Hausbesitzer bekommen für eine neue Heizung bis zu 45 Prozent Förderung
Geld sparen
Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, eine neue Heizung anzuschaffen. Man kann damit viel Energie und viel Geld sparen. Und bekommt beim Kauf sogar bis zu 45 Prozent Fördermittel vom Staat.

Wer seine Heizung jetzt erneuern lässt, kann viele Zuschüsse vom Staat bekommen und auf Dauer jede Menge Energie einsparen. © picture alliance / dpa-tmn
In Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW veröffentlichen wir regelmäßig Ratgeber, Tipps und rechtliche Einschätzungen rund um Haus und Garten. Heute geht es um die Heizung.
Das Wichtigste vorweg: Ist Ihre Heizung abgestellt? Keine blöde Frage, wie Anke Hormel, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, immer wieder erlebt. Zuletzt vor ein paar Tagen: „Da hatte ich einen Termin in einem Einfamilienhaus, wo die beiden Söhne unter dem Dach wohnen. Da war es total warm.“ Bei einem Blick in den Keller habe der Hausherr festgestellt, dass das auch an einer Heizung lag, die noch bullerte.
Wenn die Heizung also nur noch im Warmwassermodus arbeitet, sollte man sich gerade jetzt Gedanken machen, ob man sie nicht austauschen müsste. „In den nächsten Monaten braucht man sie nicht so dringend, da ist jetzt im Sommer ein guter Zeitpunkt, wenn man sie erneuern will“, so Anke Hormel. Wenn man denn im Moment einen Handwerker dafür findet. „Das ist gerade das größte Problem“, sagt die Energie-Fachfrau. Denn alle Baugewerke arbeiten unter Volllast.
Heizungen sind im Schnitt 19 Jahre alt
Die Nachfrage nach neuen Heizanlagen und Modernisierungen ist 2020 stark gestiegen. Trotzdem verbrennt noch jede vierte Heizung in Nordrhein-Westfalen Öl. Außerdem sind Öl-Heizungen im Schnitt 19 Jahre alt und wenig effizient.
Wann sollte man denn an den Heizungstausch denken? „Das kann man nicht pauschal beantworten“, so Anke Hormel, „aber nach 20, spätestens nach 30 Jahren ist eine Heizung fällig“. Das gelte übrigens auch, wenn der Schornsteinfeger ihr noch gute Abgaswerte bescheinige.

Anke Hormel, Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale in Castrop-Rauxel. © Tobias Weckenbrock
„Der Schornsteinfeger prüft ja nicht auf Energieeffizienz“, sagt Anke Hormel dazu. Da hat eine moderne Heizung aber einem 20 Jahre alten Modell gegenüber meistens riesige Vorteile. Das können locker 20, im besten Fall sogar 25 Prozent weniger Energie sein, die ein modernes Modell einsparen kann.
Natürlich ist eine neue Heizung nicht ganz preiswert, bei einer Lebensdauer von 20 oder 30 Jahren kann sich die Anschaffung aber schnell lohnen. Speziell wenn man im Keller noch eine alte Standard-Öl- oder -Gasheizung hat.
Denn bei der Neuanschaffung kann man in dem Fall einen ganz tiefen Schluck aus der Förderpulle nehmen. „Da gibt es im Moment äußerst attraktive Fördermodelle“, weiß Anke Hormel, die für die Verbraucherzentrale anbieterunabhängige Energieberatungen durchführt.
Wer eine alte Ölheizung gegen ein neues Modell mit modernster Technik tauscht, kann eine Förderung von bis zu 45 Prozent, im Idealfall sogar bis zu 50 Prozent bekommen. Eine neue Heizung also zum halben Preis. Eine alte Gasheizung rauszuschmeißen wird mit bis zu 35 Prozent Fördermitteln belohnt.
Technik hat sich rasant weiterentwickelt
Gerade was das Heizen angeht, hat sich die Technik laut Hormel in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Und wer sein Haus dann noch komplett in den Blick nimmt und auf gut isolierende Fenster, eine vernünftige Wärmedämmung der Wände und dann noch Photovoltaik auf dem Dach setzt, kann bei der Größe der Heizung und damit beim Energieverbrauch viele Euros sparen.
„Beim Heizungstausch sollte man auf jeden Fall auch überlegen, ob man nicht weg kommen kann von den fossilen Energieträgern“, gibt Anke Hormel weiter zu bedenken. Je weniger Wärmebedarf ein Haus hat, desto weniger ist man auf Gas oder Öl angewiesen, kann vielmehr vielleicht sogar auf eine Wärmepumpen-Technik zur Nutzung von Erd- oder Luftwärme setzen oder wenigstens auf eine Hybrid-Modell.
All das nützt dem Klima, all das merkt der Hausbesitzer aber auf Sicht auch auf dem Bankkonto. Gerade in Zeiten, in denen der Staat mit der neuen CO2-Steuer etwa Druck macht, um möglichst viele Menschen vom Verbrauch fossiler Energien abzubringen. Damit ist die Energiewende endgültig auch in den Heizkellern angekommen.
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