40 Vereine, Initiativen, Einrichtungen und Parteien bauten beim Tag der Vereine ihre Pavillons auf dem Ickerner Marktplatz auf.

© Uwe von Schirp

Tag der Vereine lockt 1500 Besucher auf den Ickerner Marktplatz

rnFest-Wochenende

Drei Dinge kamen während der Corona-Pandemie zu kurz: Kultur, Vereine und Ehrenamt sowie der örtliche Handel. Ein Stadtteilfest lenkt den Akzent darauf: „Ickern Feste Feiern“ - mit Erfolg.

Ickern

, 28.08.2021, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Samstagnachmittag, Ickerner Marktplatz. 40 Vereine, Initiativen, Einrichtungen und Parteien haben ihre Stände aufgebaut. Seit 11 Uhr am Vormittag findet hier der „Tag der Vereine“ des langen Festwochenendes statt. „Ickern Feste Feiern“ lautet das Motto.

Und das können die Ickerner. Trotz Corona. Und trotz frühherbstlichen Wetters. Sie nutzen die Gelegenheit für ein Wiedersehen, für einen anregenden Plausch, für eine Tasse Kaffee oder ein Würstchen vom Grill.

Sie bummeln nicht durch die breiten Gänge zwischen den Pavillons. Vielmehr stehen sie nahe dabei. Es gibt viel zu erzählen aus den letzten eineinhalb Jahren. „Wie ist es euch ergangen?“ Denn das Vereinsleben stand lange Zeit still.

Organisator ist zufrieden

So kommen in den ersten vier Stunden gut 1500 Menschen auf den Marktplatz. „Ich bin damit sehr zufrieden“, sagt Marc Frese. Er ist Vorsitzender des Vereins „Mein Ickern“, dem Ausrichter des Festes. Ein Schauer zieht auf. Der kann die Menschen nicht verscheuchen. Sie suchen Schutz an den Pavillons oder an Bierzeltgarnituren in einem offenen großen Zelt.

Am Freitagabend war das Wetter noch heftiger: Schauer um Schauer ergoss sich über dem Marktplatz. 300 Besucher kamen, um das Westfälische Landestheater mit seinem Programm „Very British“ zu erleben. Auch die Kultur kam während Corona zu kurz.

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„Die meisten saßen in Regencapes auf dem Markt“, erzählt Frese. „Einige haben zwischendurch mal unter den Garagen für die Einkaufswagen Schutz gesucht.“ Und wer bei dem frühherbstlichen Schmuddelwetter an einen frühen Feierabend denkt, liegt falsch. „Die Letzten sind um halb eins nach Hause gegangen“, erzählt Marc Frese.

Nachdem viele Aktivitäten in den vergangenen eineinhalb Jahren wegen Corona ruhen mussten war das Stadtteilfest eine prima Gelegenheit zum Wiedersehen.

Nachdem viele Aktivitäten in den vergangenen eineinhalb Jahren wegen Corona ruhen mussten war das Stadtteilfest eine prima Gelegenheit zum Wiedersehen. © Uwe von Schirp

Der Wunsch der Menschen nach Begegnung, nach Austausch, nach ein wenig Alltag ist geradezu spürbar. Und wer schon einmal da ist, kann sich gleich impfen lassen.

175 Besucher ließen sich impfen

Es war bereits die dritte Sonder-Impfaktion auf dem Markt. Einmal mehr luden die Hausarztpraxis am Markt von Dr. Holger Knapp und Matthias Jasper, der Bereich Migration und Obdachlosenhilfe sowie der Integrationsrat der Stadt, der Verein Mein Ickern und die Feuerwehr dazu ein.

Kurzfristig beteiligten sich auch die ebenfalls am Markt ansässigen Kinder und Jugendmediziner Dr. Mechthild Höhler und Dr. Torsten Damerow an der Aktion. 115 Erwachsene und 60 Kinder nahmen das Angebot der beiden Praxen wahr. Darunter seien auch eine Reihe Wohnungsloser und nicht krankenversicherter Menschen gewesen, erzählt Holger Knapp.

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„Ich bin sehr zufrieden“, zieht der engagierte Impfarzt im Gespräch mit dieser Redaktion Bilanz. Aber: „Es hat eine Veränderung stattgefunden.“ Einer ganzen Reihe Impflingen seien vor allem Stempel und Unterschrift im Impfausweis wichtig gewesen.

Am Sonntag folgt die „Ickern Messe“

Offenkundig mehr als der medizinische Nutzen eines Infektionsschutzes. Das zeige sich auch daran, dass das Vazin von Johnson & Johnson besonders gefragt war, erzählt Knapp. „Davon waren die Dosen dann auch aufgebraucht.“ Zufrieden ist der Hausarzt mit den Ablauf. „Die Aktion war von der Stadt sehr gut organisiert.“

Am Samstag bildeten die Vereine eine kleine Zeltstadt - am Sonntag sind es Handel und Dienstleister.

Am Samstag bildeten die Vereine eine kleine Zeltstadt - am Sonntag sind es Handel und Dienstleister. © Uwe von Schirp

Um 15 Uhr hat das temporäre Impfzentrum geschlossen. Die Besucher des Tags der Vereine feiern indes noch drei Stunden weiter. Einige verabschieden sich bei Marc Frese gleich bis zum Sonntag.

Dann folgt mit der „Ickern Messe“ der dritte Teil des Wochenendes „Ickern Feste Feiern“. „Eine gut funktionierende Nachversorgung ist wichtig für den Stadtteil“, sagt der Chef von Mein Ickern. Im Fokus stehen am Sonntag von 13 bis 18 Uhr Handel, Dienstleister und Versorger. 20 Stände laden auf dem Marktplatz zum Bummeln ein.