Die Patienten müssen am Berufskolleg in Castrop-Rauxel  am Abstrichzentrum mit ausreichend Abstand im Auto oder auf dem Roller auf einen Coronavirus-Test warten.

© Marian von Hatzfeld

Mit Video: So laufen Corona-Tests am Beruskolleg in Castrop-Rauxel

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Sie kamen mit Auto und Roller: Am Montag sind am neuen Abstrichzentrum am Berufskolleg die ersten Castrop-Rauxeler auf das Coronavirus getestet worden. Ein Patient erzählt, wie es gelaufen ist.

von Marian von Hatzfeld

Castrop-Rauxel

, 30.03.2020, 18:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Knapp 20 Patienten sind am Montag (30.3.) auf dem Schulhof des Castrop-Rauxeler Berufskollegs (BKCR) auf das Coronavirus getestet worden. Der Start verlief nach Angaben des Roten Kreuzes ruhig. Massenpanik oder Hysterie habe es nicht gegeben.

Wie groß der Andrang ist, „hängt von den Ärzten ab“, sagte der stellvertretende Leiter des Rettungsdienstes im Vest, Jörg van der Groef. So sei es „nach dem Wochenende und am Donnerstag“ ruhiger als an den anderen Tagen, weil die Ärzte am Wochenende und Mittwochnachmittag geschlossen haben.

Außerdem würden nur Patienten mit Überweisung vom Hausarzt im Abstrichzentrum am BKCR getestet. Auch das sei Grund für den ruhigen Ablauf. „Das ist aber auch gut so“, betont van der Groef. In den nächsten Tagen könnten dann bis zu 100 Personen getestet werden, erwartet er.

Pärchen ohne Überweisung wird weggeschickt

Teilweise sind am Montag auch Patienten weggeschickt worden, beispielsweise ein Pärchen, das sich über die Tests informieren wollte. Eine Mitarbeiterin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Vollschutz bittet sie freundlich, nur mit einer Überweisung beim Testzentrum zu erscheinen.

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Die Fachkraft ist an dem Ablauf des Tests maßgeblich beteiligt. Die Patienten fahren zunächst im Auto oder sogar auf dem Roller vor das Zelt. Dort überprüfen Mitarbeiter ihren Namen und lassen sich die Überweisung zeigen. Dann werden die Fahrer im Auto sitzend im Zelt von der vollgeschützten DRK-Mitarbeiterin empfangen. „Ich frage, ob es noch Fragen gibt und kläre Patienten über den Vorgang auf“, sagt sie.

Auch mit dem Roller ist es möglich, am Berufskolleg in Castrop-Rauxel einen mobilen „Coronavirus-Schnelltest“ machen zu lassen.

Auch mit dem Roller ist es möglich, einen mobilen „Corona-Schnelltest“ machen zu lassen. Der Test wird von einer DRK-Mitarbeiterin im Vollschutz ausgeführt. © Marian von Hatzfeld

„Es wird ein Abstrich im Rachen und in der Nase gemacht. Dann weise ich die Patienten noch darauf hin, dass sie bis zum Ergebnis zu Hause bleiben sollten und wünsche natürlich noch einen wunderschönen Tag“. Sobald das Zelt frei ist, wird der Nächste getestet.

Am Montag getesteter Patient war nervös

Unter den Patienten war am Montag unter anderem ein Familienvater aus Castrop-Rauxel. Seine Symptome seien „bronchiale Beschwerden und eine laufende Nase, aber kein Fieber“, erzählt der 43-Jährige hinterher am Telefon. Auf dem Weg zum Test sei er „ein bisschen nervös“ gewesen. Dann sei er aber vom sehr freundlichen Personal beruhigt worden.

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Für ihn sei der Test lediglich eine Vorsichtsmaßnahme, sagt der Mann, dem es laut eigener Aussage „schlecht, aber nicht komplett schlecht“ geht. Dabei habe er sich derzeit selber unter Quarantäne gestellt, ohne dass es eine explizite Anweisung gab. Zudem ist er für eine Woche krank geschrieben. Wo er sich möglicherweise angesteckt haben könnte, weiß er nicht.

Erst ohne Überweisung beim Corona-Testzentrum

Dass er überhaupt in Castrop-Rauxel getestet werden kann, hat er „erst heute früh“ erfahren. „Ich war erst ohne Überweisung da und dann hat mich der Vertretungsarzt meines Hausarztes angemeldet“. Er selbst musste dafür nicht zum Arzt, ein Anruf dort und eine Überweisung per Fax an die Leitstelle hätten ausgereicht.


Bis er das Ergebnis bekommt, dauert es „drei bis fünf Tage, wurde mir gesagt“, berichtet der Mann. Jörg van der Groef geht sogar davon aus, dass das Labor nur „ein bis zwei Tage“ brauche. Ob Castrop-Rauxeler, die sich am BKCR testen lassen, mit dem Corona-Virus infiziert sind, erfahren sie per Anruf.

Auf einen schnellen Rückruf wartet jetzt auch der 43-jährige Familienvater. Bisher ist er der einzige aus seiner Familie, der Symptome zeigt.