Kita kann auf altem Friedhof gebaut werden

Rat stimmt zu

Die AWO-Kita an der Hedwig-Kiesekamp-Straße auf dem alten Friedhof in Henrichenburg wird gebaut. Das entschied der Castrop-Rauxeler Rat am Mittwochabend. Nutzungsgegner mussten sich letztendlich geschlagen gaben - aber nicht, ohne noch einmal eine hitzige Debatte zu entfachen.

von Abi Schlehenkamp

CASTROP-RAUXEL

, 12.02.2016, 14:27 Uhr / Lesedauer: 1 min
Nach langem Hin und Her wird die Kita nun auf dem alten Friedhof in Henrichenburg gebaut.

Nach langem Hin und Her wird die Kita nun auf dem alten Friedhof in Henrichenburg gebaut.

Dass der Bau der neuen Kita überaus wünschenswert ist, darin herrscht bekanntlich Einigkeit. Dass dafür ein Teil des alten Friedhofes überbaut wird, darüber wird seit etlichen Monaten intensiv gestritten. Für die Linke bat deren Fraktionschef Ingo Boxhammer noch mal darum, die Entscheidung so lange zu vertagen, bis Nachricht über die Eingabe von Leonore Schröder vom Petitionsausschuss in Düsseldorf kommt – vergeblich. Auch der Hinweis, dass das Gremium möglicherweise alle an einen Runden Tisch bringen möchte, zog nicht.

Mit Verfahren genug beschäftigt

Für die FWI appellierte Annette Korte: „Wenn sich der Petitionsausschuss für die Aufnahme des Friedhofes in den Denkmalschutz entscheidet, haben Sie hier schon Tatsachen geschaffen.“ Einen Friedhof zu bebauen, wertet die FWI als „pietätlosen Tabubruch“.

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Für die CDU verdeutlichte deren Bauexperte Oliver Lind: „Es gibt die Kita nur an diesem Platz, wir können den Vorhabenträger nicht zwingen.“ Im Übrigen handele es sich um den städtebaulich tatsächlich sinnvolleren Standort.

Auf den Vorwurf von Korte und FWI-Fraktionschef Manfred Postel, dass die Alternativ-Pläne nicht genügend geprüft worden seien, erklärte Lind: „Mit keinem anderen Verfahren haben wir uns in der Tiefe so beschäftigt wie mit diesem.“ Auch die Einlassung Postels, dass die neue Kita nicht behindertengerecht sei, ließ Lind nicht gelten. „Wir fassen hier einen Beschluss zu planungsrechtlichen Fragen, alles andere unterliegt der Bauordnung.“

Neun Gegenstimmen

Daniel Molloisch (SPD) erklärte: „Hier geht es um Abwägung.“ Und schob nach: „Ein weiteres Provisorium zu schaffen, wenn sonst die Kita über ein Jahr woanders untergebracht werden müsste, kann nicht unser Ziel sein.“ Von einem Bunker unter der Kita, von dem Postel sprach, ist der Verwaltung laut Bürgermeister Rajko Kravanja nichts bekannt.

Am Ende gab‘s neun Gegenstimmen gegen den Beschluss der so genannten Abrundungssatzung. 

Im vergangenen Sommer hatte sich bei unserer nicht repräsentativen Umfrage die Mehrheit für den Standort ausgesprochen:

 

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