Auch Bauamtsleiter Philipp Röhnert hofft, dass nun viele solcher Schottergärten wieder aus dem Stadtbild verschwinden. Er freut sich auf viele Anträge auf die nun ausgelobte Umbauprämie.

Auch Bauamtsleiter Philipp Röhnert hofft, dass nun viele solcher Schottergärten wieder aus dem Stadtbild verschwinden. Er freut sich auf viele Anträge auf die nun ausgelobte Umbauprämie. © Pixabay / Weckenbrock

Jetzt gibt es Geld, wenn man in Castrop-Rauxel Schottergärten grün macht

rnNeue Prämie

Länger diskutiert, jetzt beschlossen, ab Montag zu beantragen: Die Stadt Castrop-Rauxel fördert den Umbau von Schottergärten in Beete mit Pflanzen. Klimaschutz kann nun Bares bringen. Aber wie?

Castrop-Rauxel

, 04.09.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer in Castrop-Rauxel einen größeren Schottergarten hat oder Teile seines Gartens mit Schotterflächen bedeckt, der kann sich jetzt auf 100 bis 400 Euro Prämie freuen, wenn er daraus Beete macht. Die Politik hat das am Donnerstagabend (1.9.) im Stadtrat beschlossen. Ab Montag sind die Anträge online erhältlich, kündigte das Bauordnungsamt am Freitag an.

Dessen Leiter Philipp Röhnert sagte im Gespräch mit unserer Redaktion, er freue sich über die Förderung: Sie sei zur Motivation da, sich jetzt damit zu befassen. Beschlossen ist sie nun für 2022. Und auch 2023 soll es diese Prämien geben. Dazu muss die Politik das aber erst in der Haushaltsberatung im Herbst/Winter mit beschließen. Darum sei damit zu rechnen, dass man im April oder Mai weitere Bewilligungen erteilen könnte, so Röhnert.

Wer 2022 schon etwas gegen den Klimawandel tun und dafür eine Prämie bekommen möchte, muss sich ab Montag einen Antrag im Rathaus oder auf der Internetseite der Stadt besorgen und bis Anfang Dezember mit dem Umbau fertig sein. „Es geht ja nicht um riesige Tiefbaumaßnahmen, sondern um kleinere Aktivitäten, Dinge, die man selbst machen kann“, so Röhnert.

Schotter weg kann ganz einfach sein

Schotter und Folie wegnehmen, Boden auflockern, mit Mutterboden auffüllen und Pflanzen setzen: „Das ist zwar auch mit Arbeit verbunden, aber es muss gar nicht unglaublich viel Geld kosten. Für die Förderung braucht es keine Nachweise von irgendwelchen Kosten. Wir wollen nur sehen, dass eine Fläche auch wirklich umgestaltet worden ist.“

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Zum Antrag gehört ein Foto und ein Plan, den man im Antragsformular angibt, sowie die Markierung der Fläche auf einem Luftbild aus dem Geoatlas der Stadt. Für Flächen ab 20 Quadratmeter gibt es die Prämie: 100 Euro (20 bis 50 qm), 200 Euro (50 bis 100 qm), 300 Euro (100 bis 200 qm) oder gar 400 Euro für Flächen über 200 Quadratmeter. Das wird dann kurz geprüft und nach spätestens einer Woche bewilligt.

Ist man fertig, legt man wieder ein Foto vor und erklärt per Unterschrift, dass der Umbau abgeschlossen wurde. Das muss bis zum 1.12. erledigt sein, so Röhnert. Oder dann wahrscheinlich wieder ab April/Mai 2023. Mit einem Antrag gehe man auch kein Risiko, also keine Verpflichtung ein.

Bauantragsprüfer werden nicht zusätzlich belastet

Durch diese neuen Aufgaben in seiner Abteilung leide übrigens kein einziger Bauantrag. „Es ist ein einfacher Antrag, eine einfache Prüfung“, sagte er am Freitag, die nicht die Bauantragsprüfer übernehmen werden.

„Unser Ziel muss jetzt sein, unsere Städte klimaresilient zu machen“, meint Röhnert. „Es bringt wenig, sich damit aufzuhalten, ob irgendetwas in der Vergangenheit gerechtfertigt war oder nicht. Es gab ein sehr vages Verbot, Vorgärten zu versiegeln. Aber das war schwammig und die Regelung schlichtweg unbekannt.“

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