Flüchtlinge in Castrop-Rauxel willkommen heißen
Wohnraum für Asyl-Bewerber
Die Flüchtlingswelle rollt. In Castrop-Rauxel sind erstmals seit den 1990er-Jahren die Unterkünfte wieder voll belegt. "Wir sollten eine Willkommenskultur schaffen", forderte Udo Behrenspöhler von der SPD. Gemeinsam mit anderen Ratsmitgliedern schaute er sich das Asylbewerber-Haus in Merklinde an.
Lebten in den vergangenen Jahren durchschnittlich 50 bis 60 Asylbewerber in den Unterkünften, so sind es jetzt 200. „Und wir müssen uns darauf einstellen, dass wir 2015 noch mehr Flüchtlinge zugewiesen bekommen“, erklärte Dezernent Michael Eckhardt. Dafür sollen Wohnungen und Pensionen angemietet werden. Nur im äußersten Notfall will man auf Turnhallen zurückgreifen. „Wir suchen dringend Wohnraum“, so Eckhardt.
Wolfgang Aust und seine beiden Mitstreiter stoßen allerdings an ihre Grenzen. „Die Belastung ist immens und wir tun im Rahmen unserer Möglichkeiten alles. Mehr geht nicht“, sagte er. Meinolf Finke von den Linken forderte daher die Einstellung von zwei Sozialarbeitern, die die Asylbewerber intensiv betreuen.
„Willkommenskultur kostet“, stellte auch Udo Behrens pöhler fest und lenkte damit den Blick auf die finanziellen Möglichkeiten der Stadt. Schon jetzt bleibt die Stadt auf den Personalkosten für Wolfgang Aust und Co. sowie auf den Miet- und Einrichtungskosten sitzen. „Da muss sich etwas ändern. Wenn diese Kosten für die Unterbringung, Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge ab jetzt nicht als Sonderbelastung gelten, macht uns das den Haushaltssanierungsplan kaputt“, machte Michael Eckhardt deutlich.
Ob es zu einem Aktionsprogramm Flüchtlinge kommt, wie es die Linken fordern, und wie das aussehen kann, wird soll noch in dieser Woche Gegenstand der politischen Beratungen sein.