Ein Blick in die Dorstene Tafel

© Ralf Pieper (A)

Dorstener Tafel bereitet sich auf neue Kunden aus der Ukraine vor

rnTafel

Viele, die aktuell aus der Ukraine nach Dorsten kommen, haben alles in ihrer Heimat zurückgelassen. Die Dorstener Tafel bereitet sich darauf vor, ihnen künftig unter die Arme zu greifen.

Dorsten

, 04.04.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine strömen nach Deutschland. Auch in Dorsten sind die Ersten angekommen. Die Tafel bereitet sich darauf vor, künftig mehr Kunden versorgen zu müssen.

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„Momentan sind bei uns noch nicht so viele ukrainische Familien angekommen“, sagt Herbert Rentmeister, Vorsitzender der Dorstener Tafel. Das liege vor allem daran, dass viele Geflüchtete noch in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) säßen und dort versorgt würden.

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Rentmeister und seinem Team aus Ehrenamtlichen ist jedoch klar, dass mit der Zeit mehr Ukrainer die Tafel besuchen werden. „Machen wir uns nichts vor. Auch, wenn sie es nicht wollen, sie werden lange bei uns bleiben. Wir können ja keine Mütter mit Kindern in ein vollkommen zerstörtes Land zurückgehen lassen“, sagt Rentmeister.

Herbert Rentmeister ist Vorsitzender der Dorstener Tafel.

Herbert Rentmeister ist Vorsitzender der Dorstener Tafel. Er und sein Team fühlen sich gut vorbereitet auf mögliche neue Kunden aus der Ukraine. © Claudia Engel (A)

Gerade habe man in einer Vorstandssitzung darüber gesprochen, wie man mit einem Anstieg der Zahl der Tafel-Kunden umgehen könne. „Wir sind vorbereitet und werden bei Bedarf einen extra Öffnungstag einrichten. Das bekommen wir auf jeden Fall gestemmt“, erklärt der Tafel-Vorsitzende.

Info-Flyer auf ukrainisch soll erstellt werden

Immerhin habe man unter den ehrenamtlichen Mitarbeitern welche, die Russisch sprechen könnten. Auch habe er bereits jemanden an der Hand, der in der Lage sei, einen Info-Flyer auf Ukrainisch zu verfassen. „Da wir unsere Ware hochstapeln, dürfen beispielsweise keine Kinder mit in den Laden. So etwas sollten die ukrainischen Kunden vorher wissen“, erklärt Herbert Rentmeister.

Er ist froh, dieses Mal etwas Vorlaufzeit bei der Organisation zu haben. „Die hatten wir 2015 nicht. Aber wir haben aus dieser Zeit auch gelernt und sind entspannter.“ Der Tafel-Vorsitzende glaubt, dass viele Ukrainer nicht lange Kunden bleiben werden. Denn diese seien ein sehr stolzes, leistungswilliges Volk und viele von ihnen würden sicherlich bald versuchen, eine Arbeit zu finden.

Über eine mangelnde Spendenbereitschaft – wie sie von Tafeln in anderen Städten in der Vergangenheit beklagt worden war – kann sich die Dorstener Tafel indes nicht beschweren. Laut Rentmeister gebe es in Dorsten sowohl bei Lebensmitteln als auch bei Geld eine sehr hohe Spendenbereitschaft. Mehr Informationen zur Tafel gibt es im Internet unter www.dorstener-tafel.de.

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