Hier gibt es am Freitag (11.2.) Burger-Menüs für Impflinge: Die McDonald's Filiale in der Bahnhofstraße.

© Julian Welz

Riesen-Wirbel um „Booster-Burger“ vom Castrop-Rauxeler „Burgermeister“

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McDonalds-Menü gegen Corona-Impfung: Der „Burgermeister“ verteilt den „Booster-Burger“. Es gibt Kritik daran, erheiternde und viele ernsthafte Kommentare im Internet. Und eine Erklärung der Stadt.

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Castrop-Rauxel

, 10.02.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

McImpf Dich! So heißt die neue Impfaktion der Stadt Castrop-Rauxel in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz und McDonald’s. Am Freitag (11.2.) von 18 bis 24 Uhr sollen Impfwillige auf dem Schulparkplatz der Willy-Brandt-Gesamtschule nach dem Piks je einen Gutschein für ein kostenloses McMenü erhalten. Der kann dann direkt in der McDonald’s-Filiale gegenüber (Bahnhofstraße) eingelöst werden. Die Menüs werden dort zeitweise direkt von Bürgermeister Rajko Kravanja ausgegeben, heißt es auf der Internetseite der Stadt. Eine Anmeldung sei nicht erforderlich.

Nicht nur Begeisterung

Die Aktion stößt auf gemischte Reaktionen: Unter anderem unter einem Ankündigungs-Beitrag zur Impfaktion auf der Facebook-Seite der Stadt Castrop-Rauxel lassen manche Bürger ihren Reaktionen freien Lauf. Dort wird die Stadt für die Niedrigschwelligkeit der Aktion gelobt. „Kann man sich auch ein zweites Mal boostern lassen?“ fragt ein Nutzer offenbar im Spaß. Solche Ideen müsse es mehr geben, schreibt eine andere Nutzerin.

Andere sehen die Aktion mit gemischten Gefühlen: „Find ich gut. Nur erreicht man damit die wichtigste Gruppe der Ungeimpften 60+ wohl nicht so sehr“, heißt es. Man solle solche Angebote lieber auf dem Wochenmarkt oder beim Friseur anbieten.

Andere finden die Aktion ironisch: „Lass dich ‚für die Gesundheit‘ impfen und erhalte ein kostenloses McMenü gratis dazu“, fasst es ein User zusammen. Damit sei der „Grund des Niveaus“ erreicht.

Auch Bürgermeister Rajko Kravanja selbst wirbt auf seiner Facebookseite für die Aktion, an der er sich auch persönlich in der Filiale beteilige. Er erntet dafür ebenfalls Kritik. Wer mit sowas für eine Impfung werbe, habe den gesunden Menschenverstand verloren, heißt es. Auch die Effektivität der Impfaktion wird angezweifelt: Wer sich bis jetzt nicht impfen ließe, würde sich auch durch einen „Booster-Burger“ sicher nicht umstimmen lassen.

Die Stadt reagiert auf eine Anfrage unserer Redaktion mit dieser Erklärung: „Es geht natürlich auch darum, Aufmerksamkeit zu erzielen. Da stationäre Impfangebote nicht mehr in dem Maße angenommen werden, wie es wünschenswert und nötig wäre, braucht es neue Angebote, Aktionen und Ideen, die herausstechen und Zielgruppen direkter ansprechen“, schreibt Sprecherin Maresa Hilleringmann. Die Impfaktion in Merklinde vergangene Woche habe ältere Bürger im Stadtteil angesprochen. Diese Aktion widme sich den Jüngeren.

Gutschein mit Augenzwinkern

Der Gutschein sei kein Zwang, sondern ein kleiner Anreiz, „der mit einem Augenzwinkern angeboten wird. Die Stadtverwaltung bietet zahlreiche Angebote zum Thema Ernährung an, von der Ernährungsberatung für Kita-Eltern bis zum Kochkurs im BBZ. Auch hier kann man nicht das Eine gegen das Andere ausspielen.“

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Ein Erfolg sei die Aktion auch dann schon, wenn sich Menschen mit dem Thema Coronaschutzimpfung auseinandersetzen und darüber informieren, die das bisher nicht getan haben. „Jede einzelne Impfung ist ein Erfolg auf dem Weg raus aus der Pandemie“, so Maresa Hilleringmann.