
Das Bürgerpicknick wird es auch 2022 geben, ein komplettes Stadtteilfest werden Marc Frese und seine Mitstreiter von Mein Ickern diesmal aber nicht veranstalten. © Engel/Schroeter
Marc Frese: Ickerner Stadtteilfest wird schon 2022 eine Mini-Version
Nur Bürgerpicknick
Der Stadtteilverein Mein Ickern muss bald ohne seinen Vorsitzenden Marc Frese auskommen. Das hat schon handfeste Auswirkungen auf das Stadtteilfest 2022. Es wird nur noch eine Mini-Version.
Marc Frese hat angekündigt, seine Arbeit für den Stadtteilverein Mein Ickern beenden zu wollen. Der omnipräsente Vertreter und Macher des Vereins, der seit Gründung im Jahr 2014 die Geschicke in Ickern lenkt, will seinen Vorsitzenden-Posten abgeben. Dieser Schritt, so wird jetzt schon deutlich, hat gleich Auswirkungen auf den Stadtteil.
„Auch in den Corona-Jahren haben wir es immer hinbekommen, in Ickern etwas auf die Beine zu stellen, wenigstens den Bürgerpicknick-Abend. Nicht so schön vielleicht wie sonst die Jahre, aber als echte Konstante eben“, erzählte Frese am Montag in einem Gespräch mit unserer Redaktion.
Das Bürgerpicknick wird es auch 2022 geben: Am Freitag, 19. August, ab 20 Uhr wird das Westfälische Landestheater dann auf dem Ickerner Markt wieder eine musikalische Produktion von und mit Tankred Schleinschock zeigen, bei der sich diesmal alles um das Thema „On the road“ drehen soll. Und alle Ickerner, die Lust haben, sind dann wieder dazu eingeladen, sich mit Klapptisch und -stuhl, mit Picknick-Korb und guter Laune vor der Bühne zum großen Picknick-Spektakel einzufinden.
Kein Tag der Vereine, kein Familienfest in Ickern
Aber das wird es dann auch gewesen sein. Wo das Bürgerpicknick in den vergangenen Jahren jeweils Auftakt von kompletten Ickern-Feste-Feiern-Wochenenden gewesen ist, wird es 2022 dabei bleiben. Kein Tag der Vereine, kein Rudelsingen, keine Ickern-Messe und auch kein Familienfest werden in diesem Jahr folgen.
„Das ist ja alles nach und nach gewachsen“, ssagt Marc Frese. Und hebt in diesem Zusammenhang ausdrücklich das Engagement von Sparkasse und Sparkassenstiftung hervor, die den Stadtteilverein seit 2014 hervorragend unterstützt hätten und weiter unterstützen. „Aber mehr als das Bürgerpicknick wird es in diesem Jahr nicht geben. Das ist nicht mehr zu stemmen.“
Freude am Tun ist Marc Frese verdorben
Er habe zwar die Straßensperrung dafür, er habe auch den verkaufsoffenen Sonntag angemeldet und von der Stadt genehmigt bekommen. „Aber wenn man dann merkt, dass da kaum Unterstützung kommt, dann fängt man an nachzudenken, ob das so noch Freude macht“, erklärte Marc Frese gegenüber unserer Redaktion. Er selbst habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, spüre aber inzwischen eine Erwartungshaltung vieler Menschen, die dann nur nicht in Unterstützung münde.
„Ich bin nicht vom Verein abhängig, ich habe keinen Laden hier in Ickern. Ich investiere Zeit, bringe auch Geld mit. Alles kein Problem. Aber wenn das Ganze dann keine Freude mehr macht, sollte man aufhören“, so ein ernüchtert klingender Frese. „Dann muss ich das auch nicht bis zur Rente machen“, so seine Entscheidung.
Viele Ickern-Aktionen wurden initiiert
Unter Freses Führung stemmte der Stadtteilverein in den vergangenen acht Jahren nicht nur das Ickerner Festwochenende. Auch viele andere Aktionen wurden initiiert: die Ickern-Bänke, die Weihnachtsbeleuchtung, die geschmückten Weihnachtsbäume an der Ickerner Straße, die Deko-Aktionen am Ickerner Knoten oder die „Ickerner Schachtmarken“, mit denen seit diesem Jahr in Ickern an Häusern an Gaststätten erinnert wird, die die Ortsteilgeschichte mitgeprägt haben.
Wie es mit dem Stadtteilverein weiter geht, wenn Marc Frese sein Amt als Vorsitzender bei einer irgendwann anzuberaumenden Mitgliederversammlung niederlegt, das müsse sich zeigen. Frese merke schon, dass man ihn zur Umkehr bewegen wolle. Aber die mangelnde Unterstützung, die er und der Verein spürten, seien ein gewichtiges Argument gegen ein Weitermachen.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
