Die Fleischerei Grabowski hatte hier früher ihren Sitz. Jetzt vergammelt die Immobilie.

Die Fleischerei Grabowski hatte hier früher ihren Sitz. Jetzt vergammelt die Immobilie. Etwas soll aber zeitnah passieren. © Ronny von Wangenheim

Schandfleck an der Kleinen Lönsstraße: Geplantes Bauprojekt stockt – noch

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Wo früher ein Ladenzentrum war, ist heute ein Schandfleck in Castrop. Pläne für das Gelände an der Kleinen Lönsstraße gibt es seit Jahren. Nichts ist passiert. Wir haben nachgefragt.

Castrop

, 07.07.2022, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Sommer decken Pflanzen das Schlimmste zu. Die vor sich hin gammelnde Immobilie an der Kleinen Lönsstraße ist einer der Schandflecken der Stadt. Seit Aldi, Marktfrisch und Fleischer Grabowski in dem Ladenzentrum ansässig waren, sind Jahre vergangen. Die Gebäude verfallen. Angekündigte Pläne wurden bisher nicht realisiert.

Vom Tisch sind sie nicht. Das bestätigen auf Anfrage unserer Redaktion sowohl der Investor Andreas Heier als auch das Diakonische Werk mit Sitz in Herne. „Wir wollen weiterhin dorthin unseren Diakonie-Standort verlegen“, bestätigt deren Geschäftsführer Jörg Kasbrink. „Das Projekt wird kommen, ohne Wenn und Aber“, sagt Andreas Heier. Nur wann das passiert, dazu können beide keine Aussagen machen.

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Klar ist, dass die ursprünglichen Pläne, wie sie 2019 vorgestellt wurden, nur abgespeckt realisiert werden sollen. Weiterhin soll an der Kleinen Lönsstraße das Diakonie-Zentrum entstehen. 50 Mitarbeiter sollen vom bisherigen Standort am Biesenkamp umziehen. „Logistische Probleme sind die Gründe für den Umzug“, so Kasbrink. Vor allem fehlen Parkplätze. Aber auch Räume. Kasbrink spricht von einem „Wachstumshemmnis“.

Wegen Lage zur Hochstraße: Nur noch eine Demenz-WG geplant

Geplant waren auch zwei Demenz-Wohngemeinschaften, von denen nur noch eine realisiert werden soll. Kasbrink verweist auf die Lage neben der Hochstraße. Bei den ersten Plänen seien die Bauten zu nah an die Straße gerückt. „Das ist für Wohnbebauung nicht schön“, sagt er. Noch unklar ist, was mit den geplanten barrierefreien Wohnungen werden soll. 21 seien das, so hieß es im Frühjahr 2020.

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Es werden sicherlich weniger Wohnungen werden. Eventuell könnten sie später gebaut werden, so Kasbrink. Andreas Heier berichtet, dass gerade mit dem Architekten die Pläne angepasst werden.

Gammel-Immobilie soll zeitnah abgerissen werden

Viele Gründe, so sagen beide, hätten dazu geführt, dass es langsam vorwärts ging. In den vergangenen Monaten kamen noch drohende Lieferschwierigkeiten und stark steigende Kosten dazu. „Die Baupreise laufen davon“, sagt Andreas Heier. Da müsse neu kalkuliert werden.

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Eines wird auf jeden Fall passieren: Die Gammel-Immobilie soll verschwinden, und das nicht nur hinter wucherndem Grün. Ursprünglich, so Heier, habe man aus Effizienzgründen Abriss und Neubau gemeinsam angehen wollen. Jetzt wird erst einmal abgerissen. „Zeitnah“, sagt Heier. Die Abrissgenehmigung ist geklärt. „Wir müssen jetzt ein Unternehmen finden.“