
© Falko Bastos
Hier entsteht eine digitale Freiluft-Bibliothek an der Lippe in Dorsten
Lippe-Lese-Lounge
Eine Sitzecke mit digitalen Leseangeboten zur Lippe will die Dorstener Künstlerin Brigitte Stüwe zusammen mit Lippeverband und Stadt erschaffen. Dort kann sich jeder Dorstener verewigen.
Derzeit braucht man noch viel Fantasie, um sich eine gemütliche Leseecke auf dem südlichen Lippedeich nahe der Fußgängerbrücke zwischen Atlantis und Maria Lindenhof vorzustellen. Denn der Bereich zwischen den mit Graffiti beschmierten Rohren und den von der Witterung in Mitleidenschaft gezogenen Stühlen ist derzeit noch alles andere als einladend. Und es war ein trüber Dezembervormittag, an dem Künstlerin Brigitte Stüwe gemeinsam mit Vertretern von Stadt und Lippeverband ihre Pläne vorstellte.
Doch schon im Frühsommer, passend zur Freiluft-Saison, soll hier eine digitale Lese-Lounge entstehen, die zum Verweilen an der Lippe einlädt. „Lippe-Lese-Lounge“, heißt das Gemeinschaftsprojekt. Die Idee: Neben einer großen Sitzfläche gibt es ein digitales Bücherregal mit den verschiedensten Texten über die Lippe. Buchcover aus Metall werden im Regal ausgestellt, per QR-Code können die Besucher Texte vom Gedicht über den Sachtext bis zum Krimi lesen.
Dorstener können noch bis Ende Januar Texte einreichen
„Die Idee soll es sein, dass man hier sitzt, die Natur auf sich wirken lässt, lesen und nachdenken kann“, sagt die Dorstener Künstlerin Brigitte Stüwe, die sich die Lippe-Lese-Lounge ausgedacht hat.

Gemeinschaftsprojekt: Die Mitwirkenden freuen sich auf ihre Zusammenarbeit. © Falko Bastos
Noch bis zum 31. Januar können sich die Dorstener selbst beteiligen, um die Bibliothek mit Lesestoff zu füllen. Vom Schüler bis zum Rentner können alle mitmachen, die Textform ist ihnen selbst überlassen. Die einzige Vorgabe an die Texte: Sie sollen eine Verbindung zur Lippe herstellen. „Wir wollen das Gewässer erlebbar machen“, sagt Toyin Rasheed vom Lippeverband.
Breit angelegtes Gemeinschaftsprojekt
Mehrere Dorstener haben sich schon bereit erklärt. „Es ist eine Menge im Fluss“, sagt Brigitte Stüwe. Bernd Saalfeld etwa reichte schon eine Kurzgeschichte ein und plant noch mehr: „Vielleicht einen Krimi.“ Auch Ursel Kipp will mit mehreren Kurztexten dabei sein. Auch die drei Siebtklässler Vera, Antonia und Asanbek von der Gesamtschule Wulfen wollen mitmachen. „Wir haben schon eine Mindmap mit Ideen erstellt“, berichtet Asanbek.
Nicht nur dank der Bürgerbeteiligung wird die Lese-Lounge ein echtes Gemeinschaftsprojekt. 15.000 Euro investiert der Lippeverband in das Projekt. Eingebunden wird es in das Projekt „Wir machen Mitte“ der Stadt Dorsten. Die Stadtbibliothek soll für die Verbindung von digitaler und analoger Welt sorgen. So können die Werke in der Bibliothek auch in gedruckter Form gelesen werden. Baulich umsetzen soll die Installation aus Lärchenholz das Team der Dorstener Arbeit. Auf dass der Platz am Lippeufer endlich einladend wird.
Aufgewachsen im tiefsten Münsterland, Volontariat bei Lensing Media, Redakteur der Dorstener Zeitung. Immer auf der Suche nach den Geschichten, die diese Stadt schreibt.
