
© Guido Bludau (A)
„Seniorenparlament“: Drei Stadtteile suchen dringend neue Gesichter
Senioren
Corona-bedingt hat die Wahl zum aktuellen Seniorenbeirat noch nicht stattgefunden. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf - doch in einigen Stadtteilen sieht es bei den Bewerbungen noch mau aus.
Die Kommunalwahl ist inzwischen mehr als ein halbes Jahr her - und eigentlich hätte sich auch der Seniorenbeirat, der die Interessen der älteren Bürger in der Stadt Dorsten vertritt, schon längst neu zusammensetzen sollen. Doch die Corona-Situation sorgte für Verschiebungen. Nun soll Anfang bis Mitte Juli 2021 ein neuer Anlauf erfolgen.
„Brauchen dringend Nachwuchs“
„Und dafür suchen wir noch neue Gesichter, die in den bestehenden Projekten mitarbeiten oder aber etwas ganz Neues ausprobieren möchten“, erklärt die amtierende Vorsitzende Heidrun Römer. „Wir brauchen dringend Nachwuchs.“
Denn einige der zuletzt im Jahr 2015 gewählten Vertreter hatten ihr Mandat niedergelegt, zumeist wegen Krankheit oder aus Altersgründen.
„Bei unserer Arbeit geht es immer ganz lebendig zu“, betont die Rhaderin. „Es gibt keine Klübchen-Bildung, bis jetzt hat sich immer jeder mit jedem verstanden. Und es macht Spaß, sich im Ehrenamt für andere Menschen in der Stadt oder im eigenen Ortsteil einzusetzen.“
„Vielschichtige Themen“
Der ganz besondere Charakter der Wahl, dass nämlich jeder Stadtteil seine eigenen Vertreter entsendet, bezeichnet Heidrun Römer „als ganz tolle Sache“: „Das ist in anderen Städten nicht so.“ Und sorge dafür, dass die Themen immer „sehr vielschichtig“ seien.
Im „Seniorenparlament“ vertreten sind zehn gewählte Stadtteil-Vertreter und deren Stellvertretungen. Stellvertreter gibt es diesmal erstmalig jeweils zwei, so ist gewährleistet, dass mehr nachrücken können, wenn es nötig wird. Hinzu kommen sechs Delegierte von unterschiedlichen Organisationen.
Drei Stadtteile „eher mau“
Die im Rat vertretenen Fraktionen benennen außerdem jeweils ein Mitglied mit beratender Stimme. Aus den meisten Stadtteilen haben sich bereits Kandidatinnen und Kandidaten beworben. Allerdings: „Insbesondere in den Stadtteilen Lembeck, Altendorf-Ulfkotte und in der Altstadt ist die Bereitschaft bislang noch sehr mau.“
Bei politischen Sitzungen dabei
Gewählte Mitglieder des Seniorenbeirates nehmen als sachkundige Bürgerinnen und Bürger an den Sitzungen des Sozialausschusses, des Umwelt- und Planungsausschusses, des Kulturausschusses sowie der Ratskommission Öffentlicher Nahverkehr teil. Und wirken so an einer seniorenfreundlichen Gestaltung in der Stadt mit.

Ein Großteil der Mitglieder, die 2015 den Seniorenbeirat gebildet hatten. © Privat
Sobald die Corona-Pandemie und der neue Beirat gewählt ist, soll es auch mit Info-Veranstaltungen und Aktivitäten, wie der Taschengeldbörse, den E-Bike-Schulungen, der Seniorenmesse, der Seniorenbegleitung und vielen anderen weitergehen.
„Neue Vorschläge nehmen wir aber gerne entgegen“, sagt Heidrun Römer. Ihr Wunsch: eine Wandergruppe. „Es wäre doch schön, wenn man mal gemeinsam den barrierefreie Rundweg in der Üefter Mark besuchen könnte.“
Sitzungen und Projekte
„Wir wollen dafür sorgen, dass die älteren Dorstener möglichst lange ein selbstständiges Leben führen können“, sagt sie. Der Seniorenbeirat tagt als Gremium ein- bis zweimal im Jahr. In der Zwischenzeit kommen die Mitglieder zu Arbeitssitzungen zusammen und bereiten verschiedene Projekte vor.
Wählbar sind alle Personen über 55 Jahren. Wahlberechtigt sind alle Dorstenerinnen und Dorstener ab 60 Jahren. Wer Interesse hat, kann sich melden bei Heidrun Römer, Tel. (0151) 655 22 736, E-Mail: heidrun.roemer@gmx.de oder Petra Kuschnerenko, Demografiebeauftragte der Stadt Dorsten, Tel. (02362) 66 44 32, E- Mail: Petra.Kuschnerenko@dorsten.de.
Möglichst bis 31. März
Aus organisatorischen Gründen bittet die Stadt darum, sich möglichst bis zum 31. Mai zu melden. Unabhängig davon kann auch noch bis zwei Tage vor der Wahl schriftlich das Interesse an einer Kandidatur angemeldet werden. Gewählt wird an unterschiedlichen Tagen jeweils vor Ort in den Stadtteilen.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
