
Barbara Klobusch sucht immer noch ein neues Zuhause für sich und ihre Schildkröten. © Manuela Hollstegge
Zwei Dorstener Tierschutz-Projekte kämpfen weiterhin ums Überleben
Tierschutz
Zwei Dorstener Tierschutz-Projekte kämpfen seit Längerem um ihre Existenz. Jetzt gibt es Neuigkeiten, die jedoch nicht nur positiv sind.
Seit April kämpft Barbara Klobusch gegen das Aus für ihre Schildkrötenauffangstation. Damals erfuhr sie, dass sie aus ihrem Elternhaus, in dem sie seit 53 Jahren wohnt und dessen Keller sowie Garten sie für die Schildkröten nutzt, ausziehen muss. Für den Winter hat sie nun eine Notlösung gefunden. Wie es weitergeht, ist jedoch noch vollkommen unklar.
„Ich kämpfe seit April. So langsam verzweifle ich“, erzählt Barbara Klobusch auf Anfrage der Dorstener Zeitung. Zwar kann sie einen Teil des Gartens, in dem die Schildkröten leben, weiternutzen, da er der Stadt gehört, dennoch fehlt ihr nun nicht nur persönlich eine Bleibe, sondern auch der Teil des Gartens, den sie nicht mehr nutzen darf sowie die Kellerräume.
Überwinterung ist gesichert
Diese benötigt Klobusch für die Überwinterung der Tiere. Immerhin hier gibt es positive Neuigkeiten. „Ich darf leer stehende Büroräume am Duvenkamp dafür nutzen“, erzählt sie. Neue Tiere nimmt sie schon länger nicht mehr auf.
Dringend sucht Barbara Klobusch nun ein neues Zuhause für sich, ihre Katzen und ihre Schildkröten. Sogar in der WDR Lokalzeit wurde bereits über ihre Suche berichtet. Doch je länger diese dauert, desto hoffnungsloser wird Klobusch: „Wir suchen schon bis ins Münsterland/Bergische Land, aber bislang war nichts dabei.“ Öfter würden ihr Häuser zum Kauf angeboten, doch das könne sie sich nicht leisten.

Conny Sander vom Streunerkatzen-Projekt braucht dringend Futterspenden. © Anke Klapsing-Reich (A)
Finanzielle Schwierigkeiten kennt auch Conny Sander vom Dorstener Streunerkatzen-Projekt. Aufgrund fehlender Spenden hatte sie im Juli verkündet, ihre Arbeit vorerst einstellen zu müssen. „Die Situation hat sich etwas gebessert - wie lange, das weiß ich nicht“, sagt Sander heute.
Trotzdem sei das Geld so knapp, dass sie ihre Arbeit priorisieren müsse und nicht jedem Tier sofort helfen könne. Aktuell seien viele Kitten unterwegs, die eingefangen und kastriert werden müssten. Und Sander hat noch ein weiteres Problem: „Uns gehen die Futterspenden aus.“
Futter ist teuer geworden
Das Streunerkatzen-Projekt hat mehrere Futterstellen im Stadtgebiet, wo vom Projekt kastrierte Tiere betreut und gefüttert werden. Erst am Freitag erhielt Sander einen Anruf von einer verzweifelten Betreuerin der Futterstelle in Hervest. „Wir können die Tiere nicht mehr lange füttern. Wir bekommen keine Spenden. Zudem ist das Futter wahnsinnig teuer geworden und das günstige ist ausverkauft“, so Sander.
Sie hofft, dass sich vor allem im Bereich Kastrationspflicht für Katzen im Kreis etwas tut und arbeitet gemeinsam mit der Tierschutz-Initiative Recklinghausen darauf hin. „Aber die Mühlen mahlen langsam.“
Mehr Informationen zu den Projekten gibt es unter www.streuner-dorsten.de beziehungsweise www.schildiauffangstation.de.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
