Nils Bettinger ist Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzender der FDP. Die neue Ehrenamtskarte finanziert er bisher aber komplett aus eigenen Finanzmitteln.

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Nils Bettinger bringt die Castropolis-Karte für Ehrenamtler an den Start

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Vergünstigungen und Rabatte für Ehrenamtler in Castrop-Rauxel verspricht die Castropolis-Karte, die Nils Bettinger an den Start bringt. Bald vielleicht unterstützt von der Stadtverwaltung.

Castrop-Rauxel

, 19.02.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Nils Bettinger hat in der Corona-Pandemie die Castropolis-Seite im Netz an den Start gebracht als Plattform für lokale Händler, die sich in den Lockdowns mit ihren Liefer- oder Abhol-Angeboten den Castrop-Rauxeler Kunden präsenteren konnten. Die Seite gibt es nach wie vor, ist jetzt aber um einen wesentlichen Baustein ergänzt worden.

Bettinger als Castropolis-Macher, „und nicht als FDP-Politiker, das hat mit der Partei gar nichts zu tun“, wie er unterstreicht, und seine vier Mitstreiter Andres Martinez, Sebastian Renczikowski, Tom Raju Rohlfing und Tom Roehl haben jetzt nämlich auch unter dem Titel „Ehrensache“ eine Castrop-Rauxeler Ehrenamtskarte an den Start gebracht.

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Die ähnelt in ihrem Grundgedanken der NRW-Ehrenamtskarte, die die NRW-Landesregierung zusammen mit Städten, Kreisen und Gemeinden des Landes vor mehr als zehn Jahren aufgelegt hat. Menschen, die sich in besonderem zeitlichen Umfang für das Gemeinwohl engagieren, können mit der Karte die Angebote öffentlicher, gemeinnütziger und privater Einrichtungen vergünstigt nutzen.

NRW-Ehrenamtskarte dient als Vorbild

Die Einführung dieser NRW-Karte auch in Castrop-Rauxel hatte die örtliche Politik bisher mehrheitlich abgelehnt. Darum hat Nils Bettinger nun den privaten Schritt getan, eine erst einmal rein Castrop-Rauxeler Karte aufzulegen, bei der er zur Umsetzung finanziell erst einmal auch nur in die eigene Tasche gegriffen habe.

„Wir haben die NRW-Ehrenamtskarte zum Vorbild genommen, um etwas für die Ehrenamtler in der Stadt zu tun“, sagt Bettinger. Und so hat man begonnen, bei Geschäftsleuten in der Stadt die Klinken zu putzen, um künftig Inhabern der Castropolis-Karte besondere Rabatte, Vergünstigungen und Angebote zu offerieren.

Nils Bettinger (2.v.l.) und seine Mitstreiter (v.l.) Tom Roehl, Sebastian Renczikowski, Andres Martinez und (nicht im Bild) Tom Raju Rohlfing wollen die Ehrenamtskarte in Castrop-Rauxel installieren.

Nils Bettinger (2.v.l.) und seine Mitstreiter (v.l.) Tom Roehl, Sebastian Renczikowski, Andres Martinez und (nicht im Bild) Tom Raju Rohlfing wollen die Ehrenamtskarte in Castrop-Rauxel installieren. © Thomas Schroeter

Elf Geschäftsleute der auf Castropolis bisher vertretenen 70 Castrop-Rauxeler Anbieter machen zum Start mit Vergünstigungen für Karteninhaber schon mit, zwei weitere haben ihre Teilnahme angekündigt. Und Bettinger und seine Mistreiter hoffen und erwarten, dass es in den nächsten Wochen und Monaten noch viel mehr werden.

Die Ehrenamtskarte kann jeder Castrop-Rauxeler bekommen, der in der Woche 5 oder im Jahr 250 Stunden ehrenamtliche Arbeit leistet und dies von einer Organisation auf seinem Kartenantrag mit Unterschrift und Stempel belegt bekommt. Da ist es egal, ob es sich um ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr oder des THW handelt oder um eine ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der Caritas.

Händler bieten Vergünstigungen für Ehrenamtler

Auf der anderen Seite kann jeder Kaufmann, jedes Unternehmen oder auch jede Organisation zum Anbieter von Vergünstigungen für Ehrenamtler werden. Dafür gibt es keine Einstiegsvoraussetzungen oder Mindestrabatte. Händler etc. können sich über die Castropolis-Seite oder direkt mit Bettinger und seinem Team in Verbindung setzen, wenn sie Teil der Ehrenamtskarten-Community werden möchten.

Werbung macht das Castropolis-Team für die neue Ehrenamtskarte ab jetzt sowohl im Internet als auch im realen Castrop-Rauxel. Man hat dafür Aufsteller angeschafft, die in leerstehenden Ladenlokalen positioniert werden sollen.

Man hat Flyer gedruckt, die bei teilnehmenden Händlern und an anderen Stellen im Stadtgebiet ausgelegt werden. Und man hat die ersten 1000 Karten im Scheckkartenformat bereit liegen mit Seriennummern und Unterschriftenfeld.

Und hat vielleicht bald noch mehr und offizielle Unterstützung. Wie Bürgermeister Rajko Kravanja am Dienstag im Wirtschaftsausschuss nämlich ankündigte, will sich auch die Stadt noch einmal mit dem Thema Ehrenamtskarte befassen, „da wohl alle Parteien schon einmal einen Antrag in diese Richtung gestellt haben“, so Kravanja. Zuletzt allerdings war ihre Einführung 2020 auf einen Antrag der UBP hin bei Enthaltung der FDP einstimmig abgelehnt worden.

Im Nachgang der Sitzung hat es nun laut Nils Bettinger ein Gespräch mit dem Bürgermeister gegeben. Das habe ergeben, „dass wir jetzt auf jeden Fall erst einmal „freie Bahn“ für die Castropolis-Ehrenamtskarte haben“. Die Verwaltung bringe dann möglicherweise im Juni dann einen Antrag für die Ehrenamtskarte NRW ein.

NRW-Ehrenamtskarte könnte später folgen

Die brauche aber auch noch Zeit in der Umsetzung, wie auch Kravanja im Ausschuss erklärt und als Ziel das Jahr 2023 ausgegeben hatte. Perspektivisch könnte die Ehrenamtskarte NRW irgendwann die Castropolis-Karte ersetzen.

Bis dahin möchte Bettingers Truppe die Castropolis-Karte aber schon so weit im Bewusstsein der Händler und Ehrenamtler verankert haben, dass das Projekt Ehrenamtskarte in Castrop-Rauxel wirklich zum Erfolg werden kann.

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Nils Bettinger: „Zudem ist auch ein Gespräch zwischen mir und Jens Langensiepen geplant, um allgemein mal auszuloten, inwieweit die neue Wirtschaftsförderungs-GmbH eventuell bei Castropolis einsteigt oder die Plattform übernimmt.“ Denn Bettinger macht auch klar, dass das Projekt Castropolis und Ehrenamtskarte für einen Privatmann viel zu groß sei und auf Dauer in institutionelle Hände gelegt werden müsse.

Wer sich als Ehrenamtler oder Geschäftsmann für das Projekt Castropolis und Ehrenamtskarte interessiert, findet alle nötigen Informationen unter castropolis.de oder kann sich unter Tel. 01575 52 46 982 oder per Mail an info@castropolis.de an Nils Bettinger wenden.

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