Stadt mietet neue Wohnungen für Flüchtlinge an
Vördestraße in Rauxel
Die Stadt Castrop-Rauxel hat zwölf neue Wohnungen angemietet, in denen voraussichtlich ab Juni Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Das teilte Bürgermeister Johannes Beisenherz am Donnerstagabend im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung und am Freitag während eines Pressegespräches mit. Die Wohnungen sind bewusst in einem bestehenden Umfeld angemietet worden. So soll die Integration der Flüchtlinge voran getrieben werden.

Die ersten renovierten Wohnungen in der Vörderstraße können wahrscheinlich bereits Mitte Juli von Flüchtlingen bezogen werden.
Die Vördestraße im Stadtteil Rauxel. Die Hausfassaden sind grau, der Himmel auch. Die Wiesen und Hecken vor den neu angemieteten Häusern sehen ordentlich aus. Vereinzelt hängen noch Gardinen in den Fenstern. Zwölf Wohnungen hat die Stadt hier vom Düsseldorfer Immobilien-Unternehmen LEG angemietet. 20 Wohnungen gehören insgesamt zum Gebäudekomplex. Die acht übrigen Wohnungen sind vermietet. Die Wohnungen, so hieß es am Freitag, seien in einem guten Zustand. Allerdings müssten noch „geringfügige Arbeiten“ erledigt werden, bevor hier Flüchtlinge einziehen könnten. Unter anderem müsse tapeziert werden.
"Nicht auf die grüne Wiese"
Dass acht Wohnungen dieses Komplexes an der Vördestraße bewohnt sind, sieht Sozialdezernent Michael Eckhardt als Vorteil. So könne die Integration der Flüchtlinge schneller funktionieren, so seine Hoffnung. Ähnlich ist es an der Harkortstraße in Merklinde. Die Flüchtlinge sollen nicht auf die grüne Wiese, so Eckhardt, sondern in ein intaktes Wohnumfeld. „Stadt und LEG arbeiten Hand in Hand, um den Flüchtlingen eine Willkommenskultur zu bieten, die diesen Namen auch verdient“, sagte Bürgermeister Johannes Beisenherz.
„Es gilt nicht nur, Wohnraum bereit zu stellen“, so Andrea Kirchner, LEG-Niederlassungsleiterin für Castrop-Rauxel. Es müssten auch entsprechende integrative Maßnahmen wie Sprachkurse oder die Unterstützung beim Besuch von Ämtern angeboten werden.
Den Kommunen fehlt das Geld
Aktuell leben 330 Flüchtlinge in Castrop-Rauxel. In diesem Jahr könnten, so die Prognose, noch etwa 120 weitere hinzukommen. Das Land unterstützt die Unterbringung der Flüchtlinge mit rund 213.000 Euro. Eine Summe, die nicht ausreiche, wie der CDU-Landtagsabgeordnete Lothar Hegemann jetzt erklärte. Er kritisiert, dass es keine Erstattung der Kosten vom Land für die Kommune gebe. „Eine Unterstützung des Landes würde Castrop-Rauxel erheblich entlasten und den Flüchtlingen zugute kommen“, so Hegemann.