Prof. Dr. Uli Paetzel (l.) begrüßt zusammen mit seinem Emschergenossenschafts-Kollegen Frank Dudda (r.), Bürgermeister der Stadt Herne, den Bundeskanzler Olaf Scholz und NRW-Heimat- und Bauministerin Ina Scharrenbach. Gemeinsam feierten sie das Ende des Emscher-Umbaus.

Prof. Dr. Uli Paetzel (l.) begrüßt zusammen mit seinem Emschergenossenschafts-Kollegen Frank Dudda (r.), Bürgermeister der Stadt Herne, den Bundeskanzler Olaf Scholz und NRW-Heimat- und Bauministerin Ina Scharrenbach. Gemeinsam feierten sie das Ende des Emscher-Umbaus. © Oliver Volmerich

Kanzler Olaf Scholz feiert den Emscher-Umbau: „Fantastisches Beispiel“

rnEmscherland

Als leuchtendes Beispiel für gelingende Transformation in Deutschland, als Vorbildprojekt hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag an der Emscher in Castrop-Rauxel den Emscherumbau bezeichnet.

Henrichenburg, Recklinghausen

, 01.09.2022, 11:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Donnerstagvormittag in Castrop-Rauxel den Emscherumbau als „fantastisches Beispiel der Transformation“ und als „leuchtendes Beispiel für unser Land“ bezeichnet. Er sprach vor rund 500 geladenen Gästen in einem Festzelt im „Emscherland“, einer umgebauten und renaturierten Fläche an Emscher und Rhein-Herne-Kanal auf der Stadtgrenze zwischen Recklinghausen und Castrop-Rauxel.

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Festakt 30 Jahre Emscher-Umbau mit Kanzler Scholz

500 geladene Gäste, darunter zwei NRW-Minister und Bundeskanzler Olaf Scholz, Vertreter von Bezirksregierungen, Landräte und Bürgermeister, fanden sich am Donnerstag im Emscherland in Henrichenburg zusammen, um zu feiern: Der Umbau der Emscher ist (so gut wie) abgeschlossen. Eines der größten Transformationsprojekte Deutschlands in den letzten 30 Jahren, eines der größten Wasserwirtschaftsprojekte in Europa.
01.09.2022

Scholz kam gegen 11.05 Uhr in der Kanzlerlimousine auf das Gelände gefahren, nahm dann in der ersten Reihe zwischen Bürgermeistern, Landräten der Region und neben NRW-Ministerin Ina Scharrenbach Platz. Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft, Uli Paetzel, sprach Scholz über das Generationenprojekt, bei dem nach 30 Jahren und für 5,5 Milliarden Euro ein Vorzeigeprojekt des Strukturwandels im Ruhrgebiet nun weitgehend abgeschlossen ist.

Pünktlich und im Kostenrahmen: „It can be done!“

„Hervorzuheben ist“, sagte Scholz, und bekam dafür den Lacher des Vormittags, „dass der Umbau pünktlich fertig wurde und dass er im veranschlagten Kostenrahmen geblieben ist. Wir sehen daran: It can be done!“ Sein Amtsvorgänger und SPD-Ikone Willy Brandt habe vor sechs Jahrzehnten das visionäre Umdenken auch hier in der Region angestoßen: „Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden, hat er damals gesagt“, so Scholz. „Damals wurde er dafür verspottet, heute sehen wir, dass er Recht behalten hat.“

Ein Zettel auf einem weißen Stuhl zeigt, dass der Platz für Bundeskanzler Olaf Scholz reserviert ist.

Vor dem Festakt zum Emscherumbau in Henrichenburg © Tobias Weckenbrock

Kanzler Scholz bettete den Emscherumbau in die aktuelle Lage in Deutschland und Europa ein. „Es kommt darauf an, dass wir uns mutig große Ziele setzen!“, so Scholz. „Denn heute steht unser Land insgesamt vor enormen Aufgaben. Die steigenden Preise, Energieknappheit, die Klimakrise, die wir in diesem trockenen Sommer in den Flüssen erlebt haben: Mancher kann sich nicht vorstellen, wie das gut ausgehen kann. Aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es gutgehen kann und gutgehen wird.“

Dr. Uli Paetzel und NRW-Ministerin Ina Scharrenbach begrüßen Bundeskanlzer Olaf Scholz an der Emscher in Castrop-Rauxel.

Dr. Uli Paetzel und NRW-Ministerin Ina Scharrenbach begrüßen Bundeskanzler Olaf Scholz an der Emscher in Castrop-Rauxel. © Oliver Volmerich

Deutschland schaffe die Transformation, „weil wir den Wandel von der fossilen Energiegewinnung zu erneuerbaren Energien anpacken, die Digitalisierung umsetzen. Das ist unser Weg. Deutschland soll bis 2040 CO2-neutral sein und trotzdem wirtschaftlich so stark bleiben“, sagte Scholz. „Dafür brauchen wir einen langen Atem, wie Sie ihn hier beim Emscherumbau bewiesen haben. Wir brauchen Zusammenhalt, auch wenn es schwierig wird, und müssen die unterhaken, die nicht so schnell mitkommen. Und das tun wir, im Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Politik. Denn diesen großen Umbau, der jetzt vor uns liegt, werden wir nur gemeinsam hinkriegen.“

„Sie haben trotzdem weiter gemacht“

Auch die Entscheider hier hätten es unterwegs mit manchen Zweiflern zu tun gehabt, „die sich den Erfolg, den wir heute haben, nicht vorstellen konnten. Sie haben trotzdem weiter gemacht und darum sind wir heute hier. Darum gilt mein ganzer Respekt denen, die hier 30 Jahre lang dieses Gemeinschaftsprojekt geschaffen haben. Ihre Arbeit ist ein fantastisches Beispiel gelingender Transformation und ein leuchtendes Beispiel für unser Land.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seiner Rede zur Fertigstellung des Emscher-Umbaus in Castrop-Rauxel.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seiner Rede zur Fertigstellung des Emscher-Umbaus in Castrop-Rauxel. © dpa

NRW-Bau- und Heimatministerin Ina Scharrenbach sprach anschließend und knüpfte genau da an mit ihren Worten: „Sie haben Bewundernswertes geleistet in den vergangenen drei Jahrzehnten“, sagte sie in Richtung derer, die im Festzelt zu Gast waren.

Am Sonntag ist das Emscherland, das am Donnerstag abgeriegelt war, für alle Menschen geöffnet. Dann kann man den Raum an Rhein-Herne-Kanal und Emscher, die an dieser Stelle den Kanal unterquert, selbst betrachten.