Schwabe und Kravanja: Persönliche Corona-Geständnisse zweier SPD-Politiker

Coronavirus

Das Coronavirus wird uns noch lange beschäftigen. Wie lange und wie stark, ist offen. Jetzt wurden der Bundestagsabgeordnete Schwabe und Bürgermeister Kravanja im Talk relativ persönlich.

Castrop-Rauxel

, 15.02.2021, 16:39 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bürgermeister Rajko Kravanja und der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe im Facebook-Talk.

Bürgermeister Rajko Kravanja und der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe im Facebook-Talk. © Tobias Weckenbrock

Über die Corona-Pandemie unterhalten sich viele Menschen, tagein, tagaus. Viele können es vielleicht auch nicht mehr hören, aber doch bestimmt es unser Leben einfach zu sehr.

Auch unsere Politiker verbringen bei ihrer Arbeit viel Zeit mit dem Thema Virus und Impfungen und Verordnungen und Probleme von Gewerbetreibenden und Sorgen von Eltern und und und. Am Donnerstag unterhielten sich Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja und sein Parteigenosse Frank Schwabe, SPD- Bundestagsabgeordneter aus dem Stadtteil Schwerin, in einem Facebook-Livestream über das Thema. Und gaben auch eigene, persönliche Statements ab.

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Auf eine Frage von Zuseherin Vera Kopitetzki vom Geschäft „Bääähm! Die Kinderschuhprofis“ am Biesenkamp, ob es Sinn mache, sich weiter zu verschulden, meinte Frank Schwabe: „Ich habe vor einem Jahr nicht gedacht, dass das so kommen wird. Ich war kein Corona-Leugner, aber habe die Dramatik nicht gesehen.“ In die zweite Welle sei man gerutscht, weil man im Sommer verpasst habe, „bestimmte Dinge zu tun“.

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„Ich bin immer davon ausgegangen, dass wir uns im Frühsommer 2021 langsam einer Normalität annähern können“, so Schwabe. „Was man hört, ist, dass die Mutationen es schwieriger machen. Es gibt Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, wie wir Mutationen in den Griff bekommen, wenn der Impfstoff nicht mehr wirken sollte.“

„Wenn ich eine Hochzeit planen müsste, dann...“

Wenn er irgendwas ordern oder planen müsste, was nicht zu verschieben sei, dann würde er September oder Oktober anpeilen. „Dann müsste es wieder besser gehen“, so Schwabe. Aber: „Wir müssen dann immer noch vorsichtig sein, wir müssen mit Einschränkungen leben.“

Er wisse nicht, ob man sich nach der Pandemie wieder per Händeschütteln begrüßen werde oder ob wir das künftig eher kontaktlos machen wie in Teilen Asiens. „Es wird Verhaltensweisen geben, die dauerhaft bleiben“, so Schwabe. „Aber ich habe die Hoffnung, dass wir nach dem Sommer ins normale Leben zurückkehren. So plane ich auch den Bundestagswahlkampf im September. Ich gehe davon aus, dass wir dann wieder Hausbesuche machen können, zumindest auf Abstand.“

„Das würde dann richtig dramatisch!“

Das sei seine Hoffnung, keiner wisse es ganz genau. Darum aber hält er die „Folter-Maßnahme“ mit der Verlängerung des Lockdowns nun für richtig: „Damit wir nicht noch in eine dritte Welle rutschen“, so Schwabe. „Das würde dann richtig dramatisch, denn: Alle sind durch! Es reicht jetzt! Wir müssen in drei oder vier Wochen durchatmen können!“

Rajko Kravanja gab zu, dass er den Verzicht auf persönliche Treffen mit Freunden auch selbst kaum mehr aushalten könne.