Neue Kita auf Ex-Friedhof? Streit in Henrichenburg
Hedwig-Kiesekamp-Straße
Eine Kindertagesstätte auf einem ehemaligen Friedhof? Dagegen laufen viele Menschen in Henrichenburg seit Monaten Sturm. Wie es scheint, vergeblich. Wir wollen von Ihnen wissen: Was denken Sie darüber?

Sieht aus wie ein normaler Park, ist allerdings ein ehemaliger Friedhof. Hier soll die neue Kita entstehen.
Die politische Entscheidung für den Kita-Bau an der Hedwig-Kiesekamp-Straße ist zwar schon 2014 gefallen. Am Donnerstagabend steht das Bauvorhaben der Arbeiterwohlfahrt und des Bauträgers BIB aus Laer aber erneut im Fokus.
Die katholische Kirchengemeinde St. Dominikus als Grundstückseigentümer lädt für 16. April um 19.30 Uhr zur Informationsveranstaltung ins Maximilian-Kolbe-Haus ein.
Mit dabei sein werden
- Heiko Dobrindt, Technischer Beigeordnete der Stadt Castrop-Rauxel
- Regina Kleff, Bereichsleiterin für Jugend, Schule und Familie
- Anke Theissing, Geschäftsführerin der Immobilien- und Bauträgerfirma BIB
- Elke Kampkötter, Rendantin der katholischen Kirchengemeinde St. Dominikus
- Mechthild Nuhnen und Franz-Josef Keggenhoff vom Kirchenvorstand der Gemeinde
CDU und FWI: Neubau lieber an anderer Stelle
Die Gegner des Bauvorhabens, allen voran die CDU Henrichenburg und die Freie Wähler Initiative, kritisieren am geplanten Kita-Bau vor allem, dass er auf dem ehemaligen katholischen Friedhof errichtet werden soll.
Ihnen wäre es lieber, der Neubau würde an Ort und Stelle des maroden alten Kita-Gebäudes errichtet oder optional auf einem daneben liegenden Grundstück. CDU-Ratsherr Josef Berkel: „Die Alternativen wie ein vorübergehender Umzug der Kita ins Kolbe-Haus wurden nicht ernsthaft geprüft.“
Neue Kita könnte auch Seniorenwohnsitz werden
Damit auf dem ehemaligen Friedhof, der im Außenbereich liegt, überhaupt gebaut werden darf, hat die Politik im vergangenen Jahr grünes Licht für eine so genannte Abrundungssatzung gegeben.
Rein formal geht es derzeit um die Einleitung des Satzungsverfahrens. Über die endgültige Satzung muss die Politik noch mal abstimmen. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat allerdings keinesfalls signalisiert, dass sie ihre Entscheidung revidieren würde.
Beerdigungen fanden auf dem Friedhof seit Jahrzehnten nicht mehr statt. Nach Recherchen unserer Redaktion wurden Verstorbene dort bis in die 1950er-Jahre bestattet.
Nach dem Abriss des alten Kita-Gebäudes ist vorgesehen, dass die Stadt das Gelände übernimmt und pflegt. Die neue Kita soll übrigens so gebaut werden, dass sie mit ganz geringem Aufwand zu Seniorenwohnungen umgestaltet werden könnte. Falls sich der Bedarf in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten ändern sollte - und dann eher Seniorenwohnungen als eine Kita benötigt werden sollte.