
Am ersten Tag der Auslieferung der neuen Zeuss-E-Scooter stehen drei Roller mitten in der Parkverbotszone. © Nils Bettinger
Kein guter Start: Neue E-Scooter parken, wo sie nicht parken dürfen
E-Scooter Zeus
In Castrop-Rauxel gibt es seit Dienstag den zweiten neuen E-Scooter-Anbieter. Doch der Start verläuft nicht ohne Ärger. Denn einige Scooter stehen in Parkverbotszonen.
Es sollte alles besser werden. Die Politik wollte neuen potenziellen E-Scooter-Anbietern klare Grenzen setzen. Beschwerden über falsch abgestellte Roller oder schrottreife Gefährte sollten der Vergangenheit angehören.
Ende März beschlossen die örtlichen Politiker deshalb eine umfassende Kooperationsvereinbarung. Die sollte dann zwischen Stadt und neuen E-Scooter-Verleihern gelten.
Trotzdem standen schon am Starttag (Dienstag, 10.5.) des neuen Anbieters Zeus Scooter dort, wo sie nicht stehen dürfen. Und zwar am Simon-Cohen-Platz, mitten in der Altstadt.
Hier dürfen Nutzer nicht parken, hier nicht fahren
In der Kooperationsvereinbarung steht ausdrücklich, dass Radwege „jederzeit freizuhalten“ sind. Auf Anfrage der Redaktion erklärt Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann, dass außerdem Grün- und Parkflächen und Fußgängerzonen tabu sind.
Die abgestellten Scooter stehen in einer Sperrzone, die die Stadt eingerichtet hat. Den Anbietern wird laut dem Kooperationsvertrag geeignetes Kartenmaterial zur Verfügung gestellt, nach denen die Software der Scooter so programmiert werden kann, dass ein Abstellen in den Sperrzonen nicht möglich ist. „Geo-Fencing“ nennt sich diese technische Maßnahme.
Der Simon-Cohen-Platz mitten in der Altstadt ist als Park- und Fahrverbotszone ausgewiesen. Auf Anfrage dieser Redaktion schreibt Stadtsprecherin Hilleringmann: „Der Anbieter wird darauf hingewiesen, die Vereinbarung einzuhalten. Ist in diesem konkreten Fall auch bereits geschehen.“

Im rot markierten Bereich dürfen die Zeus-Scooter nicht parken, im grau markierten Bereich nicht fahren. © Lydia Heuser
Am Mittwochnachmittag (11.5.) stehen auf dem Platz tatsächlich keine E-Scooter mehr. Auf Anfrage der Redaktion schreibt Zeus-Sprecher Nico Reitemeier, dass es sich um einen Fehler im Geo-Fencing gehandelt habe.
In der Zeus-App erscheinen die Parkverbotszonen als rot markierte Flächen. So ist in der Altstadt der gesamte Fußgänger-Bereich rot eingefärbt sowie das Schulgelände des ASG. Der Stadtgarten, Teile der Rennwiese und des Schlossparks Goldschmieding sowie Bereiche der Langen Straße in Habinghorst sind in der Karte der Zeus-App ebenfalls rot markiert.
Grau markiert und mit einer schwarzen Linie umrandet sind die Flächen, auf denen ein Fahrverbot gilt. Teilweise sind diese Flächen identisch mit den Parkverbotszonen. Oft sind sie aber großflächiger. So sind Scooter-Fahrten rund um den Münsterplatz nicht erlaubt. Und auch die Straße am Stadtgarten ist bis zur Kreuzung Viktoriastraße Fahrverbotszone.
Wer falsch geparkte Scooter entdeckt, kann diese unter +49 157 359 81123 oder via E-Mail an support@zeusscooters.com melden. „Wir lassen diese dann umparken“, sagt Zeus-Sprecher Nico Reitemeier.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
