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Restaurantpreise: Gebt dem Wirt das Geld, das er für gute Ware braucht
Meinung
Gastronomen müssen ihre Preise erhöhen, tun es aber nur zögerlich, um keine Kunden zu verprellen. Das sollten die Kunden nicht mitmachen. Sie sollten gern mehr bezahlen, meint unser Autor.
Ein Restaurant-Besuch ist Luxus. Preiswerter ist es allemal, zu Hause zu kochen. Aber darum geht es ja gerade, wenn man ausgeht: mal nicht selbst am Herd stehen müssen, mal nicht den Einkauf, die Vorbereitung und das Großreinemachen zu haben.
Wer zum Essen geht, möchte nicht nur etwas auf die Gabel bekommen, sondern Entspannung finden, bedient, umsorgt werden, abschalten und genießen. Das gab es noch nie zum Nulltarif. Aber das ist ja auch ein Mehrwert, den ich da mit bezahle. Das verstehe ich unter „preiswert“: Es ist seinen Preis wert.
Satt werden ist dabei die eine Seite. Die muss bezahlt werden. Lebensmittel aber werden immer teurer. Das merken wir daheim. Da ist doch klar, dass auch mein Gastronom das spürt.
Alles wird nun einmal teurer
Wohl fühlen wollen wir uns in der Gastronomie auch. Heizen aber wird immer teurer. Die Mieten steigen, TV-Bezahlsender verlangen immer mehr. Angestellte in der Gastronomie wollen ihr Geld verdienen. Und das völlig berechtigt.
Da wundere ich mich, dass nicht längst alle Wirte ihre Preise erhöht haben. Ich werde es akzeptieren. Mehr noch: Ich fände es nach der Pandemie total sinnvoll, wenn die Preise steigen.
Warum? Weil ich mich auch morgen und in fünf Jahren noch in meinem Stammlokal verwöhnen lassen möchte. Dafür braucht der Wirt aber mein Geld. Und das bringe ich ihm gerne.
Außerdem möchte ich nicht, dass der Koch an Qualität spart, um ja den Preis halten zu können. Das wäre Irrsinn. Da bezahle ich lieber 2 Euro mehr, um ein vernünftiges Stück Fleisch, Fisch oder Gemüse auf dem Teller zu haben.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
