Die Bundestagswahl steht bevor, die Kinder und Jugendlichen aus Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Waltrop haben aber schon ihren klaren Sieger für den Wahlkreis Recklinghausen I gekürt. Denn noch bevor am Sonntag (23.2.) alle Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2025 an die Wahlurnen dürfen, oder ihre Stimme schon per Briefwahl abgegeben haben, fand die U18-Wahl statt.
In der Woche vom 7. bis zum 14.2. haben bundesweit 166.443 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in 1812 Wahllokalen gewählt. „Die Wahlergebnisse sind nicht als repräsentativ für junge Menschen zu verstehen“, schränkt der Deutsche Bundesjugendring als Organisator jedoch ein.
Doppelsieg für die SPD
Interessant ist das Ergebnis dennoch. Im Wahlkreis Recklinghausen I wurden 664 gültige Erststimmen und 665 gültige Zweitstimmen abgegeben. Bei den Zweitstimmen, die über die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag – und damit auch über die Wahl des Bundeskanzlers – entscheiden, hatte die SPD die Nase vorn. Mit 20,49 erhielten die Sozialdemokraten die meisten Stimmen. Damit landeten sie knapp von der CDU mit 18,66 Prozent, der Linken mit 18,06 Prozent und der AfD mit 16,39 Prozent.
Die Grünen kamen nur auf 8,8 Prozent. Die Tierschutzpartei und das BSW würden, wenn es nach Kindern und Jugendlichen im Wahlkreis geht, knapp an der 5-Prozent-Hürde scheitern. Die FDP und „Die Partei“ ebenso, allerdings wie zahlreiche weitere Kleinparteien mit deutlich zu wenig Stimmen.

Deutschlandweit hat die Linke bei der U18-Wahl mit 20,8 Prozent des Gesamtergebnisses die meisten Stimmen junger Menschen erhalten. Danach folgen die SPD mit 17,9 Prozent, die CDU/CSU mit 15,7 Prozent, die AfD mit 15,5 Prozent und Bündnis 90/Die Grünen mit 12,5 Prozent. Noch stärker als das allgemeine Umfragehoch der Linkspartei dürfte sich der große Erfolg bei der U18-Wahl durch die Popularität auf den Sozialen Medien wie Tiktok erklären lassen.

Der Sieg bei den Erststimmen ging an den Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe von der SPD. Mit 34,77 Prozent der Stimmen setzte sich Schwabe gegen seine Mitbewerber durch, was bei der offiziellen Bundestagswahl den Gewinn des Direktmandats bedeuten würde. Auf Schwabe folgten Michael Breilmann von der CDU und Dr. Anna Labitzke Rathert von der AfD mit jeweils 17,54 Prozent der Stimmen. Erich Burmeister von der Linken kam auf 16 Prozent und ließ damit die Grüne Regina Weyer mit 7,38 Prozent weit hinter sich.
„Das Ergebnis der U18-Wahl motiviert mich und mein Team, in den verbleibenden Tagen bis zur Bundestagswahl nochmal alles zu mobilisieren“, erklärt Frank Schwabe. „Wir setzen uns weiterhin mit voller Kraft für soziale Gerechtigkeit, für 15 Euro Mindestlohn, für die Sicherung von Arbeitsplätzen, für stabile Renten und für eine Gesellschaft, in der alle Menschen die gleichen Chancen haben, ein.“