Frank Paßmann (r.) betreibt unter anderem den Corona-Drive-In vor den Westfalenhallen. Er stellt sich auf einen weiteren Kunden-Ansturm ein.

© Thomas Thiel/ Frank Paßmann

Ansturm auf Dortmunds Teststellen: „Kapazitäten für PCR-Tests sind katastrophal“

rnOmikron-Welle

Omikron treibt die Corona-Fallzahlen in nie gekannte Höhen - und sorgt für einen Ansturm auf Dortmunds Teststellen. Die Betreiber bauen ihre Kapazitäten aus. Bei einer Sache geht das aber nicht.

Dortmund

, 21.01.2022, 07:26 Uhr / Lesedauer: 2 min

Frank Paßmanns Betrieb ist einer von vielen kleinen Seismografen der Corona-Pandemie. Der Gelsenkirchener leitet seit April 2021 den Coronatest-Drive-in an den Westfalenhallen, inzwischen betreibt er in einem umgebauten Ladenlokal am Hansaplatz eine zweite Teststelle. Er ist immer einer der ersten, die merken, wenn sich die Infektionslage in Dortmund ändert.

Derzeit wird sie konstant schlechter: „Die Zahl der positiven Schnelltests bei uns hat sich in den letzten zwei Wochen verdoppelt“, sagt er. Momentan melde er jeden Tag rund 40 positive Schnelltests dem Gesundheitsamt - 40 von 1000 Schnelltests, die seine Mitarbeiter derzeit täglich vornehmen.

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Anzahl der Mitarbeiter verdoppelt

Die Nachfrage nach den Tests sei in den vergangenen Wochen konstant gestiegen, berichtet Paßmann - und kommende Woche erwartet er eine weitere Zunahme um rund 30 Prozent. Dann könnten nämlich alle Infizierten, die zwei Tage symptomfrei seien, sich nach sieben Tagen mit einem offiziellen Schnelltest freitesten lassen und ihre Quarantäne verkürzen.

Paßmann hat Vorbereitungen für diesen Ansturm getroffen: „Ich habe die Zahl meiner Mitarbeiter in Dortmund auf 80 verdoppelt.“ Die Kapazitätsgrenze habe er aber noch lange nicht erreicht: Maximal könnten allein in seinem Drive-in über 4000 Menschen pro Tag getestet werden.

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Andere Teststellen-Betreiber stützen Paßmanns Beobachtungen: „Die Nachfrage ist enorm“, sagt etwa Henrik Fibbe, Kaufmännischer Leiter bei Prävent, das neben den Impfzentren bei DSW21 und auf Phoenix-West auch sechs Teststellen in Dortmund unterhält. Auch Prävent stellt mehr Personal ein, außerdem plane man, im Kreuzviertel eine siebte Teststelle einzurichten, so Fibbe.

Im Covid-Zentrum im Konzerthaus hat man ebenfalls Personal aufgestockt, sagt Standort-Leiter Konrad Kieltsch. Er berichtet von einer Verfünffachung der PCR-Nachtestungen in seiner Teststelle in den vergangenen Wochen, von 4 bis 5 auf 20 bis 25 pro Tag.

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Kapazitäten für PCR-Tests sind knapp

Jeder komme derzeit problemlos und ohne größere Wartezeiten an einen offiziellen Schnelltest, heißt es von drei Betreibern - und das werde sich auch bei noch höheren Inzidenzen nicht ändern. „Wir sind in Dortmund super versorgt“, findet Drive-in-Betreiber Paßmann.

Bei den PCR-Tests sehe das hingegen ganz anders aus: „Die Kapazitäten für PCR-Tests sind katastrophal“, sagt Paßmann. Die für sie nötigen Labore arbeiteten gerade an ihrer Auslastungsgrenze, momentan warte er bei den PCR-Tests, die seine Mitarbeiter machen, mindestens drei Tage auf das Ergebnis.

Daran etwas zu ändern, sei sehr schwierig: „Ich versuche gerade, ein zweites und drittes Labor zu finden, bekomme aber nur Absagen.“

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