
© Tobias Großekemper (Archiv)
Betreiber geben Dortmunder Traditions-Kino Roxy auf
Programmkino
Für Kino-Fans dürfte es eine traurige Nachricht sein: Die Betreiber eines der wenigen Dortmunder Programmkinos ziehen sich zurück. Allerdings gibt es einen Lichtschimmer.
Die Betreiber eines der wenigen Dortmunder Programmkinos hören im Sommer auf. Das hat einer von Ihnen, der Comic-Künstler Holga Rosen, gegenüber unserer Redaktion bestätigt. Auch einen weiteren Plan für die prominenten Räume in der Nordstadt gibt es bereits.
Private Gründe für den Ausstieg
„Im Dezember haben wir unseren Pachtvertrag zum 30. Juni gekündigt“, sagt Holga Rosen. Der bisherige Vertrag für das „Roxy“ an der Münsterstraße sei auf zehn Jahre angelegt gewesen. Diese seien abgelaufen und er wolle sich nicht noch mal für eine lange Zeit an das Roxy binden.
„Das Kino ist sehr zeitaufwendig, und diese Zeit möchte ich nicht mehr aufbringen, sondern sie künftig lieber in meine Familie und die Kunst investieren“, so Holga Rosen. Gleichzeitig sei aber auch klar, dass er das Roxy nicht halbherzig betreiben wolle.
Auch die wirtschaftliche Situation des Programmkinos war laut Holga Rosen zuletzt nicht toll: „Die Zahlen sind frustrierend. Selbst wenn wir weiter machen würden, müsste sich bei den Besucherzahlen deutlich was ändern.“
Wunsch nach Stadt als Förderer
Viele Kino-Freunde in Dortmund dürften darauf hoffen, dass das Traditions-Kino an der Münsterstraße weiterbetrieben wird. Und diese Hoffnung könnte erfüllt werden, wie Vermieter Jörn Schulte sagt: „Die Idee ist, dass das Kino bestehen bleibt.“
Gespräche dazu habe er bereits geführt und es gebe auch mindestens einen ernsthaften Interessenten. Unterschrieben sei allerdings noch nichts.
Jörn Schulte hofft auf eine erneute langfristige Lösung für das Roxy. Das würde ihm dann auch erlauben, den Betrieb des Programmkinos selbst weiter zu unterstützen. Ein Wunsch, den Jörn Schulte äußert, ist zudem, dass die Stadt das Kino als Kulturbetrieb fördern könnte.
Das hätte dann gegebenenfalls auch Auswirkungen auf die Ausrichtung des neuen Roxy. So könnte es dann zum Beispiel neben dem regulären Kinobetrieb auch spezielle Angebote für Schüler und Schülerinnen geben.
„Nahtloser Übergang“
„Geplant ist ein relativ nahtloser Übergang mit vielleicht ein paar Wochen Zeit für Umbauarbeiten im Sommer“, so Jörn Schulte. Im Sommer gebe es üblicherweise ohnehin eine Pause bei den Programmkinos.
„Es war eine schöne Zusammenarbeit, das tut mir natürlich Leid“, sagt Jörn Schulte über Holga Rosen. „Aber ich bin sicher, dass wir freundschaftlich verbunden bleiben werden.“
Geboren in Dortmund. Als Journalist gearbeitet in Köln, Hamburg und Brüssel - und jetzt wieder in Dortmund. Immer mit dem Ziel, Zusammenhänge verständlich zu machen, aus der Überzeugung heraus, dass die Welt nicht einfacher wird, wenn man sie einfacher darstellt.
