
© Bastian Becker
Ex-Jugendzentrum soll in Castrop-Rauxel Flüchtlings-Unterkunft werden
Ukraine-Krieg
Dass die Stadt eine Notunterkunft für Flüchtlinge vorbereitet, war klar. Nun weiß man, wo sie eingerichtet werden soll. Betroffen von der Entscheidung sind eine Schule sowie Sport-Vereine.
Täglich kommen neue Flüchtlinge aus der Ukraine in Castrop-Rauxel an. So viele, dass sie schon bald nicht mehr allein in städtischen Unterkünften, angemieteten Wohnungen oder bei Privatleuten untergebracht werden können.
Schon am Dienstag hatte Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja im Video-Interview mit unserer Redaktion angekündigt, dass die Stadt eine Notunterkunft vorbereitet.
Nun hat die Stadt bekanntgegeben, wo diese Unterkunft entstehen soll - und zwar in den ehemaligen Räumen des Jugendzentrums in Deininghausen an der Dresdner Straße.
Wann die Unterkunft in Betrieb genommen werden soll, ist derweil noch offen. „Noch werden geflüchtete Menschen in den bestehenden städtischen Unterkünften untergebracht“, schreibt Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann auf Anfrage. Auch für die Stadt sei die Halle quasi eine „Notunterkunft“.
„Sehr viel aus 2015 gelernt“
„Wir haben sehr viel aus 2015 gelernt und wissen, dass eine gute Vorbereitung alles ist. Da niemand weiß, wie viele Menschen in den nächsten Wochen und Monaten Schutz bei uns suchen werden, ist es wichtig, schon jetzt sichere Unterkünfte für Geflüchtete zu schaffen“, erklärt Bürgermeister Kravanja in einer Mitteilung.
Derzeit liefen die Arbeiten, um das Gebäude für die Geflüchteten auszustatten, ähnlich wie schon im Jahr 2015. Ohne Einschränkungen für Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxeler wird die Einrichtung der Unterkunft nicht bleiben.
Da für die Unterkunft die Sanitäranlagen der benachbarten Turnhalle genutzt werden sollen, werde eine sportliche Nutzung der Halle nicht mehr möglich sein, sobald die Unterkunft an den Start gehe. Die Hans-Christian-Andersen Schule, die Sportvereine und Gruppen, die in der Halle in Deininghausen trainieren, habe die Stadtverwaltung bereits informiert.
Die Halle sei deutlicher weniger belegt als andere Sporthallen in der Stadt, erklärte die Stadt auf Nachfrage. Unter den Nutzern seien hauptsächlich Kursanbieter, unter anderem die Volkshochschule oder das Team Jugendarbeit, die jeweils nur an einem Abend oder einem Nachmittag in der Halle trainieren würden. Die Stadtverwaltung suche gerade nach Ausweichmöglichkeiten.
Außerdem nutze der VfB Habinghorst in der Wintersaison die Halle - aber ohnehin nur bis Ende März.
Als Journalist arbeite ich seit mehr als 25 Jahren. Im Kreis Unna bin ich dagegen noch recht neu, aber voller Neugier auf Menschen, Städte und Gemeinden. Schreiben habe ich gelernt, komme aber viel zu selten dazu. Dafür stehe ich gerne mal vor der Kamera.
