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Lockerungen in Kneipen und Clubs? Manche bleiben bei 2G und 2G+
Ausgehen
In der Gastronomie und im Freizeitbereich sind die meisten Corona-Regeln gefallen. Wie gehen Betriebe in Dortmund damit um? Wie reagieren die Gäste? Es gibt eine klare Tendenz.
Beim Ausgehen entfallen seit dem 3.4. viele Corona-Regeln. Es gibt keine Beschränkungen mehr für Ungeimpfte, ein Mund-Nasen-Schutz ist nicht mehr vorgeschrieben.
In den ersten Tagen zeigt sich: In Dortmund ist der Umgang mit den neuen Regeln nicht einheitlich. Doch es gibt eine klare Tendenz.
Vorfreude auf den Moment, an dem die Maske fallen darf
In der Kneipe Gänsemarkt in der Dortmunder Innenstadt war in der Nacht von Samstag auf Sonntag laut Betreiber Frank Furtkamp von Royen ein interessantes Phänomen zu beobachten:
Um kurz vor Mitternacht habe an vielen Tischen sichtbare Vorfreude geherrscht auf den Moment, in dem die Maske Vergangenheit sein würde. „Es ist ein lang ersehnter Schritt zur Normalität“, sagt Furtkamp von Royen.
Für ihn uns seine Angestellten fallen jetzt Kontrollen weg, die den Ablauf gehemmt hätten. Zudem sind wieder mehr Gäste in der kleinen Kneipe in einer Nebenstraße des Alten Marktes zugelassen.
Mit Blick auf den wieder gefüllten Außenbereich und die gewachsene Zahl an Fußballfans am Samstag sagt der Gänsemarkt-Betreiber: „Das war fast wieder normales Arbeiten.“
Personal muss an vielen Orten weiterhin eine Maske tragen
Wie in einigen anderen Betrieben auch, wird das Personal weiterhin eine Maske tragen. „Da geht es auch um den Arbeitsschutz“, sagt Frank Furtkamp von Royen.
Dimitrios Kalpakidis, Betreiber des Perpendikel in der östlichen Innenstadt, wird in Zukunft ebenfalls auf die G-Regeln und Maskenpflicht verzichten.
Desinfektionsmaßnahmen und allgemeine Hygieneregeln werden beibehalten. „Wenn ich mit den Leuten rede, höre ich bei den meisten raus, dass sie froh sind, wenn die Regeln weg sind“, sagt Kalpakidis.

Dimitrios Kalpakidis ist Betreiber des Perpendikel am Heiligen Weg in Dortmund. © Oliver Schaper (Archivbild)
Zugleich bleibe das Tragen der Maske „im Unterbewusstsein“, der Wechsel funktioniere „nicht von heute auf morgen“.
In der Gastronomie galt bisher die Regel, dass der Mund-Nasen-Schutz nur beim Verlassen des Sitzplatzes getragen werden musste, aber nicht am Platz selbst.
Die Lage in Livemusik-Clubs und Diskotheken?
Ein Blick auf das, was andere Dortmunder Kneipen, Bars und Restaurants in diesen Tagen kommunizieren zeigt: Ähnlich wie im Einzelhandel wird es den Gästen selbst überlassen, ob sie eine Maske tragen. Schon allein aus wirtschaftlichen Gründen haben die wenigsten ein Interesse, die Zugangsbeschränkungen beizubehalten.
In Konzertstätten in Dortmund sind die Beschränkungen ebenfalls nicht mehr vorgeschrieben. Auf der Facebook-Seite des Musiktheaters Piano heißt es etwa: „Natürlich ist es unseren Gästen freigestellt, auch weiterhin eine Maske zu tragen. Wir freuen uns auf Euch.“
Manche bleiben vorsichtig
Der Livemusik-Club Rekorder in der Nordstadt setzt für eine Konzert am 9. April dagegen weiterhin auf 2G+ (geimpft/genesen, geboostert, tagesaktueller Test). Auch andere Konzertorte wie das Subrosa bleiben noch vorsichtig und gehen noch nicht auf volle Kapazität zurück. Motto: „Gemütlich first“.
Die Diskothek Weinkeller hat am Wochenende ebenfalls noch die 2G+-Regel angewandt. Ab dem 4. April gilt dann 2G für den Eintritt. Man wolle „weiterhin verantwortungsbewusst agieren und unseren Gästen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen kontrollierten Corona-Basisschutz gewährleisten“, heißt es in einer Mitteilung.
Betreiber haben laut Corona-Schutzverordnung ausdrücklich die Möglichkeit, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und eigene Regeln wie 2G, 3G oder das Tragen der Maske festzulegen.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
