700 Coronaschutz-Kritiker ziehen über Dortmunds Wall - eine Festnahme
Corona-Protest in Dortmund
Mehrere hundert Coronaschutz-Kritiker sind am Montag erneut durch Dortmunds City gezogen. An mehreren Stellen gab es Gegenprotest. Alles blieb friedlich - bis auf einen Vorfall ganz am Schluss.

Die Anti-Corona-Demo passiert am Montagabend (3.1.) den Gegenprotest vor dem Dortmunder Hauptbahnhof. © Oliver Schaper
Erstmals seit Monaten sind am Montag (3.1.) wieder Gegner von Coronaschutz-Maßnahmen und Gegendemonstranten gleichzeitig in der Dortmunder Innenstadt auf die Straße gegangen.
Rund 700 Impfgegner und Kritiker von Coronaschutz-Maßnahmen trafen sich gegen 18 Uhr auf dem Friedensplatz - etwas mehr als eine Woche zuvor. Von dort starteten sie mit Polizeibegleitung zu einem Demo-Zug auf dem inneren Wallring. Durch die Sperrungen kam es zu Staus.
Gegenüber des Hauptbahnhofs wartete die von der Satire-Partei „Die Partei“ angemeldete Hauptkundgebung der Gegendemonstranten auf die Anti-Corona-Demo. Immer wieder riefen die rund 70 Gegendemonstranten „Nazis raus!“. In den vergangenen Wochen waren auch Rechtsextreme im Demo-Zug mitgelaufen.
Das war auch Thema bei der Auftaktkundgebung der Anti-Corona-Demo auf dem Friedensplatz: Eine Gruppe von Teilnehmer hatte „No Nazis“-Schilder dabei. In einer Rede distanzierte sich die Demo-Anmelderin ausdrücklich von Rechts- und Linksextremismus jeglicher Art. Daraufhin kam es zu einigen „Nazis raus“-Rufen aus der Demo.
Eine Gruppe von Teilnehmern dürfte sich davon angesprochen gefühlt haben: Rund zehn bekannte Mitglieder der Dortmunder Neonazi-Szene liefen auch am Montag wieder bei der Demo mit.
Polizeisprecher Oliver Peiler sprach in einer ersten Bilanz von einem größtenteils friedlichen Verlauf der Demo. In rund 20 Fällen habe man Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben, weil Demo-Teilnehmer entgegen der Auflagen keine Maske tragen wollten.
Einen besonders renitenten Masken-Verweigerer zog die Polizei kurz vor der Abschlusskundgebung aus der Menge und nahm ihn fest. „Er sitzt nun bei uns im Gewahrsam“, sagte Peiler, „wahrscheinlich mit Maske“.