
Am Sonntag konnte die Emscherland-Baustelle in Henrichenburg besucht werden. Es kamen mehr Gäste, als sich zuvor angemeldet hatten. Einige mussten weggeschickt werden. © Volker Engel
Riesen-Andrang bei Emscherland-Baustelle: Organisatoren mussten improvisieren
Emscher-Umbau
Am Donnerstag kam Olaf Scholz, am Sonntag war das Emscherland für ein breiteres Publikum offen. Es schauten aber so viele Spontan-Besucher vorbei, dass einige weggeschickt werden mussten.
Die Emscher ist kein stinkender Abwasser-Fluss mehr, sondern eine grüne Oase. Jahrzehntelang wurde an der Renaturierung gearbeitet, dass diese nun so gut wie abgeschlossen ist, wurde am Donnerstag (1.9.) mit hohem Besuch gefeiert: Bundeskanzler Olaf Scholz kam ans Wasserkreuz in Henrichenburg, dem Standort des künftigen Emscherlandes, einem Naherholungsort fürs Ruhrgebiet. Stolz war man in Castrop-Rauxel über das Interesse von ganz oben.
Am Sonntag (4.9.) nun durften nicht nur erlesene Gäste die Emscherland-Baustelle besuchen, sondern alle, die Interesse haben. Hierzu musste man sich im Vorhinein für die Baustellenführungen anmelden. Insgesamt gab es 400 Plätze, erklärt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. „Diese waren binnen kurzer Zeit ausgebucht.“ Nur mit reserviertem Platz sollte man auf die Baustelle können. Und nur mit Shuttle-Bus von Recklinghausen aus. So der Plan. Eigentlich.
Spontan-Besucher kamen direkt zur Baustelle
Doch: Das Interesse war größer, als Plätze vorhanden waren. Und nicht alle Besucher hielten sich laut Abawi an den geplanten Ablauf. „Es kamen auch viele direkt zur Baustelle.“ Obwohl es dort offiziell gar keine Parkplätze gab.
Die Organisatoren mussten improvisieren: „Wir haben versucht, alles möglich zu machen“, sagt der Sprecher. So viele Spontan-Besucher wie möglich habe man auch ohne gebuchten Platz aufs Gelände und in die Führungen gelassen. Fast habe es geklappt, alle unterzubringen, aber nicht ganz.
Emscherland-Baustelle für Besucher geöffnet
„Rund 700 Besucher hatten wir letztlich“, sagt Abawi am Sonntagabend. Also fast doppelt so viele wie geplant. Gerade morgens zu Beginn sei es aber so voll gewesen, dass man auch Besucher habe wegschicken müssen. Etwa 30 bis 40 habe es getroffen. „Das ist natürlich ein Wermutstropfen“, so Abawi. Aber man habe nicht unbegrenzt Gäste aufs Gelände lassen können: „Letztlich ist das Emscherland noch eine Baustelle, alle Besucher müssen beaufsichtigt werden.“ Damit nichts passiere.
Bürgerfeste für 2023 geplant
Generell freue sich die Emschergesnossenschaft aber natürlich, dass der Umbau auf so viel Neugier stoße. Das Feedback aus den Führungen sei auch „überwältigend“ gewesen. Manch‘ älterer Besucher habe gesagt, nie geglaubt zu haben, noch einmal eine so grüne Emscher erleben zu dürfen.
Weil das Interesse so groß ist, überlege die Emschergenossenschaft im kommenden Jahr zu Bürgerfesten entlang des Flusses einzuladen, so Abawi. Sicher sei: Das Emscherland in Henrichenburg soll auf jeden Fall Standort einer Feier werden.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
