5 Tipps zum Tag des offenen Denkmals

Rundgänge zu Macht und Pracht

Wer sich für Geschichte und Denkmale interessiert, hat am Sonntag (10.9.) die Qual der Wahl: Am Tag des offenen Denkmals stehen mehr als 50 Veranstaltungsorte in Dortmund auf dem Programm. Selbst unter dem Titel „Macht und Pracht“ hat die Stadt viel zu bieten. Wir geben 5 Tipps, wo man hinter Türen schauen kann, die sonst verschlossen sind.

DORTMUND

von Oliver Volmerich

, 05.09.2017, 13:58 Uhr / Lesedauer: 2 min
Macht und Pracht symbolisiert die Jugendstil-Maschinenhalle der Zeche Zollern II/IV in Bövinghausen. Foto: Stephan Schütze

Macht und Pracht symbolisiert die Jugendstil-Maschinenhalle der Zeche Zollern II/IV in Bövinghausen. Foto: Stephan Schütze

Eröffnet wird der Tag des offenen Denkmals am 10. September um 11 Uhr im Industriemuseum Zeche Zollern. Denn die historischen Jugendstil-Zeche mit ihrer berühmten Maschinenhalle vereint wie kaum ein zweites Denkmal in Dortmund die Themen Macht (in diesem Fall des Bergbau-Konzerns) und Pracht (in Form der Architektur). Das Museum ist an diesem Tag kostenlos zu besichtigen. Neben Kirchen und Museen, die auch sonst geöffnet sind, bietet der Denkmal-Tag aber auch Einblicke in Gebäude, die sonst für die Öffentlichkeit verschlossen sind.

Hier unsere Top 5 an Raritäten:

Die Waschkaue der ehemaligen Zeche Dorstfeld liegt versteckt inmitten von üppigem Grün zwischen Wittener Straße und Vogelpothsweg. Mit dem Dornröschenschlaf soll aber bald Schluss sein: Dorstfelder Vereine wollen das denkmalgeschützte Gebäude zu einem Bürgerhaus umbauen lassen. Ein Wettbewerb für den Umbau ist ausgeschrieben, die Gründung einer Genossenschaft für den Betrieb wird vorbereitet. Am Sonntag können Interessierte das alte Gemäuer, das aktuell wenig Pracht verbreitet, ansehen. Dabei wird dann wohl auch über die Frage diskutiert, ob das Gebäude tatsächlich als Waschkaue oder als Schlosserei genutzt wurde. Denn zuletzt sind Zweifel an der Nutzung aufgekommen. Die Zeche Dorstfeld, zu der das Gebäude gehört, war von 1843 bis 1963 in Betrieb. Die Besichtigung des alte Zechengebäudes kann man gut verbinden mit einem Rundgang durch die denkmalgeschützte Bergarbeiter-Siedlung Oberdorstfeld gleich nebenan. Mitglieder der Interessengemeinschaft Zechensiedlung führen um 11.30 Uhr, 13.30 Uhr und 15.30 Uhr durch die Kolonie. Treffpunkt ist die Gaststätte Hicc Up an der Wittener Straße 205. Ziel des Rundgangs ist die alte Waschkaue der Zeche.

Ein Stück Bergbau-Geschichte repräsentiert auch das ehemalige Ledigenheim der Zeche Margarethe an der Rosenstraße 65 in Sölde. Ledigenheim heißt, dass hier früher zugezogene, unverheiratete Bergleute untergebracht wurden. Heute wird das denkmalgeschützte Haus als Senioren-WG genutzt. Um 15 Uhr gibt es vor Ort eine Führung mit Vortrag.

Bürgerliche Pracht bietet das Kaiserstraßen-Viertel, dessen Villen und Gebäude um die Jahrhundertwende entstanden sind. Um 13 und 14.30 Uhr beginnen am Kaiserbrunnen 90-minütige Führungen durch das Quartier, bei dem man auch einen Blick in eine hochherrschaftliche Villa werfen kann.

Nicht formell unter Denkmalschutz gestellt, aber als schutzwürdig eingestuft ist das frühere AOK-Haus am Königswall. Entsprechend behutsam wurde es in den letzten Monaten saniert. Jetzt dient es als Domizil für das Studieninstitut Ruhr und das städtische Schulverwaltungsamt. Um 15 Uhr führt Architekt Dr. Peter Kroos durch das Gebäude am Königswall 25-27.

Seit langer Zeit wird um die künftige Nutzung von Haus Wenge, dem alten Adelssitz am Rande von Lanstrop gerungen. Am Denkmaltag gibt es hier, an der Alekestraße, von 11 bis 17 Uhr Führungen.

Und sonst noch?

Leider schon ausgebucht sind Führungen durch das ehemalige Verwaltungsgebäude der Union-Hüttenwerke und Ex-Versorgungsamt an der Rheinischen Straße, durch Schloss Bodelschwingh und die Hörder Burg. Dort ist allerdings auch von 11 bis 17 Uhr das Hörder Heimatmuseum in der Vorburg geöffnet.

Die Abschlussveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals in Dortmund findet ab 17 Uhr in der alten Brechtener Dorfkirche, St. Johann-Baptist, am Widumer Platz 1 statt. Hier werden u.a. die Forschungsergebnisse zu romanischen Wandmalereien vorgestellt, wie sie u.a. in der Kirche selbst zu bewundern sind.

Einen Überblick über das Programm bietet eine Broschüre, die in städtischen Einrichtungen ausliegt, und auch historische Hintergründe zu dem Thema liefert. Aktuelle Infos zum Programm bietet die Denkmalbehörde auf ihrer Homepage. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bietet einen Service zur Fahrtplanung. Denn DSW21 lädt am Öffel-Tag zu kostenlosen Fahrten mit Bus und Bahn ein.

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