Betonblöcke unterbinden die Durchfahrt. Radfahrer sind von der Sperrung nicht betroffen. © Stadt Dortmund
Noch vor Ostern
Betonblöcke gegen Raser und Poser: Wichtige Straße am Phoenix-See wird gesperrt
Die Stadt Dortmund begegnet dem Ärger um Poser, Raser und viel Verkehr am Phoenix-See mit radikalen Mitteln und sperrt eine strategisch wichtige Straße – versuchsweise schon vor Ostern.
Das Gebiet um den Phoenix-See nutzen Raser und Autoposer gern für ihr Sehen und Gesehen werden. Anwohnern graut es daher schon vor den Ostertagen, wenn vor ihrer Haustür wieder die PS-Parade mit dröhnenden Auspuff- und Musikanlagen vorfährt. Zumal die Tunerszene Karfreitag gern für „Carfreitag“-Treffen nutzt.
Die Stadt Dortmund will den Posern nun die Tour vermasseln, indem sie die parallel zu Hermannstraße und Seeufer entlangführende Phoenixseestraße dicht macht.
Zur Verkehrsberuhigung plant das Tiefbauamt, die Durchfahrt für Autos zu unterbinden und zwei Wendeanlagen in Höhe der Gebäude 6 und 8 zu errichten. Zunächst müsse aber eine politische Beschlussfassung der Bezirksvertretung Dortmund-Hörde erfolgen. Im Anschluss ist für eine dauerhafte Umsetzung eine sogenannte „straßenrechtliche Teileinziehung“ nötig, durch die die Nutzung der öffentlichen Straße nachträglich beschränkt wird.
Vorerst gibt es ein Provisorium
Vorab soll als Testlauf ein Provisorium installiert werden – und das noch in dieser Woche. Der Testlauf, eine Art Verkehrsversuch, soll dazu führen, dass die Anwohner noch vor den Ostertagen mit Entlastung rechnen können.
Fast am kompletten Südufer entlang führt die Phoenixseestraße, die nun für die Durchfahrt gesperrt wird. © Blossey (A)
„Die parallel zum Phoenix-See verlaufende Phoenixseestraße weist – vor allem bei schönem Wetter – eine sehr hohe Attraktivität für die Raser- und Poserszene auf“, teilt die Stadt zum Hintergrund mit. Erst am vergangenen Wochenende hatte es auf der Straße einen schweren Unfall mit fünf Verletzten gegeben.
„Der gerade Straßenverlauf lädt nicht nur zum schnelleren Fahren ein, sondern offenbar auch zum Zurschaustellen des eigenen Pkw.“
Die Polizei versuchte in den vergangenen Jahren durch mehr Präsenz und wiederkehrende Einsätze an Wochenenden die Aktivitäten der Szene zu unterbinden. Dies hatte jedoch nur zu einer Verlagerung der Szene vom See zum Wall geführt. Nun wird eine bauliche Lösung für die Phoenixseestraße angestrebt, die den Durchgangsverkehr zukünftig unterbinden soll.
Planung läuft bereits seit längerem
Diese Lösung wurde erstmalig beim Bürger-Dialog im August 2021 vorgestellt. Die dort präsentierte Idee sah zunächst vor, die Wendeanlagen in Höhe der Gebäude Phoenixseestraße Nummer 5 und 6 zu bauen. Nach weitergehenden Abstimmungen und der Konkretisierung der Planung wurde die Lage etwas in Richtung Osten verschoben.
Die neue Planung sieht vor, dass zwischen den Gebäuden 6 und 8 die Fahrbahn auf Gehwegniveau angehoben und durch zwei Pflanzbeete eingerahmt wird. Dadurch wird die Durchfahrt auf der Phoenixseestraße unterbrochen. Fahrzeugen können dann westlich und östlich des neuen Gehwegs wenden. Dafür müssen Baumscheiben versetzt werden.
Testfahrten mit einem Fahrzeug der EDG haben gezeigt, dass der Verkehrsversuch umsetzbar ist. Die Planung wurde mit der Feuerwehr und der Polizei abgestimmt.
Die spätere bauliche Lösung wird nicht nur für die Unterbindung des Durchgangsverkehrs sorgen, sie schafft auch Vorteile für Fußgänger.
Denn der heutige Gehweg von der Herrmannstraße in Richtung Seeufer wird bislang durch die Phoenixseestraße unterbrochen. Mit dem Umbau und der Anhebung der Fahrbahn wird eine durchgängige und höhengleiche Verbindung hergestellt.
Durchfahrt frei für den Radverkehr
Radfahrende sollen indes nicht beeinträchtigt werden – sie werden mit Hilfe von Rampen über das Plateau geführt, können also die Phoenixseestraße auch weiterhin durchgängig befahren. Auch die Parkhäuser sollen weiter gut erreichbar sein.
Die ersten Hinweisschilder für den Verkehrsversuch wurden bereits Anfang dieser Woche aufgestellt. Die Anliegenden werden über Hauswurfsendungen informiert. Seit Donnerstag (14.4.) wird der Bereich provisorisch mit Betonblöcken abgesperrt, der Verkehrsversuch geht damit an den Start.
Sollten sich aus dem Versuch neue Erkenntnisse ergeben, können diese noch in die weitere Planung einfließen, so die Stadt.
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