Friedens-Zeichen bemalten Kinder aus der Schutzengel-Gemeinde. Die Hilfsbereitschaft in Castrop-Rauxel war in den ersten Wochen des Ukraine-Krieges groß.

© Tobias Weckenbrock

Nach Castrop-Rauxel sind 282 Ukrainer geflüchtet: So bringt die Stadt sie unter

rnUkraine-Krieg

Um den Ukraine-Krieg ist es in den vergangenen Tagen etwas ruhiger geworden. Nach Castrop-Rauxel sind fast 300 Flüchtlinge gekommen. Untergekommen sind sie an ganz verschiedenen Stellen.

Castrop-Rauxel

, 07.04.2022, 12:55 Uhr

Seit mehr als einem Monat flüchten Menschen aus der Ukraine über die Grenzen nach Polen, Ungarn, Rumänien oder die Republik Moldau. Die Zahl soll in die Millionen gehen.

Hunderttausende bleiben in den Nachbarstaaten, aber viele zieht es auch weiter: Nach Deutschland kamen seit Ende Februar allein 310.000 Menschen. Das gab das Bundesinnenministerium mit Stand vom 5.4. bekannt. So viele Einreisen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sind jedenfalls dokumentiert. Es ganz genau zu sagen, sei schwierig, da ukrainische Staatsbürger ohne Visum in die Europäische Union einreisen und sich in den Mitgliedstaaten des Schengen-Raums frei bewegen können.

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Auch die Stadt Castrop-Rauxel weiß darum die Zahl der hier aufgenommen Menschen nicht ganz genau. Sie spricht aber auf Anfrage unserer Redaktion von 282 Personen (Stand 7.4.), die als Kriegs-Geflüchtete aus der Ukraine in der Europastadt registriert sind.

Wo einst das Geros Altenpflegezentrum Holzstraße war, ist nun neben der Kita Rasselbande auch eine städtische Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft eingerichtet.

Wo einst das Geros Altenpflegezentrum Holzstraße war, ist nun neben der Kita Rasselbande auch eine städtische Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft eingerichtet. © Tobias Weckenbrock

50 Personen seien in Sammelunterkünften untergekommen. Dazu zählen die Wohnungen des Bereichs Migration und Obdachlosenhilfe an der Harkortstraße in Merklinde und die relativ neue zweite Unterkunft an der Holzstraße, wo früher die Geros-Seniorenresidenz Castroper Holz beheimatet war. Seit etwa einem Jahr dient das Gebäude nun schon als städtische Unterkunft.

Der Großteil kam bisher privat unter

57 Personen konnten in von der Stadt angemieteten Wohnungen unterkommen. Die restlichen 175 Personen wohnen derzeit privat bei Bekannten, Verwandten, Freunden oder anderen Familien, die bereit waren, ukrainische Geflüchtete in ihren Häusern oder Wohnungen aufzunehmen.

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Wenn es Zuweisungen vom Land NRW gibt, erklärt Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann, dann nehme man die Geflüchteten grundsätzlich in städtischen Unterkünften auf.

Alle Ausländer, die eine Aufenthaltserlaubnis nach Paragraf 24 des Aufenthaltsgesetzes (vorübergehender Schutz) besitzen oder beantragt haben, haben auch Anspruch auf Geld nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. „Die Kollegen und Kolleginnen der Fachbereiche versuchen, Anträge so schnell wie möglich zu bearbeiten und stellen bis zum vergebenen Termin sicher, dass die Antragssteller mit dem Wichtigsten versorgt sind“, erklärt Hilleringmann. Dabei unterstützen die Stadtverwaltung aber derzeit auch viele ehrenamtliche Helfer, der Verein Flüchtlingshilfe und die Wohlfahrtsverbände.

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Wie sich die Lage entwickelt, ist offen. Die Stadt hat sich aber auf größere Zahlen vorbereitet und dafür das Jugendzentrum und die Sanitäranlagen der Turnhalle in Deininghausen vorbereitet. In Habinghorst soll eine Zentrale Unterbringungseinheit (Notunterkunft) des Landes NRW entstehen. Sie ist aber wohl erst im Juni/Juli fertig.