Kompromiss zum Kita-Neubau in Henrichenburg
Alte Friedhofsfläche
Wie soll der Kita-Neubau in Henrichenburg aussehen? Gibt es einen Vorschlag, auf den sich am Ende alle Beteiligten einigen können? Auch der Runde Tisch am Donnerstagabend führte nicht zum Konsens. Aber immerhin zu einem Kompromiss.

Eine Version: So sah die Visualisierung neue Kita Henrichenburg aus.
Getroffen hatten sich Anwohner, Politiker und Vertreter von Stadt und katholischer Kirche unter der Leitung von Notburga Henke (Grüne, Vorsitzende des Umweltausschusses). Am Ende der Diskussion stand der Kompromiss, die Parkfläche an der Hedwig-Kiesekamp-Straße vor der neuen Kita ein bisschen weiter westlich Richtung alter Friedhof anzulegen.Damit scheint auch der Bestand der alten Blutbuche an der Grenze zum Grundstück der Familie Boente trotz der Baumaßnahme gesichert zu sein.
Für die Verwaltung stellte Stadtplaner Marc Schulte-Mesum noch einmal dar, dass der gewählte neue Standort aus städtebaulicher Sicht sinnvoller sei, weil der bestehende alte Kita-Komplex wie ein Fremdkörper in einem Grünzug wirke.
Ist der Neubau ökologisch oder nicht?
Politisch beschlossen ist der Abriss des alten Gebäudes, wenn der neue Kindergarten fertig ist. Mit seiner Begründung einer höherwertigen Ökologie stieß Schulte-Mesum auf pures Unverständnis bei Leonore Schröder, die sich auch aus ethischen Gründen vehement gegen den Neubau auf dem alten Friedhofsgelände ausspricht, aber auch bei weiteren Nachbarn.
Alte Bäume umzuholzen und die ökologisch zusammenhängende alte Friedhofsfläche kaputt zu machen, sei sicherlich keine Alternative, wenn das Grundstück hinterher wieder als Pferdewiese genutzt würde, hieß es. Frank Boente, künftiger Nachbar der neuen Kita, verwies darauf, dass keiner der 42 Kindergärten im Kreisgebiet so nah an einem Privathaus liege, wie in diesem Fall.
Bis zum Bau wird es noch dauern
Schulte-Mesum verdeutlichte, die gesetzlichen Abstandsgrenzen würden mit sieben Metern mehr als eingehalten. Dass keine der von der CDU Henrichenburg vorgeschlagenen Alternativen für den Standort zum Tragen kommen, erklärte die Verwaltung auch damit, dass sonst womöglich neue Bauansprüche im Außenbereich geschaffen würden.
Die CDU hatte unter anderem vorgeschlagen, für den Neubau das jetzige Außengelände der Kita zu nutzen. Nach dem jetzigen Stand der Dinge soll der Bauausschuss Ende Oktober den Offenlegungsbeschluss der Pläne fassen. Danach liegen sie vier Wochen öffentlich aus. Frühestens im Frühjahr 2016 könnte Baurecht geschaffen werden.