Neue Museumsleiterin gibt ihre Stelle in London für Dorsten auf
Jüdisches Museum Westfalen
Vom Jewish Museum London kommt die erfahrene Fachfrau Dr. Kathrin Pieren am 1. Juli nach Dorsten, um hier die erste hauptberufliche Leiterin des Jüdischen Museums zu werden.

Dr. Kathrin Pieren übernimmt am 1. Juli die Leitung des Jüdischen Museums Westfalen. © Paul Lang Photography
Das Jüdische Museum bekommt 28 Jahre nach seiner Eröffnung erstmals eine hauptberufliche Leitung: Dr. Kathrin Pieren übernimmt am 1. Juli das Amt von Dr. Norbert Reichling, der als Vorstandvorsitzender die Geschicke des Museums weiterhin mitbestimmen wird.
Dr. Norbert Reichling freut sich auf Zusammenarbeit
Reichling freut sich auf die Zusammenarbeit. Im Newsletter des Museums schreibt er: „Wir schätzen uns glücklich, dass es gelungen ist, eine vielfach erfahrene und kompetente Museumsfachfrau für diese Position zu interessieren und zu gewinnen.“ Kathrin Pieren kommt aus London nach Dorsten und bringt Erfahrungen aus einem großen Jüdischen Museum und mehreren Regionalmuseen, aus der Museumsforschung und der Sammlungsarbeit mit.
Ihre Einstellung wird ermöglicht durch die in diesem Jahr einsetzende institutionelle Förderung des Museums durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Stationen in der Schweiz, in Italien und England
Kathrin Pieren studierte italienische Sprache und Literatur, Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Bern und am Centro Universitario Orientale in Neapel. Nach über acht Jahren bei der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, zuletzt als Stellvertreterin des Generalsekretärs, machte sie einen Master-Abschluss in Museum Studies an der Newcastle University in Nordengland.
Sie arbeitete in verschiedenen englischen Museen im kuratorischen Bereich und in der Besucherforschung, bevor sie an der University of London in moderner Geschichte promovierte mit einer Studie zu jüdischen Ausstellungen und Museen in London.
Museumsleiterin liebt das Schwimmen und Joggen
Danach leitete sie etwa viereinhalb Jahre das Petersfield Museum und die Flora Twort Gallery in Petersfield (Hampshire) und arbeitete nach ihrer Promotion parallel am Parkes Institute for the Study of Jewish-/non-Jewish Relations der Southampton University. Seit 2016 ist sie Sammlungsleiterin und Kuratorin für Sozial- und Militärgeschichte am Jewish Museum London.
In ihrer freien Zeit, so stellt sich Kathrin Pieren im Newsletter vor, besucht sie leidenschaftlich gerne Museen und Galerien, schwimmt und joggt regelmäßig. Während des Lockdowns habe sie zudem das Kochen und Backen wieder entdeckt.
Pieren: „Es ist eine eigenartige Zeit, in der ich meine neue Aufgabe antrete, eine Zeit der Unsicherheit, des Umbruchs und auch der Neuorientierung. In den kommenden Monaten werden wir deshalb innerhalb des Museums und gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland diskutieren, was wir tun können, um als Kultur- und Lernorte auch in Zukunft und unter eingeschränkten Bedingungen relevant zu bleiben.“ Das Museum als Ort der persönlichen Begegnung liegt ihr weiterhin am meisten am Herzen.