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Omikron bringt uns die Corona-„Krise“ zurück – und das hilft uns raus
Meinung
Von einer „Corona-Krise“ schrieben wir gefühlt zuletzt im Frühjahr 2021. Seither ist es eine Pandemie geblieben, aber die richtige Krise? Die haben wir erst jetzt wieder, meint unser Autor.
An so manches hat man sich in den vergangenen zwei Jahren neu gewöhnt: an Masken, an geschlossene Läden und Kitas, an Tests, an wiederholte Impfungen, an das Wort Corona sowieso und an die Kopplung Corona-Krise auch. Denn die Wirtschaft ächzte lange Zeit unter dieser Pandemie, die Menschheit generell sogar, das öffentliche und fröhlich-freiheitliche Leben stand phasenweise still.
Nun ist das meiste davon eigentlich schon ziemlich lange her: (Fast) alles ist wieder offen, außer Clubs und Discotheken vielleicht und ein paar andere Dinge. Aber die Masken und die Impfungen haben vieles wieder möglich gemacht, auch wenn Fußballstadien immer noch ziemlich leer sind, wenn man das mit früher vergleicht.
314 Meldungen: Ein Giga-Rekord-Tag
Aber Krise? So richtig „Krise“ war nun monatelang nicht. Aber seit Dienstag scheint es, als sei die Krise zurück: 314 Infektionsmeldungen für Castrop-Rauxel. Das ist fast dreimal so viel wie am bisherigen Rekordtag. Das Gesundheitsamt erklärte das mit einem Rückstau von nun 17.000 zu bearbeitenden Meldungen. Obwohl dort 180 Menschen allein an diesem Thema arbeiten.
Das ist Krise. Corona-Krise. Da ist nur gut, dass Omikron zwar extrem infektiös, bei weitem aber nicht so tödlich ist wie Delta, Alpha und Co. Fast schon irre, dass bei dieser Lage über Öffnungen spekuliert wird. Aber das ist nur richtig. Wenn wir es jetzt noch schaffen, die rund 6000 bis 8000 Castrop-Rauxeler über 12 Jahren zur Impfung zu bewegen, die noch nicht geimpft sind, dann haben wir die Pandemie geschafft. Raus aus der Krise: Vielleicht hilft ja das McMenü, serviert vom Bürgermeister...
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
