Jörg van der Groef vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) koordiniert den Aufbau des Zeltes auf dem Schulhof an der Wartburgstraße.

© Marian von Hatzfeld

Erste Corona-Tests am Montag: Schulhof wird zu Schnelltest-Zentrum

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Das Deutsche Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk aus Castrop-Rauxel haben am Samstag ein Abstrich-Zentrum auf einem Schulhof aufgebaut - aber nicht jeder kann einfach so getestet werden.

von Marian von Hatzfeld

Castrop-Rauxel

, 29.03.2020, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Schulhof des Berufskollegs in Castrop-Rauxel (BKCR) ist gut besucht am Samstagvormittag (28.3.). Aber nicht Schüler haben sich versammelt (was in Zeiten von Corona ohnehin verboten wäre), sondern Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Technischen Hilfswerks (THW).

An der Wartburgstraße 100 wird schwer gearbeitet. Ein neues Abstrich-Zentrum entsteht, in dem mobile „Corona-Schnelltests“ durchgeführt werden. Mehrere Einsatzwagen, knapp 20 Mitarbeiter in Einsatzkleidung und zahlreiches Material stehen auf dem Gelände.

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Der Rotkreuz-Beauftragte des Kreises Recklinghausen, Christopher Bock, beobachtet das Geschehen und erläutert: „Hier wird jetzt das Zelt aufgebaut.“ Im fünften Abstrich-Zentrum des Kreises sollen die zu testenden Personen mit dem Auto auf den Hof fahren, im Zelt getestet werden und wieder raus fahren.

Nur auf Überweisung des Arztes

„Wie im Drive In“, erläutert Bock, bleiben die Patienten während des Tests im Fahrzeug sitzen. Beim Fahren mit dem Auto in das offene Zelt kommt „medizinisches Personal im Vollschutz und nimmt den Abstrich. Dadurch bleibt das ‚Social Distancing‘ gewahrt“, sagt der Rotkreuz-Beauftragte.

Das Schnelltestzentrum in Castrop-Rauxel ist bereit für die ersten Abstriche am Montag. Die Patienten fahren für den Abstrich auf den Hof, in das Zelt und wieder vom Hof runter. „Wie im Drive-in“, sagt Christopher Bock vom DRK.

Das Schnelltestzentrum in Castrop-Rauxel ist bereit für die ersten Abstriche am Montag. Die Patienten fahren für den Abstrich auf den Hof, in das Zelt und wieder vom Hof runter. „Wie im Drive-in“, sagt Christopher Bock vom DRK. © Marian von Hatzfeld

So können laut Bock in acht Stunden etwa 100 Abstriche pro Tag entnommen werden. Aber: „Nicht jeder, der denkt, er hat Corona, kann einfach mal hinfahren.“ Erst nachdem der Hausarzt eine Überweisung ausgestellt hat, melde sich das DRK beim Patienten und vereinbart einen Termin.

An den anderen Testorten im Kreis klappe das, erzählt der Kreisangestellte: „Läuft bisher alles ohne Probleme, die Bürger benehmen sich.“ Doch klar sei auch: Gäbe es mehr Personal und könnten die Abstrich-Zentren länger öffnen, könnten mehr Patienten getestet werden.

THW spielt „Lego für Große“

Während Christopher Bock den mobilen „Schnelltest“ erläutert, arbeiten die knapp 15 Mitarbeiter des THW schwer. Zuerst verschaffen sich die Techniker einen Überblick über die Kartoninhalte. Dann legen sie sich die langen Eisenstangen und die Verbindungsteile zurecht. „Wie Lego für Große“, sagt Bock.

Das THW-Team musste am Samstag schwer schleppen.

Das THW-Team musste am Samstag schwer schleppen. © Marian von Hatzfeld

Das Dach des fünf mal sechs Meter großen Zelts wird zuerst aufgebaut. Vier Meter hoch soll das Zelt werden, damit auch Patienten mit größeren Autos reinfahren können.

Pädagogisches Zentrum dient als Büro der Einsatzleitung

Die THW-Mitarbeiter arbeiten im Team und legen gemeinsam die große Zeltplane aus. Währenddessen stellt das DRK die Schilder auf, die die Zufahrt zum Abstrich-Zentrum beschreiben.

Das DRK schildert den Weg zum Abstrichzentrum aus.

Das DRK schildert den Weg zum Abstrichzentrum aus. © Marian von Hatzfeld

Aus dem Büro im medizinischen Zentrum können die medizinischen Fachkräfte den Innenhof sehen und den Ablauf überblicken. Jörg van der Groef, stellvertretender Leiter des Rettungsdienstes im Vest, koordiniert Termine. Ziel ist es, dass die Straße nicht blockiert wird und nicht mehr als fünf Autos in einer Schlange stehen.

Die Abstrichröhrchen, Schutzkleidung und sonstige medizinische Utensilien lagern die DRK-Mitarbeiter in der „Schaltzentrale“. Das Fachpersonal kann in unmittelbarer Nähe zum Zelt auf das Arbeitsmaterial zugreifen und schnelle Tests durchführen.

Fertigstellung des Zelts

Nach einer kurzen Pause, in der die fleißigen Arbeiter von Hausmeister Ulli Lerche und seiner Kollegin Anette Hegmann mit Essen und Getränken versorgt werden, wird das Zelt fertiggestellt. Trotz kleiner Komplikationen - wie bei jedem guten Zeltbau - zieht das THW-Team die Plane über das Gestänge.

Zum Schluss werden die großen Schrauben mit lauten Schlägen in den Boden gehämmert. Das Zelt ist ausreichend befestigt. Drei Stunden hat die ganze Arbeit gedauert. Am Montag kann das große Testen beginnen.

Das gesamte Team des THW und Jörg van der Groef vom DRK und seine Leute haben das Schnelltestzentrum innerhalb von circa 3 Stunden fertig gestellt.

Das gesamte Team des THW und Jörg van der Groef vom DRK und seine Leute haben das Schnelltestzentrum innerhalb von circa drei Stunden fertiggestellt. © Marian von Hatzfeld