Corona-Krise: Neues Schnelltest-Zentrum wird wieder abgeschafft

Corona-Tests

Virologen fordern mehr Corona-Tests. Der Kreis Recklinghausen aber nimmt drei von fünf Schnelltest-Zentren schon wieder außer Betrieb. Wenn auch nicht ganz. Gebraucht werde gerade anderes.

Castrop-Rauxel

, 22.04.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Auch mit dem Roller war es möglich, am Berufskolleg Castrop-Rauxel einen Abstrich machen zu lassen.

Auch mit dem Roller war es möglich, am Berufskolleg Castrop-Rauxel einen Abstrich machen zu lassen. Das Testzentrum wird nun nach drei Wochen wieder geschlossen. © Marian von Hatzfeld

Unter der Regie der Hilfsorganisationen im Kreis Recklinghausen gab es bislang in Recklinghausen, Dorsten, Castrop-Rauxel und Marl fünf stationäre Abstrichzentren für Corona-Tests. Die in Dorsten und Castrop-Rauxel gingen erst vor drei Wochen in Betrieb.

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An diesen Durchfahrtzentren können sich Bürger nach vorheriger Überweisung durch den Arzt aus dem Auto heraus testen lassen. In Rücksprache mit dem Krisenstab und unter Berücksichtigung der aktuellen Lage der geringer werdenden Zahl der Infektionen wird die Logistik für Tests nun angepasst, teilt der Kreis am Dienstagnachmittag mit: Von den fünf Testzentren werden nur zwei Standorte weitergeführt - am Prosper-Hospital in Recklinghausen und an der Paracelsus-Klinik in Marl. Die Standorte an den Berufskollegs in Dorsten, Castrop-Rauxel und Recklinghausen nicht.

Zwei stationäre Testzentren reichen zurzeit

„Wir beobachten die Lage kontinuierlich und bewerten die Anforderungen tagesaktuell“, erklärte Landrat Cay Süberkrüb. Zwei Testzentren könnten die Zahl der täglichen Tests gut leisten. Die anderen drei Stationen würden in den Stand-by-Modus versetzt. Die Schulhöfe werden bald wieder für den langsam anlaufenden Schulbetrieb gebraucht.

Stand-by bedeute, dass sie nicht vollständig aufgelöst würden, sondern innerhalb weniger Stunden an gleicher oder anderer Stelle reaktiviert werden könnten - wenn es die Lage erfordert.

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Zu beobachten sei eher eine Verlagerung der Test-Anforderungen von stationär zu mobil, meint der Castrop-Rauxeler Christoph Behrenspöhler. Er ist Sprecher der Hilfsorganisationen und hauptamtlicher Vorstand des DRK im Kreis Recklinghausen: „Wir führen weiterhin viele Tests durch. Nur sind wir derzeit immer häufiger mit mobilen Teams im Einsatz, um Abstriche von mehreren Personen vor Ort zu nehmen, wenn sich Fälle häufen.“ Er nennt als Beispiel Senioren- oder Pflegeeinrichtungen.

Wer getestet wird und wer nicht

Nach wie vor gilt: Wer Symptome hat, die auf eine Erkrankung mit dem Corona-Virus schließen lassen, sollte sich telefonisch bei seinem Hausarzt oder am Wochenende unter 116117 beim ärztlichen Bereitschaftsdienst melden. Dieser meldet die Person zum Test bei den Hilfsorganisationen an.

Es werden nur jene getestet, die vom Arzt eine Überweisung bekommen haben. Der Hausarzt ist weiterhin erster Ansprechpartner.

Tests auf das Corona-Virus werden neben den Testzentren der Hilfsorganisationen außerdem von Krankenhäusern, im Behandlungszentrum der Kassenärztlichen Vereinigung am Campus Vest und teilweise von niedergelassenen Ärzten durchgeführt. In Castrop-Rauxel sind nur etwas mehr als ein Dutzend Personen akut mit dem Coronavirus infiziert. In Dorsten und Schermbeck sind es rund 35 Personen.

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