Fünf Grill-Tipps vom Deutschen Meister

So gelingt die Gartenparty

Die Freiluftsaison hat begonnen und bald zieht wieder ein Duft von frischem Grillgut durch die Gärten. Der Castrop-Rauxeler Jörn Fischer (36) arbeitet im „BBQ-Point“ in Henrichenburg und ist amtierender Deutscher Meister der Amateure im Grillen. Ihre nächste Grillparty soll ein Erfolg werden? Dann befolgen sie seine Tipps.

CASTROP-RAUXEL

, 04.06.2015, 08:24 Uhr / Lesedauer: 2 min

  • Tipp 1: Hungrige Gäste mit Häppchen versorgen  Wenn Menschen zu einer Grillparty kommen, dann haben sie Hunger. Doch bis dann auch der letzte Gast mit einem saftigen Steak versorgt ist, kann es dauern. Und im schlimmsten Fall hat sich der Hungrige in der Zwischenzeit an Brot und Salat sattgegessen. Deshalb sollte man den Grill nicht erst anfeuern, wenn die Gäste kommen, sondern Grillgut, das länger braucht, schon vorher auf den Grill werfen. Noch ein Tipp von Jörn Fischer: „Bei vielen Gästen sollte man die ersten Fleischstücke oder Würste in Tranchen schneiden und mit Brotwürfeln auf den Teller stellen. Dann kann sich jeder schon mal was nehmen. Später kann man dann einzeln bedienen“ Man könne auch ein Baguette mit Fleisch belegen, mit Remoulade bestreichen und in Stücke schneiden: Fingerfood vom Grill.    
  • Tipp 2: Hochwertige Kohle und ein Anzündkamin Einen Mythos muss Jörn Fischer entlarven: „Egal, ob Holzkohle, Elektro- oder Gasgrill – es ist geschmacklich definitiv kein Unterschied.“ Wer dennoch am liebsten mit Kohle grillt, sollte darauf achten, dass es hochwertige Kohle ist. Die billige vom Discounter enthalte häufig noch Bindemittel. Sicherheit ist wichtig. „Niemals die Kohle mit flüssigem Spiritus anheizen, das kann eine Stichflamme geben. Lieber wachsgetränkte Holzwolle nehmen.“Am besten sollte man einen Anzündkamin benutzen. Den gibt es bereits ab 5 Euro.   
  • Tipp 3: Kein mariniertes Fleisch kaufen Man sollte kein fertig mariniertes Fleisch kaufen. Mit viel Paprika und Öl werde oft übertüncht, dass das Fleisch schon etwas überlagert ist. Und ganz wichtig: „Bier gehört beim Grillen weder aufs Fleisch noch in die Glut, sondern nur in den Hals“, sagt Fischer.  
  • Tipp 4: Figurfreundlich oder fleischfrei grillen Grillgut geht direkt auf die Hüften und ist nichts für Vegetarier? Mitnichten, sagt Jörn Fischer. Wer auf Diät sei, könne sich zum Beispiel an mageres Filetfleisch halten. „Und man sollte dann, auch wenn es ein Reizthema ist, das Brot weglassen.“ Ein leichter Dip statt fettiger Mayonaise lasse sich aus Joghurt und frischen Kräutern herstellen. Und es müssen ja auch nicht immer die fettigen Bratwürste sein. Für Vegetarier ohnehin nicht. „Man kann aber auch zum Beispiel Päckchen aus Feta und Gemüse in Alufolie grillen“, so Fischer. Oder eine Kartoffel. Und gerade Gemüse eigne sich gut zum Grillen, etwa als Spieß. Es darf an manchen Stellen dunkler sein, das verleiht ihm Röstaromen. Und kreativ kann man sein: „Tomaten grillen und pürieren: Schon haben Sie eine gegrillte Tomatensuppe!“  
  • Tipp 5: Ein Deckel eröffnet ganz neue Möglichkeiten Außen ist die Hähnchenkeule schwarz, innen noch roh – das Problem kennt der eine oder andere Hobbygriller. Für die Bratwurst und das einfache Steak tut es grundsätzlich auch der billige Einweggrill von der Tankstelle, sagt Jörn Fischer. „Doch eigentlich sollte der Grill heute einen Deckel haben. Damit hat man ganz andere Möglichkeiten.“ Indirektes Grillen, also das langsame und gleichmäßige Garen neben der eigentlichen Glut, ist der Trend des Sommers. Für einen guten Grill müsse man schon mindestens 300 Euro investieren, sagt Fischer. „Der hält dann aber auch viele Jahre.“ Moderne Grills können beides gleichzeitig: Schnelles Brutzeln und langsames Garen wie im Backofen. Es gibt mittlerweile sogar Hightech-Geräte, die sich über eine App auf dem Smartphone steuern lassen.

 

 

Jörn Fischer war auch schon zu Gast bei bei den YouTube-Bloggern der Sauerländer BBCrew und hat türkische Sucuk-Spieße gegrillt:

 

 

 

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