Kirmes sorgt für Unmut bei Castroper Händlern
Während Marktplatzumbau
Der Marktplatzumbau hat besonders die Händler in der Castroper Altstadt geärgert. Umsatzeinbußen und ausbleibende Kunden waren die Folgen. Bei der Jahreshauptversammlung von Casconcept am Dienstagabend war das noch mal Thema. Aber auch die Entscheidungfür die Herbstkirmes trotz Marktumbau verärgert die Altstadt-Händler.

Um noch Kunden in die Läden in der Altstadt zu locken, bieten Händler (wie hier Mode Cruse) sogar einen „Baustellen-Rabatt“ an.
Knapp 50 Mitglieder waren am Dienstag zur Jahreshauptversammlung der Standortgemeinschaft in den Sitzungssaal der Sparkasse gekommen. „Dass so viele da sind zeigt, wie viel Interesse am Standort Altstadt besteht“, sagte Vorsitzender Matthias Zimmer in seiner Begrüßungsrede. Gut also, dass der zunächst geplante Termin, der mit der Fußball-EM kollidiert wäre, verschoben wurde.
Amtlich ist jetzt definitiv, dass die Herbstkirmes wie geplant stattfinden soll. „Schon die Lösung für die Frühjahrskirmes war fatal“, sagte Zimmer. Kunden hätten durch die unglücklichen Straßensperrungen gar keine Möglichkeit gehabt, in die Geschäfte zu kommen. „Die Kirmes hätte wegen des Marktumbaus nicht stattfinden sollen“, sagte Zimmer.
Empörung über Entscheidung für die Herbstkirmes
Gespräche mit der Stadt und dem EUV Stadtbetrieb habe es zur Herbstkirmes gegeben, doch der Rummel soll definitiv stattfinden. „Da wird das Interesse der Schausteller über das der Altstadthändler gestellt, die seit Jahren um den Standort kämpfen“, empörte sich Zimmer über die Entscheidung.
Die zuletzt von Casconcept laut gewordene Kritik zur Umgestaltung des Marktplatzes hat Vorsitzender Matthias Zimmer wieder entschärft.
„Wir müssen den Marktumbau als Chance sehen“, sagte er. Gespräche mit dem EUV seien erfolgreich verlaufen und in die Dortmunder Firma, die für den zweiten Bauabschnitt und somit die Randbereiche des Marktes zuständig ist, habe man großes Vertrauen. Im Moment also läuft alles auf dem Marktplatz. Das sei aber nur eine Momentaufnahme, betonte Zimmer.
Konkurrenz abseits der Innenstadt befürchtet
Auch die Ansiedlung am Westring sehen Zimmer und die Casconcept-Mitglieder kritisch. „Durch den geplanten Aldi-Neubau und den Drogeriemarkt Rossmann wird die Frequenz in der Altstadt natürlich geringer“, sagte Zimmer. „Da müssen wir uns nichts vormachen.“ Egal wie viel Geld die Stadt mit der Ansiedlung am Westring verdiene, die Altstadt als Standort müsse auch geschützt werden.
Ein Thema, das die Gemüter besonders erhitzte ist die mögliche Verlegung des Wochenmarkts. In der Frage, ob der Wochenmarkt nach dem Umbau wieder auf den Marktplatz zurückkehren soll, waren sich die Altstadthändler einig. „Die Markthändler wollen doch auch zurück auf den Marktplatz“, sagte Ulrich Borgerding, vom gleichnamigen Modehaus. „Die haben zum Teil große Umsatzeinbußen. Da muss man sich nur mal mit ihnen unterhalten.“ Aber auch die Qualität der Markthändler wurde bemängelt. Denn ein toller Wochenmarkt sei ein wichtiger Standortfaktor für die Altstadt.
Offenbar keine rechtlichen Hürden bei Verlegung des Marktes
Bürgermeister Rajko Kravanja räumt Bedenken aus: „Wir brauchen zunächst eine rechtliche Bewertung, was Rettungswege etc. angeht, ob die dauerhafte Verlegung in die Innenstadt überhaupt möglich ist.“ Interessen abwägen
Im Moment sähe es aber aus, als wäre das rechtlich kein Problem. Danach solle die Umfrage ausgewertet werden und vor der endgültigen Entscheidung müssten natürlich alle Interessen abgewägt werden. Auch Detailfragen, wo welcher Wagen dann letztendlich stehen solle, müssten dann noch geklärt werden.