Schlösser verlässt Pflegedienst Rosenberger Was bedeutet das für Hospiz-Pläne?

Schlösser verlässt Rosenberger: Was bedeutet das für Hospiz-Pläne?
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Jörg Schlösser ist – auch über die Stadtgrenzen hinaus – wohl vor allem als Entertainer, Moderator, Sänger und Veranstalter der Aids-Gala bekannt. In Castrop-Rauxel aber macht er seit April 2022 noch etwas anderes: Er arbeitet für den Pflegedienst von Susanne Rosenberger.

Zu seinen Aufgaben zählt unter anderem, Spenden für den Bau des Hospizes „Haus Erika“ zu organisieren. Die Einrichtung will Susanne Rosenberger in Castrop-Rauxel bekanntlich perspektivisch errichten.

Schlösser hört auf

Für Schlösser jedoch ist bald Schluss. Er hat nun bekannt gegeben, dass er Ende Februar „auf eigenen Wunsch“ mit dieser Arbeit aufhören wird und ab dann „nicht mehr für die Aufgaben des Vereins zur Gründung des Hospizes Erika zuständig“ ist. Alle bisher geführten Gespräche, Kontaktaufnahmen und Pläne für das Hospiz „Haus Erika“ werde „ab sofort und vollumfänglich Frau Susanne Rosenberger“ übernehmen, so Schlösser. Doch welche Auswirkungen hat sein Weggang auf die Hospiz-Pläne? Wir haben Susanne Rosenberger gefragt.

Die Pflegedienst-Chefin sagt: „Auf die Arbeit des Hospizes hat das wenig bis keinen Einfluss.“ Sie erklärt das unter anderem damit, dass Jörg Schlösser nicht Mitglied im Vorstand des Vereins sei.

Susanne Rosenberger betreibt einen ambulanten Pflegedienst und zwei Tagespflegen. Ihren VW-Bus hat sie aber schon seit 2022 anders gebrandet: mit dem Logo einer stilisierten Sonne in einem Haus und dem Namen Hospiz Haus Erika.
Susanne Rosenberger betreibt einen ambulanten Pflegedienst und zwei Tagespflegen. Ihren VW-Bus hat sie aber schon seit 2022 anders gebrandet: mit dem Logo einer stilisierten Sonne in einem Haus und dem Namen Hospiz Haus Erika. © Tobias Weckenbrock (Archiv)

Seinen Weggang bedauert sie aber. „Es ist immer schade, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen“, sagt Rosenberger. „Aber wir müssen nach vorne schauen“, fügt sie hinzu. Die Geschäftsführerin der „Pflegedienst & Tagespflege S. Rosenberger GmbH“ betont, dass „das Hospiz nicht in Vergessenheit geraten“ sei und das Vorhaben weiterhin bestehe. Aufgrund des noch laufenden Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung der GmbH sei es allerdings vorerst in den Hintergrund gerückt.

Das ist fürs Hospiz angedacht

Susanne Rosenberger will in ihrem Hospiz „Haus Erika“ zwölf Plätze für Menschen schaffen, die wissen, dass sie bald sterben werden. Sie braucht dafür ein Grundstück mit rund 4000 Quadratmetern, auf dem sie ein Gebäude bauen kann, in dem 18 Palliativpflege-Stellen eingerichtet werden sollen. Und für den Bau, so zumindest ist der Stand von Juni 2022, eine Investitionssumme von rund vier Millionen Euro.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien bereits am 4. Februar 2024.

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