
© Thomas Schroeter
Wiedereröffnung: Castrop-Rauxels Möbelhäuser erleben großen Andrang
Möbelhandel
Die Möbelhäuser in Castrop-Rauxel haben jetzt wieder geöffnet. Und berichten teilweise von Kunden, die offenbar händeringend auf die Gelegenheit zum Möbeleinkauf gewartet haben.
Die Möbelhändler in Castrop-Rauxel waren einen Monat lang geschlossen, durften keine Kunden in die Läden lassen. Hart für die Häuser, manchmal auch hart für die Kunden, die nach einem Umzug eine neue Küche brauchen oder renoviert haben.
Seit Montag dürfen wieder Möbel im Laden verkauft werden. Die Branche, die vielfach von persönlicher Beratung lebt, ist wieder im Geschäft. Die Kunden haben offenbar nur darauf gewartet, lautet der einmütige Tenor unserer kleinen Rundtour.

Tegro-Geschäftsführer Stephan Rosemeyer ist wie alle seine Mitarbeiter mit Maske im Geschäft unterwegs. Dort reduziert man den Einlass auf einen Kunden je 50 Quadratmeter. © Thomas Schroeter
Tegro: Die Tegro Home Company an der Stadtgrenze von Merklinde und Bövinghausen, ist für die Wiedereröffnung bestens gerüstet.
Wie Stephan Rosenmeyer, der das Geschäft mit seinem Bruder Jens betreibt, unserer Redaktion erzählt, habe man im Haus schon mal gar kein Platzproblem: „Wir sind nicht hoch frequentiert, haben uns mit einer Marge von 50 Quadratmetern pro Kunde, den wir einlassen, viel Raum gelassen.“ Und die Kunden lassen sich nicht bitten: „Die haben schon gewartet, haben manchmal natürlich auch genug Sorge und Probleme zu Hause und sind froh, da auch mal raus zu kommen“, so Rosenmeyers Einschätzung.
- Sicherheit: Auf einen Kunden kommen 50 Quadratmeter Laden. Es stehen für die Kunden Masken und Desinfektionsmittel bereit. Alle Mitarbeiter und auch der Chef tragen Masken.
Küchen Brauckhoff: Der große Küchenladen am Busbahnhof ist seit vielen Jahren eine Institution in der Stadt. Und wird von den Kunden aus Castrop-Rauxel und darüber hinaus sehr gut angenommen. Das gilt auch für die Wiedereröffnung nach der Corona-Pause.
Wie Brauckhoff-Mitarbeiterin Andrea Dombrowski erläutert, hätten viele Kunden wohl schon händeringend auf die Brauckhoff-Öffnung gewartet: „Wir hatten sofort am Montag viele Kunden hier, auch heute geht das Geschäft gut weiter“, so ihre Einschätzung. Küchen seien nun mal sehr beratungsintensiv, das könne man schlecht am Telefon erledigen. „Und so mancher Kunde hatte schon bestellt und will jetzt sehen, was aus der Küche wird“, so Andrea Dombrowski.

Andrea Dombrowski an dem Tisch bei Möbel Brauckhoff, an dem sich Kunden direkt am Eingang mit Masken und Desinfektionsmittel ausrüsten können. © Thomas Schroeter
Das Geschäft leidet derzeit nicht nur unter Corona, sondern auch unter der Busbahnhofs-Baustelle. Fußläufig ist der Laden von der Altstadt-Fußgängerzone nur mit Umwegen über die Herner Straße oder die Lönsstraße zu erreichen.
- Sicherheit: Bereits am Eingang steht ein Tisch mit Masken und Desinfektionsmitteln bereit. Jeder Kunde muss sich in eine Liste eintragen, um eventuelle Corona-Ketten rückverfolgen zu können. Auch hier wird auf die Zahl der Kunden im Laden genau geachtet. Alle Mitarbeiter tragen Schutzmasken.
Dänisches Bettenlager: Das Dänische Bettenlager, nach eigener Aussage eines der führenden Handelsunternehmen für Matratzen, Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires in Europa, hat am Dienstag durchaus viel Zulauf. „Das ist sicher mehr als an einem normalen Dienstag“, meint denn auch Marco Tomzik, der Stellvertretende Marktleiter.

Das Dänische Bettenlager an der Siemensstraße hat seinen Laden erst am Dinestag für die Kunden geöffnet. © Thomas Schroeter
Das Geschäft an der Siemensstraße hatte sich bis Dienstag Zeit gelassen mit der Öffnung, ist nun aber im vollen Umfang auf Kundenverkehr eingestellt.
Das Unternehmen, das seinen Ursprung 1979 im dänischen Aarhus nahm und heute mit 1200 Filialen allein in Deutschland und Österreich unterwegs ist, muss derzeit mit seinen Läden sehr unterschiedlich umgehen, denn längst nicht in allen Bundesländern darf wieder verkauft werden. „Aber hier haben wir jetzt offen und das volle Sortiment aufgerüstet“, so Tomzik.
- Sicherheit: Am Eingang steht ein Mitarbeiter mit Gesichtsmaske und fordert alle Kunden auf, sich mit Einmalhandschuhen auszurüsten. Außerdem muss jeder Kunde einen Einkaufskorb mit in das Geschäft nehmen, in das gleichzeitig maximal 28 Personen gelassen werden.
Möbel Boss: Bei dem Selbstbedienungs-Möbelmarkt an der Siemensstraße ist man seit Montag auch wieder für die Kunden erreichbar. Auf dem Parkplatz vor dem Markt ist am Dienstagvormittag nicht viel los, viele Parkplätze sind frei. Im Möbelhaus kann man keine Auskunft zum aktuellen Geschäft geben, verweist für Anfragen an die Zentrale in Porta Westfalica. Von dort aus werden die mehr als 100 Filialen des SB-Anbieters von Möbeln gemanagt.

Die Verhaltensregeln im Markt sind bei Möbel Boss auf großen Aufstellern vor der Tür abzulesen. © Thomas Schroeter
Vor Ort hat man passend zur Jahreszeit vor der Tür die Gartenmöbel aufgebaut, verweist mit großen Aufstellern auf die Rahmenbedingungen, unter denen der Verkauf in der Corona-Zeit läuft, und hat einen Sicherheits-Mitarbeiter an die Tür gestellt.
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Sicherheit: Auch bei Möbel Boss gibt es klare Auflagen für die Kunden, die in den Laden wollen. Maximal 100 Kunden, so steht es vor der Tür, dürfen gleichzeitig in den Laden, deutlich mehr als bei den anderen Häusern. Auch hier steht Desinfektionsmittel bereit, wird dazu aufgefordert, Abstände einzuhalten.
Ikea: Für viele Castrop-Rauxeler ist natürlich der Ikea-Markt im Indupark in Oespel in Sachen Möbel eine feste Anlaufstelle. Ikea hätte in NRW bereits am Montag öffnen dürfen, hat davon aber zunächst abgesehen. Wie das schwedische Unternehmen am Dienstagmorgen mitteilte, werde man wie im ganzen Bundesland auch in Oespel am Mittwoch, 22. April wieder eröffnen.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
