Bauherren ärgern sich über späte Information und verzögerten Einzug
Fehlendes Gas an der Brechtener Heide
Grundstückkäufer Volker Rendschmidt erfuhr erst jetzt, dass es in Teilen des Neubaugebietes Brechtener Heide keine Leitungen für Gas geben wird. Und auch an Wasser und Strom mangelt es derzeit noch. Nun wehrt er sich.

Noch tut sich im dritten Abschnitt der Brechtener Heide in Sachen Hochbau relativ wenig. © Michael Schuh
Eigentlich sollte ja eine Gasheizung für wohlige Wärme in Volker Rendschmidts neuem Heim sorgen. Eigentlich. Denn erst jetzt erfuhr der 65-Jährige, dass in der Theodor-Fontane-Straße im dritten Abschnitt des Baugebiets Brechtener Heide gar keine Gasleitungen verlegt werden sollen. Und noch etwas bringt den Bauherrn auf die Palme: Bislang gibt es in diesem Bereich weder Strom noch Wasser – obwohl die Stadt Dortmund auf ihrer Homepage verkündet, ab Dezember 2017 könnten dort voraussichtlich die Hochbaumaßnahmen beginnen. „Aber wie soll man ohne Strom und Wasser bauen?“, fragt sich Rendschmidt.
Stichstraßen sind außen vor
Volker Rendschmidt hatte sein Baugrundstück im Erbbaurecht Ende vergangenen Jahres von der evangelischen Kirche erworben, die – neben den 48 städtischen Arealen – ebenfalls einige Grundstücke auf der Brechtener Heide anbot. Dort möchte der Rentner einen Bungalow errichten lassen, um so mit seiner Frau im Alter möglichst barrierefrei wohnen zu können.
Ein Generalunternehmer hatte das neue Heim in Kooperation mit einem Architekten geplant – und in diesen Plänen spielt der Gasanschluss eine zentrale Rolle. Also beantragte Rendschmidt bei der Dortmunder Netz GmbH (Donetz), einer hundertprozentigen Tochter der mehrheitlich städtischen DEW21, einen Wasser-, Strom- und Gasanschluss. Die Antwort der Donetz verschlug dem 65-Jährigen in dieser Woche allerdings die Sprache: Strom- und Wasseranschluss würden verlegt, Gas jedoch nicht. Gas gebe es künftig zwar in der zentralen Selma-Lagerlöf-Straße, nicht aber in den abzweigenden Stichstraßen, zu denen auch die Theodor-Fontane-Straße zählt. „Ich dachte, das darf doch nicht wahr sein“, sagt Rendschmidt, der einen Gasanschluss fest eingeplant hatte, „davon hat im Vorfeld niemand etwas gesagt.“
Kann ein Flüssiggas-Tank die Lösung sein?
Also erkundigte sich Rendschmidt zunächst nach Alternativen. „Wir könnten uns einen Flüssiggas-Tank in den Garten stellen, aber das wollen wir aus Platz- und optischen Gründen nicht.“ Somit bliebe nur eine Wärmepumpe, sagt der Bauherr: „Doch das dürfte eine fünfstellige Summe mehr kosten als geplant. Zumal dann auch die Baupläne noch einmal überarbeitet werden müssten, was ebenfalls zusätzliche Kosten mit sich bringt.“
So schnell möchte er die Flinte aber keineswegs ins Korn werfen. „Die Stadt hat im vergangenen Jahr nicht mitgeteilt, dass keine Gasleitungen verlegt werden“, sagt Rendschmidt, „meiner Meinung nach müsste sie nun darauf einwirken, dass das doch noch geschieht.“ Deshalb habe er auch schon bei der Verwaltung angerufen: „Ich erwarte eine Antwort vom zuständigen Dezernenten.“
Beginn des Hochbaus verzögert sich deutlich
Außerdem ist dem 65-Jährigen der von der Stadt für Dezember 2017 in Aussicht gestellte Beginn des Hochbaus ein Dorn im Auge. „Eigentlich wollten wir noch in diesem Jahr einziehen“, sagt er. „Doch in den Straßen hier ist ja noch gar keine Leitung verlegt worden. Sollen die Baufirmen den nötigen Strom mit Generatoren erzeugen?“ Tatsächlich ist vom angekündigten Hochbau im Abschnitt 3 derzeit wenig zu sehen. Vielleicht liegt‘s ja auch daran, dass man unter anderem zum Anmischen von Zement dringend Wasser benötigt.
Am Telefon, sagt Rendschmidt, habe er von der Donetz die Auskunft erhalten, die Geschäftsführung habe entschieden, dass es in den Stichstraßen keinen Gasanschluss geben werde. Moderne Häuser seien so energieeffizient, dass sich ein solcher Anschluss nicht lohne. Volker Rendschmidt sei jedoch nicht der einzige Bauherr, der eine Gasversorgung wolle: In über 50 Prozent der Anfragen werde das beantragt.
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