
Das Haus Bladenhorst steht zum Verkauf. Früher Ort von Spitzengastronomie, führte es zuletzt mehr als zehn Jahre einen Dornröschenschlaf. Als Makler ist Jens Blume aus Ickern tätig. © Stefan Braun/privat
Haus Bladenhorst und weitere alte Freiberg-Immobilien werden verkauft
Immobilienmarkt
Das Haus Bladenhorst und weitere ehemalige Immobilien von Mirsad Freiberg werden aktuell zum Kauf angeboten. Der Ickerner Makler Jens Blume ist dazu von der Immowest GmbH beauftragt worden.
Der Geschäftsmann Mirsad Freiberg hat im vergangenen Jahrzehnt mit diversen Firmen in Rauxel für viel Gesprächsstoff gesorgt. Unter anderem, weil er mit seiner IMG Immowest GmbH zahlreiche Immobilien aufgekauft hat. Die bekanntesten waren das ehemalige Dehner-Gebäude und das Haus Bladenhorst, einst Ort gehobener Gastronomie.
Nun sind viele der Immobilien wieder auf dem Markt. Allerdings ist Freiberg längst nicht mehr Geschäftsführer der Immowest, in deren Namen der renommierte Ickerner Immobilienmakler Jens Blume am Mittwoch (13.7.) mehrere der Immobilien am Markt platziert hat.
Darunter auch Haus Bladenhorst, das nun für 675.000 Euro angeboten wird. Direkt neben dem Hauptbahnhof liegt das Haus, das ursprünglich als Casino für die ehemals ansässigen Klöcknerwerke erbaut worden war und später jahrzehntelang ein Restaurant der Spitzengastronomie war, unter anderem in den Händen der bekannten Familie Stromberg.
Gastraum, Weinstube, Jagd- und Kaminzimmer
Auf dem 2568 Quadratmeter großen Grundstück bietet das Bauwerk eine Nutzfläche von knapp 1000 Quadratmetern, so das Exposee, das Jens Blume unserer Redaktion zur Verfügung stellte. Im Erdgeschoss befindet sich der Gastraum des Restaurants, weitere Gasträume wie die Weinstube oder – ganz in der bergbaulichen Tradition – das Füllort. Im Obergeschoss finden sich zwei repräsentative Konferenzsäle, ein Jagd- und ein Kaminzimmer.
Freiberg hatte die Immobilie 2011 gekauft. Die Immowest hatte damals in nur eineinhalb Jahren mehrere Immobilien in Rauxel – vor allem an der Wartburgstraße – erworben. Etliche Rauxeler, so berichtete unserer Redaktion seinerzeit, sahen das mit Argwohn, da Mirsad Freiberg ihnen eher als Chef eines Shaolin-Kampfsportzentrums in der ehemaligen Gaststätte Kleinalstedde ein Begriff war.

Dieses Haus an der Wartburgstraße, das einst eine große Videoleinwand zierte, steht ebenfalls zum Verkauf. Auch das Haus gehört der Immowest, deren Geschäftsführer lange Mirsad Freiberg war. © Volker Engel (Archiv)
Das Restaurant wurde nach dem Kauf nie wieder betrieben. Was sich in dem Gebäude seitdem tat, blieb im Dunkeln. Ebenso wie im alten Dehner-Blumenhandel, für den Freiberg große Pläne verkündete, dann aber nach Jahren eine Firma namens Steel’n‘Light Arts GmbH installierte, die zuletzt in Schwierigkeiten geriet.
Freiberg war mit mehreren Unternehmen tätig
Mirsad Freiberg gab 2012 gegenüber unserer Redaktion an, gleich in mehreren Branchen aktiv zu sein. „Wir sind über 500 Gesellschafter in drei Unternehmen“, erklärte er. Neben der Immowest, so hieß es, gehörten ein Sicherheits-Unternehmen und eine IT- und Elektronik- Firma dazu. Die Zahl der bundesweiten Mitarbeiter gab Freiberg damals mit rund 650 an.
Sowohl bei der Immowest wie bei der der Firma, die die Steel’n‘Light Arts GmbH betreibt, ist Freiberg inzwischen nicht mehr Geschäftsführer. Was mit der Dehner-Immobilie wird, ist offen. Den neuen Immowest-Geschäftsführer Ralf Schrupp konnte unsere Redaktion dazu aktuell nicht erreichen.
Die Immobilie gehört aber nicht zu den Objekten, die Jens Blume nun makelt. Neben dem Haus Bladenhorst bietet er für die Immowest aber nun auch das Gebäude direkt am Kreisverkehr von Wartburgstraße und Schwarzem Weg an, das von seiner großen Videoleinwand bekannt war.
Auch drei Grundstücke stehen zum Verkauf
Das in den 1920er-Jahren massiv errichtete Gebäude war ursprünglich als Verwaltungsgebäude der Klöcknerwerke vorgesehen, ist in den vergangenen Jahren komplett entkernt worden und nun laut Blume bereit für einen erneuten Ausbau und eine neue Nutzung. Als Preis werden hier 425.000 Euro aufgerufen.
Außerdem bietet Jens Blume für die Immowest an der Wartburgstraße 25 ein 2500 Quadratmeter großes Grundstück für 399.000 Euro, im Mittelstandspark West ein 1900 und ein 1000 Quadratmeter großes Gelände für 83.500 bzw. 41.000 Euro an. Warum die Immowest sich von all diesen Objekten trennt, war bisher nicht zu erfahren.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
