenverschlüssen bearbeitet, bevor farbenfrohes Acryl alle Elemente miteinander verbindet.
Die Werke füllen dabei meistes das Din A1-Format oder sind noch größer. Ihr größtes Vorbild ist Emil Schumacher.
Ihr Überthema dabei: der Strukturwandel. Rostige und alte Materialien sind daher für ihre Werke mehr als willkommen. Vieles wird zuerst mit einer Strukturpaste an den Untergrund geklebt, bevor sie mit Hammer oder Schrauben die Oberflächen wieder gewaltsam aufbricht – Strukturwandel eben. Dadurch entstehen auf den Bildern reliefähnliche Strukturen, die aus der Leinwand hervorstehen.

Das Bild „Bello" entstand auf dem Dach einer Hundehütte - daher auch der Name. Es ist vielleicht das schwerste Werk der Künstlerin. © Alexandra Wachelau
Bei diesen Bildern ist anfassen erlaubt
Das lädt geradezu zum anfassen ein – was bei ihren Werken auch durchaus erlaubt ist, verrät Brigitte Koch. „Für ein Bild brauche ich, wenn es gut läuft, eine Woche“, sagt die Künstlerin. Wenn’s nicht gut läuft, könne auch ein Monat daraus werden.
Gut, dass sie in der Nähe ihres langjährigen Ateliers in Brünninghausen wohnt. Mit der Kunst angefangen hat die gelernte Apothekerin und Lehrerin ungefähr 2009 oder 2010, seit 2011 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig.
2019 ist sie dabei unter anderem von der „Galerie auf Zeit“ in Hörde in die „Kunsthalle Phoenix-See“ gewechselt, erzählt sie. Bei der Kunsthalle war sie neben Helga Hoicke Mitinitiatorin. „Leider ist der Besitzer im vergangenen Jahr verstorben, weswegen wir die Galerie aufgeben mussten“, sagt sie.
Die Bilder, die in den vergangenen anderthalb Jahren der Corona-Pandemie entstanden sind, wurden noch nie ausgestellt und werden am 15. August das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Die „Skyline von Manhattan" hatte erst eine andere Farbe, verrät Brigitte Koch. In der Mitte schimmert der Rotton aber noch durch. © Alexandra Wachelau
„Natürlich unter den gängigen Corona-Maßnahmen“, betont Brigitte Koch. Die Ausstellung ist kostenfrei, allerdings kann man die Bilder käuflich erwerben. Eine Anmeldung ist dabei nicht nötig. Mehr Infos zur Künstlerin gibt es auf www.bk-atelier.de/