Event-Bilanz in Castrop-Rauxel für 2023 fällt positiv aus 2024 bringt eine neue Veranstaltung

Event-Bilanz für 2023 fällt positiv aus: 2024 bringt eine neue Veranstaltung
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Veranstaltungen prägen das Kalenderjahr für Castrop-Rauxeler. Im vergangenen Jahr gab es neue Formate, die voll einschlugen, ebenso wie einige, die nicht gut ankamen. Und für 2024 steht schon mal fest: Der absolute Knaller kommt trotz des Erfolges vorerst nicht wieder. Er pausiert und nimmt neuen Anlauf.

Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung heißen die Schwerpunkte in der neuen Gesellschaft namens CAS-Wirtschaftsförderungs- und Stadtteilmanagement GmbH. Sie wurde im Haus der Wirtschaft am Stadtmittelpunkt geschaffen, um die Events in Castrop-Rauxel und das Stadtteilmanagement zu verbessern. Zieht man einen Strich unter das vergangene Jahr 2023, ist unser Fazit: Man ist auf einem guten Weg.

Im Ausschuss für Wirtschaft trug Jens Langensiepen, Geschäftsführer von Stadtwerke und „CAWUM“, seine eigene Bilanz vor: Er sprach über...

  • ... eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Kirmessen. „Das war aus unserer Sicht ein Fortschritt und hat sich spürbar bemerkbar gemacht“, so Langensiepen. Mit großen Attraktionen für den Marktplatz wie einem Riesenrad und einer spektakulären Looping-Attraktion im Zentrum ist der Castroper Jahrmarkt sowohl im Frühjahr als auch im Herbst tatsächlich besser gewesen als üblich. Im Jahr 2024 ist zu zehn Jahren „Mein Ickern“ eine weitere Kirmes geplant: Zur doppelten Castroper Kirmes und der Henrichenburger Dorfkirmes gesellt sich kurz nach den Sommerferien der „Ickerner Rummel“. Er ist wohl zunächst nur einmalig geplant. Aber kommt er gut an: Wer weiß...

  • ... die Europaveranstaltung: Zum Jubiläum „60 Jahre Europastadt Castrop-Rauxel“ gab es mehrere „kleine, aber feine Formate“, so Jens Langensiepen, die wichtig wichtig waren, auch wenn sie keine absoluten „Frequenzbringer“ gewesen seien.
  • ... die Strand-Veranstaltung in der Altstadt: Aus den von Casconcept erdachten „Beach Volley Days“ wurde 2023 erstmals das Beach-Street-Food-Festival „Castrop karibisch“: „Ein toller Aufschlag“, so Jens Langensiepen, „auch ohne gutes Wetter“. Die eigenmächtige Verlängerung durch die Stadtverwaltung, Stichwort „Altstadt Sommer“, kam hingegen weder bei Politik noch bei den Menschen selbst an. Die Frequenz bei zugegeben miesem Wetter war gering. Beschwerden aus der Geschäftswelt lagen nahe.

Bei „Castrop karibisch“ haben viele Menschen den Strand genossen, über den „Altstadt Sommer“ freuten sich allerdings nicht alle.
Bei „Castrop karibisch“ haben viele Menschen den Strand genossen, über den „Altstadt Sommer“ freuten sich allerdings nicht alle. © Jan Keuthen

  • ... das Irish-Folk-Festival: „Wir haben es deutlich weiterentwickelt in Zusammenarbeit mit Casconcept“, so Langensiepen. Ja, es war anders und erfolgreicher als zuvor. Aber zu einem absoluten Top-Event kann das nicht werden. Braucht es aber auch nicht: solide und attraktive Ereignisse beleben die Altstadt, gerne auch regelmäßig.
  • ... das Pferderennen auf der Rennwiese: „Eine tolle Veranstaltung mit einem bunten Programm“, bilanzierte Langensiepen vor der Politik, „und abends ein tolles Festivalprogramm mit Seven Cent. Wir haben die Rennwiese als tollen Veranstaltungsort erlebt, wollen diese Fläche für die Zukunft mit Infrastruktur erschließen, weil es heute nur mit extrem viel Aufwand möglich ist, dort so etwas zu machen.“ 2024, das steht fest, wird es kein weiteres Castroper Rennen geben. Aber es sieht wohl so aus, als peile das Stadtmarketing an, dieses Event 2025 oder 2026 erneut zu veranstalten.

Schufen gemeinsam "Villa Castorpe" als Mittelalter-Hymne der Stadt: Jens Langensiepen (l.) und Steven Wels (r.), hier zusammen mit Bürgermeister Rajko Kravanja und Kollegin Julia Schulze vom Stadtmarketing am Schloss Bladenhorst.
Schufen gemeinsam "Villa Castorpe" als Mittelalter-Hymne der Stadt: Jens Langensiepen (l.) und Steven Wels (r.), hier zusammen mit Bürgermeister Rajko Kravanja und Kollegin Julia Schulze vom Stadtmarketing am Schloss Bladenhorst. © Ronny von Wangenheim

  • ... den Mittelaltermarkt im Oktober: „Auch das war eine sehr positive Veranstaltung“, sagt Langensiepen. „Wir waren begeistert und bewegt davon und waren froh, dass er funktioniert hat. Er hat viel Frequenz in die Altstadt gebracht.“ Vollkommen korrekt. Unser Verbesserungs-Vorschlag: wieder machen, aber es vom Marktplatz aus etwas in die Fußgängerzone Richtung Münsterstraße ausweiten.
  • ... das erste Weihnachtsdorf ohne „Bubi“ Leuthold: „Dass er sich zurückzieht, hat es nicht leichter gemacht“, so Jens Langensiepen. Umso mehr habe er sich gefreut, dass es „mit Frank Philipp gelungen ist, ein neues Format zu entwickeln“. Man schuf in der Tat einen Ort mit viel Aufenthaltsqualität am Reiterbrunnen, wo man sich gerne traf und der deutlich erfolgreicher war als „Ab zur Tante“, das „Gegen-Programm“ von „Bubi“ Leuthold in seinem Biergarten bei „Tante Amanda“. Unser Fazit: Kann man 2024 wieder so machen!
  • ... über den Frühlingsmarkt nicht. In der Tat: Mit keiner Silbe erwähnte er den größten Rohrkrepierer des Jahres. Das Wetter war mies im März, die Altstadt wie leergefegt. Pech gehabt, fand auch Casconcept, und will es so nicht noch mal machen.

Nächstes Jahr ist Gastronom Frank Philipp beim Weihnachtsmarkt am Reiterbrunnen wieder dabei. Ideen für das nächste Weihnachtsdorf hat er auch schon.
Nächstes Jahr ist Gastronom Frank Philipp beim Weihnachtsmarkt am Reiterbrunnen wieder dabei. Ideen für das nächste Weihnachtsdorf hat er auch schon. © Tobias Weckenbrock

Die Personalausstattung von derzeit 1,8 Stellen bringe das Event-Management im Stadtmarketing an natürliche Grenzen, so Langensiepen: „Mit diesem Personal können wir die Schlagzahl aus 2023 im kommenden Jahr nicht wiederholen“, kündigte der Chef im November an. „Ich bin selbst verwundert, wie wir das alles geschafft haben.“ Für 2024 könne man „die hohe Qualität zwar fortsetzen“, aber nicht noch mehr auf die Schiene setzen.

Aus der Politik gab es Lob für Langensiepens Team. Aber auch kritische Nachfragen. Warum man sich so sehr auf die Altstadt fokussiere und nicht auf Nebenzentren, zum Beispiel. „Es ist tatsächlich so, dass wir uns bei jeder Veranstaltung die Frage stellen, wo sie am besten hinpasst.“ Der Ickerner Rummel sei 2024 ein Beispiel für ein zusätzliches Stadtteil-Event, „es könnte aber auch mal etwas nach Merklinde was kommen. Ich will das nicht ausschließen, wir denken das mit. Aber wir können nicht gewährleisten, dass jeder Stadtteil eine eigene Veranstaltung bekommt“, so Langensiepen.

  • Für das Jahr 2023 waren 540.000 Euro als Budget für die neue Gesellschaft „CAWUM“ vorgesehen, so die Stadt-Pressestelle auf Anfrage unserer Redaktion.
  • Der Bereich Stadtmarketing ist derzeit mit 1,83 Vollzeitstellen ausgestattet.
  • Steven Wels arbeitet praktisch als Event-Manager und wird unterstützt von Julia Schulze.

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Da sind auch künftig die in Castrop-Rauxel regen Stadtteilvereine „Unser Rauxel“, „Mein Ickern“, der „Habinghorst e.V.“, „Wir auf Schwerin“ und „Wir sind Merklinde“ selbst gefragt. Aber auch nicht allein: „Unser Fokus liegt darauf, die Stadtteilvereine zu unterstützen mit unserem Equipment oder unseren Programmübersichten und Programmankündigungen. Wir gehen auf die Geschäftstreibenden nicht aktiv zu, aber wenn sie etwas machen wollen, begleiten wir sie gern dabei.“

Auch in unserem PottCAS-Jahresrückblick sprachen wir über das Veranstaltungsjahr 2023. Noch nicht gehört? Dann hier lang: RN.de/pottcas

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