
© Katharina Roß
Der Check: Viele Castrop-Rauxeler tragen Maske – aber längst nicht alle
Coronavirus
Wie gut halten sich die Menschen an die Maskenpflicht? Wie im November haben wir den Castrop-Rauxelern in der Altstadt wieder ins Gesicht geschaut – mit unterschiedlichen Ergebnissen.
In der Castroper Fußgängerzone und am Busbahnhof gilt seit Monaten die Maskenpflicht. Zuletzt ist sie sogar noch verschärft worden. Mittlerweile müssen hier medizinische Masken getragen worden. Doch wie sehr halten sich Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxeler an die Vorschriften?
Das haben wir uns schon einmal gefragt und im November 2020 gezählt, wie viele Menschen Maske tragen. 94 Prozent, so unser Ergebnis, hielten sich damals an die Maskenpflicht. Zumindest mehr oder weniger.
Nun haben wir den Test noch einmal wiederholt. Dafür waren wir am Dienstagvormittag (2.3.) zwischen 11 und 12 Uhr unterwegs; eine halbe Stunde zwischen Stadtbibliothek und Busbahnhof, eine weitere halbe Stunde auf dem Lambertusplatz.
Zahl der Maskenverweigerer leicht gestiegen
641 Personen sind in dieser Zeit an uns vorbeigegangen. 589 von ihnen haben haben eine Maske getragen, also mehr als 92 Prozent. Von den restlichen 52 (knapp 8 %) Menschen haben die allermeisten ebenfalls eine Maske bei sich gehabt, sie aber nur unter der Nase oder dem Kinn getragen. Nur 7 Personen haben wir beobachtet, die eine Maske nur in der Hand gehalten oder gar keine dabei hatten.
Die Mehrheit unter den Nicht-Trägern isst oder raucht. Einen jungen Mann, der beides nicht macht, sprechen wir an. Er rechtfertigt sich uns gegenüber damit, dass er gerade geraucht habe.

„Leicht zu übersehen sind die Schilder zur Einhaltung der Maskenpflicht“, findet Passant Andreas Rex (51). © Katharina Roß
Zwei Frauen mittleren Alters, die sich nicht fotografieren lassen möchten, sitzen auf einer Bank und wollen auf Nachfrage ihre Maskenverweigerung nicht begründen. Als sie wieder aufstehen, setzen sie die Maske aber immerhin wieder auf.
FFP2-Masken sind beliebt
Anders als im November, als medizinische Masken noch keine Pflicht und auch nicht sonderlich verbreitet waren, haben wir diesmal genau hingeschaut, welche Masken häufiger getragen werden: OP- oder FFP2-Masken.
Ergebnis: Knapp zwei Drittel der Menschen tragen eine FFP2-Maske. Eine Passantin erzählt uns, dass sie unterschiedliche Modelle trage: „Im Innenraum schützt mich die FFP2-Maske, an der Luft wechsle ich gerne zur OP-Maske, dann ist mir die FFP2-Maske zu warm.“

Die Beschilderung zur Einhaltung der Maskenpflicht in der Castroper Altstadt ist eher dürftig. Das DIN A4-Schild klebt auf dem Baustellenzaun. © Katharina Roß
Was wir auch festgestellt haben: In der gesamten Castroper Altstadt kann man die Hinweise auf die Tragepflicht leicht übersehen. Biegt man beispielsweise vom Biesenkamp auf den Lambertusplatz und nimmt die Treppen vor der Lambertus-Kirche in Richtung Fußgängerzone, kommt man an keinem einzigen Schild vorbei, das auf die Maskenpflicht hinweist.
Als „zu unscheinbar“ empfindet denn auch Andreas Rex, 51, aus Castrop-Rauxel die Beschilderung. Auf ihn wirken die Schilder „wie eine Art Werbeplakat“. Er habe sie erst gar nicht wahrgenommen und die Maske nur getragen, weil „alle anderen sie getragen haben“.

Andreas Rex (51) wundert sich über die „unscheinbare Beschilderung“ in der Castroper Altstadt. © Katharina Roß
Ordnungsamt trotz Präsenz nicht aktiv
Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamts entdecken wir an diesem Vormittag auch. Bei ihr handelt es sich wohl um die „Marktmeisterin“ des EUV, die den Ablauf des Wochenmarkts überwacht. Zu den Corona-Verstößen möchte sie sich uns gegenüber nicht äußern.
Die Stadtverwaltung beantwortet die Frage, ob der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) am Dienstagvormittag in der Altstadt kontrolliert habe, nicht direkt. Sprecherin Julia Schulze schreibt allgemein, „selbstverständlich“ werde regelmäßig in der Altstadt kontrolliert, die Kontrolle könne allerdings „nicht zu jeder Zeit an jedem Ort gleich engmaschig ausfallen“.
Grundsätzlich rufe die Stadt Castrop-Rauxel „erneut dringend“ jeden Einzelnen dazu auf, die aktuell geltenden Hygieneregeln zum Selbstschutz und zum Schutze anderer zu beachten, denn nur mit dieser gemeinsamen Anstrengung kann die Pandemie bewältigt werden.