Im April war die Castroper Altstadt wie leer gefegt - vielen Geschäften fehlten die Kunden.

© Marcia Köhler

Castropolis - Bilanz und Zukunft: Händler sind zufrieden

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Castropolis heißt die Initiative, die der Coronakrise entgegenwirken und Castrop-Rauxeler Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister Kunden vermitteln sollte. Wir ziehen eine Bilanz.

von Joel Kunz

Castrop-Rauxel

, 30.07.2020, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Anfang April mussten viele Einzelhändler und Gastronomen wegen der Coronakrise vorübergehend ihre Türen schließen. Viele Betriebe sorgten sich wegen der ausbleibenden Kunden um ihre Existenz.

Um kein Geschäft pleite gehen zu lassen, startete der Castrop-Rauxeler FDP-Bürgermeisterkandidat Nils Bettinger das Projekt Castropolis. Seit der Corona-Hochphase können Kunden hier Aktuelles über Angebote, Einkaufsmöglichkeiten und Öffnungszeiten der einzelnen Betriebe erfahren.

Händler äußern sich zufrieden

Die Händler zeigen sich zufrieden mit dem Projekt. Ein Punkt, den ausnahmslos alle loben: das Lokale. Auf der Castropolis-Homepage können Castrop-Rauxeler schnell und übersichtlich erfahren was er in ihrer Stadt für Einkaufsmöglichkeiten gibt. Und zwar, ohne dass man von dem Überangebot des Internets erschlagen oder auf Webseiten internationaler Versandhändler weitergeleitet wird.

Jens Reiter ist Inhaber des Kleidergeschäfts Reiter Fashion. Er hat sich auch während des Lockdowns bewusst dagegen, ein Versandsystem einzurichten. „Es ist nie gut, so viele Klamotten hin und her zu schicken, da bei jeder Bestellung das Meiste wieder zurückgeschickt wird. Nicht nur für uns wäre das ein Minusgeschäft, auch ist dies alles andere als nachhaltig für die Umwelt“, sagt er.

Auch Jens Reiter von Reiter Fashion ist überzeugt vom Erfolg des Projektes.

Auch Jens Reiter von Reiter Fashion ist überzeugt vom Erfolg des Projektes. © Gabi Regener

„Lokal zu kaufen liegt momentan im Trend – und das ist eine gute Entwicklung." Deshalb sehe er die Idee von Castropolis als positiv an, da hierdurch ein lokales Einkaufen gefördert würde.

Auch Mike Bartel mit seinem Laden „Kurvenglück“, der Rockabilly-Mode für kräftige Kunden vertreibt, ist zufrieden. „Wir sind sogar erst nach Beginn der Schließungen Castropolis beigetreten und konnten sogar Zuwachs in den letzten Wochen verzeichnen. Die Seite ermöglicht es Kunden, die großen Filter des Internets zu umgehen und einfach lokale Geschäfte zu entdecken. Ich bin auf jeden Fall für eine Weiterführung des Projekts.“

Im Laden "Kurvenglück" geht es wieder bergauf. Viele lokale Einzelhändler begrüßen Castropolis.

Im Laden "Kurvenglück" geht es wieder bergauf. Viele lokale Einzelhändler begrüßen Castropolis. © Thomas Schroeter

„Wir möchten mit dem Projekt kein Geld verdienen“

Die Fortsetzung werde es auf jeden Fall geben, bestätigt Nils Bettinger auf Anfrage unserer Redaktion. Als nächsten Schritt gelte es, die Angebote aktuell zu halten, damit Kunden stets auf dem neuesten Stand sind. Zusätzlich soll der Newsletter durch Sonderangebote und weitere Gewinnspiele erweitert werden.

Nils Bettinger möchte Castropolis fortsetzen.

Nils Bettinger möchte Castropolis fortsetzen. © Bettinger

Geld möchte er mit Castropolis nicht verdienen, betont Bettinger. Denkbar sei es, das Projekt der städtischen Wirtschaftsförderung zu übergeben.

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Das Castropolis-Portal soll auch nach den Ladenöffnungen weiter betrieben werden. Dieses Signal haben die lokalen Anbieter Castropolis-Macher Nils Bettinger bei einer Video-Konferenz gegeben. Von Thomas Schroeter